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Das ideale Brautpaar -- "Hör Zu" Nr. 21 / 1959, S. 52:

Wieviel Geduld darf man vom Fernseh-Teilnehmer erwarten? Köln will es wohl genau wissen, denn es strapaziert diese Geduld über Gebühr. Keine Rundfunk-Anstalt hat so viele Teilnehmer, keine hat also so hohe Einnahmen. Trotzdem leistet sich keine so katastrophale Mißgriffe; und keine zeigt sich so einfallslos.

Nach dem Reinfall mit dem Feltzschen "Schlager-Karussell", nach dem Fiasko mit dem Feltzschen "Hart auf hart" ist Köln nun darangegangen, mangels neuer Ideen bewährte Rundfunk-Serien aufs Fernsehen umzuarbeiten. Aber Funk und Fernsehen sind zweierlei. Und Witze, die man zu häufig hört, werden bärtig. Das gilt für das Pfennigquiz von Helmuth M. Backhaus und gilt noch mehr für "Das ideale Brautpaar", mit dem Köln einigen Millionen Zuschauern das Wochenende verdarb.

"Das ideale Brautpaar" war einmal - vor Jahren - eine amüsante Rundfunk-Reihe. Heute ist es eine abgestandene Sache. Der Fragen-Komplex ist erschöpft, das Interesse des Zuschauers desgleichen. Es ist unmöglich, hiervon noch gefesselt zu sein. Selbst der pompöse Apparat, den die Kölner Fernseh-Gestalter um diese liebe alte Rundfunk-Großmutter aufbauen, erfreut nicht, sondern verärgert. Man fragt sich, wer wohl die Umstandskrämer sind, die sich in Köln so ungeniert austoben können. Diese Leute bringen die Hauptsachen in den Nebensätzen unter und die Nebensächlichkeiten in den Hauptsätzen. Sie bauen bemerkenswerte Kulissen auf und engagieren, was gut und teuer ist, und dann verstecken sie alles hinter einem langweiligen Geschwafel. (...)

-Televisor ("Hör Zu"-Kritiker)-


-- "Hör Zu" Nr. 21 / 1959, S. 53:

Es dauert lange, bis mir der Geduldsfaden reißt. Was uns mit dieser Sendung geboten wurde, übersteigt aber alles bisher Dagewesene. Ist es wirklich so weit gekommen, daß alte abgelegte Klamotten wieder herausgefischt werden müssen? Diese Sendung darf nie wieder ins Programm!
-L. K. aus Norden / Ostfriesland-

An dieser Sendung war nur die Ansagerin ideal.
-D. F. aus Weener / Ems-

So nett die gleichartige Rundfunk-Sendung war, so ein Reinfall war Leistung vor der Fernseh-Kamera.
-O. R. aus Münster in Westfalen-

Herr Königstein kündete seine neue Sendung mit den Worten an, die damalige Hörfolge solle "fröhliche Urständ" feiern. Was dabei herauskam, waren neue Beweise der trostlosen Mißstände, die beim Kölner Fernsehen bevorzugt zu Hause sind. Es ist dort anscheinend unmöglich, eine anständige Unterhaltungssendung auf die Beine zu stellen.
-I. W. aus Iserlohn-

Wir haben uns langsam daran gewöhnen müssen, zum Wochenende mit meist mäßigen Sendungen bedacht zu werden. Wenn man aber glaubt, uns künftig mit derart dilettantischen Spielereien beglücken zu können, haben wir Zuschauer nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, uns dagegen zu wehren.
-H. K. aus Stuttgart-

In dieser Sendung war nichts drin; nur viele Worte und dumme Fragen.
-E. M. aus Hamburg-

Herr Königstein war weder ein geistreicher Conférencier noch ein souveräner Brautvater. Höchst unhöflich war es, mit dem quasi erzwungenen "Einverständnis" einer Braut deren Handtäschchen - das Tabu einer jeden Dame - zu durchsuchen.
-F. J. R. aus Hamm-

Hätte doch Wilhelm an Stelle des Federbettes Herrn Königstein in den Bezug gesteckt, dann wäre die Sendung wenigstens vorzeitig beendet gewesen!
-H. Z. aus Aachen-

Ich muß monatlich 5 DM Gebühren zahlen und bekomme dann so unerträgliche Sendungen wie das "Ideale Brautpaar" und die "Glückskarosse" zu sehen. Wann kommt der eiserne Besen, den den ganzen dilettantischen Unfug wegfegt?
-W. K. B. aus Bergisch Gladbach-

Hoffentlich haben wir diese Sendung zum ersten- und zum letztenmal gesehen!
-W. B. aus Nürnberg-

Herr Königstein mag sich für rheinische Karneval-Prunksendungen eignen, für eine Fernseh-Sendung eignet er sich nicht.
-P. B. aus Osterrath-

Die Szenerie hat in ihrem Wust von Pappmaché an Blumen, Schlangen, Laternen und dergl. die kühnsten Träume aller vergangenen prunkliebenden Stilepochen weit übertroffen. Der voluminöse Brautvater bewegte sich mit gewolltem Scharm über die Bühne und bewertete die Paare in plumper Vertraulichkeit mit Punkten. Er wußte allerdings zum Schluß nicht mehr, wer gesiegt hatte.
-Dr. H. W. aus Duisburg-

Ob Herr Königstein wohl die Zurechtweisungen durch die Herren Neuß und Frankenfeld verstanden hat? Mir sprach Herr Neuß aus der Seele.
-H. E. M. aus Düsseldorf-

Ein Lob für die Einlagen: Peter Frankenfeld und Lonny Kellner und Gitta Lind als Blumenfrau waren sehr gut.
-H. M. aus Hamburg-

Uns graut bei dem Gedanken, die Übertragung vom 2. Mai könnte der Auftakt zu einer längeren Sendereihe dieser Art sein. Der Versuch, die Rundfunk-Sendung durch kitschige Aufmachung den Fernseh-Zuschauern schmackhaft zu machen, ist gründlich mißlungen.
-H. S. aus Eschweiler-

Das Mauerblümchen -- "Hör Zu" Nr. 22 / 1959, S. 53:

Hat die Programmgestaltung etwa angenommen, wir würden uns über solch einen Schmarren köstlich amüsieren?
-H. R. aus Trier-

Was für ein stupides Stück! Die Schauspieler konnten einem leid tun. Das reizende junge Mädchen war doch nie im Leben ein Mauerblümchen!
-J. Sch. aus Düren im Rheinland-

Die gute Sieben -- "Hör Zu" Nr. 22 / 1959, S. 53:

... erwies sich als eine "böse Sieben" für die Zuschauer am Bildschirm. Das Stück bestand nur aus Gerede ohne Handlung, geeignet für ein Hörspiel.
-P. R. aus Kiel-

... war ein humorloser, alberner, moralisch tiefstehender Streifen.
-H. A. aus Bonn-

Ein schamloseres Stück am Vorabend des Muttertages konnte man sich wohl nicht ausdenken? Das war kein Lustspiel mehr, sondern ein Spottlied gegen Ehe, Familie und Mutterschaft.
-G. Sch. aus Osnabrück-

Kinderstunde im Fernsehen -- "Hör Zu" Nr. 22 / 1959, S. 53:

Weshalb bringt man sonntags immer nur die amerikanischen Sachen wie "Fury" und "Corky"? Ich halte es nicht für richtig, Stücke zu bringen, die ein Junge garnicht erleben kann. Gibt es keine deutschen Stücke für Kinder, die man statt dessen bringen könnte?
-I. H. aus Harmenhausen in Oldenburg-

Das hat uns gerade noch gefehlt, daß man solche Reißer wie "Texas Rangers" nachmittags sendet! Die Verherrlichung von Gewalt und Brutalität ist schon immer ein erprobtes amerikanisches Filmgeschäft gewesen. Jetzt werden unsere Kinder damit beglückt. Es ist mir unverständlich, daß uns der WDR eine ganze Serie dieser Filme zumuten will.
-M. v. F. aus Herten / Han.-

Sommerflaute? -- "Hör Zu" Nr. 22 / 1959, S. 53:


Bei der Tagesschau ist die Sommerflaute eingetreten. Deshalb werden wir mit Gemälde-Ausstellungen, Bildersammlungen usw. gequält. Hoffentlich hört das bald wieder auf.
-A. Sch. aus Wiesbaden-


Callas-Abend -- "Hör Zu" Nr. 22 / 1959, S. 53:

Es war ein Abend, den wir nie vergessen werden, und wir sind dem Fernsehen sehr dankbar, daß es uns dieses Erlebnis vermitteln konnte. Was auch immer über die Callas geschrieben worden ist: Wer eine so begnadete Stimme hat, kann auch Privilegien für sich in Anspruch nehmen.
-H. M. aus Hamburg-

Schölermanns -- "Hör Zu" Nr. 23 / 1959, S. 53:

Die Erweiterung der Familie durch Tante Marie, Onkel Eduard und die reizende kleine Bärbel kommt der Sendung sehr zugute. Wir bewundern vor allem, wie sicher die kleine Bärbel ihre meist nicht kleine Sprechrolle beherrscht.
-R. K. aus Oeynhausen-

Eher negativ -- "Hör Zu" Nr. 23 / 1959, S. 53:

Man müßte annehmen, daß mit der rapiden Zunahme der Fernseh-Zuschauer auch das Programm des Deutschen Fernsehens eine entsprechende Steigerung und Verbesserung erfährt. Statt dessen sind eher negative Merkmale festzustellen. Das Zweite Programm läßt immer noch auf sich warten. Die Kritiken am Programm werden immer lebhafter. Die vielen Wiederholungen, die mangelhafte Bildqualität der überhandnehmenden Aufzeichnungen, die Fortsetzungsserien der Fernsehspiele verleiden einem die Freude am Fernsehen. So wird der Wunsch lebhaft, sich in die Programme der Österreicher oder der Schweizer einschalten zu können.
-F. J. aus Stuttgart-

Heute abend Peter Frankenfeld -- "Hör Zu" Nr. 24 / 1959, S. 45:

...fanden mein Mann und ich prima. Wir freuen uns auf weitere Sendungen dieser Reihe.
-L. A. aus Lörrach-

Die meisten Sendungen mit Peter Frankenfeld waren wirklich ein Vergnügen; die neue Reihe war hingegen eine Niete.
-V. E. Sch. aus Seehaupt-

Ein Platz für Tiere -- "Hör Zu" Nr. 24 / 1959, S. 45:

Man kann Herrn Grzimek nicht genug danken für seine unermüdliche Arbeit zur Pflege und Erhaltung der wilden Tiere in aller Welt.
-A. B. aus Bramsche / Oldbg.-

Wir haben die Sendungen von Dr. Grzimek sehr vermißt und freuen uns, daß er nun wieder in regelmäßigen Abständen zu sehen und zu hören sein wird. Die Sendung vom 24. Mai hat uns sehr beeindruckt.
-L. T. aus Leverkusen-

Schlechte Gewohnheit -- "Hör Zu" Nr. 24 / 1959, S. 45:

Es scheint leider zur Gewohnheit zu werden, daß wir überwiegend schlechte Aufzeichnungen zu sehen bekommen. Frühere Aufführungen stellten einen wirklichen Genuß dar, aber jetzt sieht man kontrastlose, unscharfe Bilder; unter diesen Umständen geht man besser ins Kino, wo man wenigstens ein klares großes Bild hat, das man ohne Augenbeschwerden sehen kann.
-H. H. aus Köln-Bayenthal-

Hallo Freddy -- "Hör Zu" Nr. 24 / 1959, S. 45:

Herr Quinn war schlecht beraten, als er diesen Film drehte. Singen kann er; dabei sollte er es belassen.
-M. L. aus Wangen-

Schrecklich diese krampfigen Unterhaltungssendungen, in deren Mittelpunkt Schlagersänger oder -sängerinnen gestellt werden!
-O. H. aus Aachen-

Scheußliche Unsitte -- "Hör Zu" Nr. 24 / 1959, S. 45:

Das Auftreten von Fernseh-Stars und Fernseh-Ansagerinnen im Werbefernsehen und im regulären Abendprogramm halte ich für eine scheußliche und gefährliche Unsitte. Die Popularität dieser Damen und Herren dürfte darunter gewaltig leiden - wenn sie es auch heute noch nicht merken!
-G. G. aus Bonn-

Immer wieder treten in den Werbesendungen unsere beliebten Fernseh-Stars auf. Ich finde, das geht zu weit. Sie sollten entweder das eine oder das andere tun.
-R. I. aus Lübeck-

Berliner Langeweile -- "Hör Zu" Nr. 25 / 1959, S. 53:

Die Leierkasten-Sendung "Locken-Erwin" und der Versicherungsbeitrag "Die verschwundene Kiste" des SFB waren mal wieder kreuzlangweilig. Die letzte Sendung war noch dazu so primitiv aufgezogen, daß man nur mit dem Kopf schütteln konnte.
-A. R. aus Celle-

"Perry Como" - nichts für uns -- "Hör Zu" Nr. 25 / 1959, S. 53:

Ich weiß nicht, was die Amerikaner an diesem ehemaligen Frisör haben. Ich finde ihn weder schön noch geistreich noch stimmlich sonderlich bemerkenswert.
-O. F. aus Berchtesgaden-

Wie konnte HÖR ZU sich nur dafür einsetzen, daß man diese "Schau" weiterlaufen läßt! Wir finden sie im höchsten Maße uninteressant.
-J. T. aus Bad Harzburg-

Abgesehen davon, daß die Perry-Como-Schau technisch sehr schlecht ist, möchte ich unumwunden sagen, daß daß mir dieser singende Frisör nachgerade auf die Nerven geht.
-K. M. aus Mainz-

In letzter Zeit häufen sich bei uns die Stimmen gegen die Perry-Como-Schau. Zweifellos hat sie aber auch ihre Anhänger. Am schlimmsten ist wohl ihre technische Unzulänglichkeit.
-Die Redaktion-

Eurydice -- "Hör Zu" Nr. 25 / 1959, S. 53:

Ein großartiges Stück, in einer großartigen Besetzung dargeboten. Besonders eindrucksvoll Horst Frank. Weshalb sehen wir Gitti Djamal so selten?
-W. W. aus Bochum-

Varieté im Apollo -- "Hör Zu" Nr. 26 / 1959, S. 37:

Das Orchester Edelhagen zeigte in dieser Sendung einen wildgewordenen Musiker, der mit einem "Gebetsteppich" bewaffnet auf die Bühne stürzte und einen betenden Moslem nachahmte. Was würden gläubige deutsche Christen dazu sagen, wenn unsere Religion im Fernsehen eines orientalischen Landes derart verunglimpft würde? Bitte mehr Achtung vor fremden Religionen!
-K. O. aus Zweibrücken-

Hallo Europa! -- "Hör Zu" Nr. 26 / 1959, S. 37:

Nach dieser Sendung fragte man sich willkürlich: "Das ist also das gemeinsame Europa, für das wir alle uns mit solcher Leidenschaft einsetzen?" Erwartet hatte man das Beste, was die einzelnen Länder zu bieten haben. Gezeigt wurde durchweg (Italien bildete eine Ausnahme) billige Unterhaltung, die sich bis zu Geschmacklosigkeiten verstieg. Der Berliner Beitrag war kein Sekt, wie angekündigt, sondern nur eine Limonade.
-Dr. H. J. A. aus Hildesheim-

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