1952: 18-26, 28-30 und 39-43     
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In der Rubrik "Kurz und bündig" -- "Hör Zu!" Nr. 18 / 1952, S. 2:

--(Sender Langenberg)--(Erf.)

Der westdeutsche Fernseh-Sender Langenberg soll im Hochsommer seinen Betrieb aufnehmen. Bis dahin will die Bundespost auch ihre Dezimeterstrecke Köln-Langenberg fertigstellen. Die Strecke Hamburg-Hannover soll im Herbst und die Strecke Hannover-Langenberg Ende des Jahres in Betrieb genommen werden.


Bald geht´s los! -- "Hör Zu!" Nr. 20 / 1952, S. 3:

Das westdeutsche Fernsehen wird im Sommer mit dem Sender Langenberg seinen Betrieb aufnehmen. Hamburgs offizieller Fernseh-Start steht bevor.

Wer in heiße Zonen auswandern möchte, der sollte sich erst einmal in den Hamburger Fernseh-Studios auf Tropenfestigkeit prüfen lassen. Schon die normale Betriebs-Temperatur liegt bei 30 Grad. Früher in Berlin kam man sogar auf 50 bis 60 Grad. Man kann es sich jetzt leisten, im neuen Studio vier oder fünf Dekorationen gleichzeitig zu stellen, und den drei Kameras bietet sich ein günstigeres Schußfeld. Anders wäre es kaum möglich gewesen, eine Karnevals-Sendung zu bringen. Mehr als dreißig Paare - Statisten von der Landeskunstschule - sorgten für Stimmung. Die war so gut, daß die Kunstschüler nach Schluß der Sendung im Studio weiterfeierten. Wenn das nicht fürs Fernsehen spricht! Daß der Fußboden während der Aufnahme gelegentlich etwas knarrt, daß man manchmal die Kameras rollen hört - nun, das sind Kinderkrankheiten. Da sind die Maskenbildner, die sich einen hübschen Raum zurechtgemacht haben und stets nach neuen Möglichkeiten des Fernseh-Makeups suchen. Da ist die Kostümbildnerin, die sich ganz den Erfordernissen des Schwarz-Weiß-Bildes anpassen muß:. Glänzende Seide zum Beispiel schätzt sie nicht sehr, weil diese Seide Lichtreflexe gibt. Auch mit Schwarz steht sie auf Kriegsfuß. Allein für ein einziges Fernseh-Spiel lieferte sie 15 Kostüme. Da gibt es die Bühnenbildnerei, in der Bühnenmaler, Graphiker, Tischler und Zimmerleute ihre Arbeit leisten. Eine ihrer Sonderleistungen ist die winzige "Telekajüte", eine Kantine. Für Getränke-Umsatz sorgen die Studio-Temperatur und - die Techniker. Kein Wunder. Der Regie-Raum hat noch kein stationäres Mischpult. Deshalb nimmt man das Mischpult vom großen Ü-Wagen. Das bedeutet für die Technik jedesmal zwei Stunden Aus- und Einbau. Welch ein Aufwand für eine Sendung von nur 40 Minuten! Und für wen? Rund 900 Geräte stehen heute in Hamburg und Berlin. Das ist nicht viel. Aber selbst die Amerikaner hatten 1946 erst 6000 Geräte. Und bald geht´s auch bei uns richtig los!


In der Rubrik "Kurz und bündig" -- "Hör Zu!" Nr. 21 / 1952, S. 2:

--(Dezimeterstrecke durch die Bundesrepublik)--(Erf.)

Die Fernseh-Dezimeterstrecke Hamburg-Köln-Frankfurt-Stuttgart-München soll trotz wiederholter gegenteiliger Versprechungen nun erstaunlicherweise doch erst zum 3. April 1954 fertiggestellt sein. Durch behelfsmäßige (!) Verbindungen will man jedoch möglich machen, daß Stuttgart und München ab Herbst 1953 am geplanten Gemeinschaftsprogramm teilnehmen können... sofern den Interessenten inzwischen nicht die Konstruktion neuer Fernseh-Bremsen glückt.


In der Rubrik "Kurz und bündig" -- "Hör Zu!" Nr. 24 / 1952, S. 2:

--(Von Amerika nach Europa)--(Erf.)

Programm-Austausch zwischen Amerika und Europa? Schon jetzt bestehen Pläne, zwischen den beiden Kontinenten eine Fernseh-Brücke herzustellen. Zwei Möglichkeiten stehen zur Wahl: eine direkte Fernseh-Verbindung über den Atlantik durch Verstärkung der Sender und eine Fernseh-Brücke, die von Flugzeugen gebildet wird. Für die zweite Möglichkeit wären zehn Flugzeuge erforderlich, die in 8000 m Höhe kreisen müßten.


Das verlorene Jahr -- "Hör Zu!" Nr. 24 / 1952, S. 2:

Deutschlands Fernseh-Freunde in Nord, West und Süd können es jetzt mit dem Trompeter von Säckingen halten: "Behüt´ dich Gott, es wär´ so schön gewesen - behüt´ dich Gott, es hat nicht sollen sein!" Was nicht hat sein sollen, das ist der Fernseh-Auftakt bei der Düsseldorfer Fernseh- und Funk-Ausstellung im August. Auf den Januar 1953 hat man jetzt überraschend verschoben, was eigentlich schon im Jahre 1952 vorgesehen war: den Beginn des öffentlichen Fernsehens. Das ist schmerzlich. Denn wie eine Kettenreaktion bringt diese Verspätung weitere Nachteile mit sich: langsamere Programm-Entwicklung, späteres Eingehen von Fernseher-Gebühren, zu kurze Anlaufzeit in zwei Wintermonaten, damit ungenügenden Empfänger-Absatz und verzögerte Preissenkung durch Fabrikation großer Serien. Die Zeche bezahlt also das Publikum.

Zwar suchte man den Anschein zu erwecken, als ob es sich um eine kurzfristige Verspätung handele. Vergebens! Die Bundespost selber hat zugegeben, daß in der Tat die für März 1952 angekündigte Dezimeterstrecke erst zehn Monate später fertig sein würde. Mit anderen Worten: beinahe ein Jahr ist der Fernseh-Entwicklung bei uns verlorengegangen! Und in der Zwischenzeit geht der Fortschritt anderswo schnell voran. Mindestens in drei Ländern hat man Dezimeterstrecken in Betrieb, so daß es nachgerade peinlich wäre, wenn die Verzögerung mit dem Hinweis auf die fehlende technische Erprobung der Dezimeterwellen entschuldigt werden sollte. Wir haben eine bessere Meinung von den deutschen Technikern! Wo wirklich die Schuld liegt, daß das Fernsehen abermals gebremst werden mußte, ist nicht klar. Bis zum Beweis des Gegenteils neigen wir dazu, den NWDR für verantwortlich zu halten; schon die Bestellung der Sender ließ seinerzeit auf sich warten, wie auch der Bau des so dringend benötigten Fernseh-Studios seit genau einem Jahr auf Eis liegt.

Wenn jetzt wieder sieben Monate "Versuchsbetrieb" gemacht werden muß, dann sollte man endlich aufhören im Programm zu improvisieren. Der einzige Sinn dieser nun schon 20 Monate dauernden Versuche kann doch nur sein, durch immer neue Proben und Experimente zu lernen. Statt dessen aber arbeitet man von der Hand in den Mund. Fehlende Routine wird mitunter durch Leichtsinn ersetzt.

Wenn nicht bei der Entwicklung des Programms ein weiteres Jahr verlorengehen soll, dann ist jetzt der letzte Augenblick gekommen. Wir brauchen keine Sendepausen, sondern unermüdliche Proben und planvolle Vorarbeit. Nur dann kann das verlorene eine Jahr wenigstens bis zu einem gewissen Grad aufgeholt werden.


In der Rubrik "Kurz und bündig" -- "Hör Zu!" Nr. 25 / 1952, S. 2:

--(Werner Baecker in London)--(Erf.)

Werner Baecker, der Redakteur der NWDR-Sendung "Umschau am Abend", ist in diesen Tagen nach London gereist, um für zwölf Monate bei der BBC als Kommentator tätig zu sein. Er wird dort auch Erfahrungen mit dem Fernsehen sammeln.


In der Rubrik "Kurz und bündig" -- "Hör Zu!" Nr. 26 / 1952, S. 2:

--(Fernsehen in Bayern)--(Erf.)

Das Fernsehen in Bayern wird im Herbst mit Probe-Sendungen beginnen. Ein Versuchs-Sender und eine Studio-Apparatur sollen in München-Freimann aufgestellt werden. Als Oberspielleiter ist Wilm ten Haaf verpflichtet worden.

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