1955: 27-39, 40-52     
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Fernsehen auf Band? -- "Hör Zu!" Nr. 27 / 1955, S. 9:

Ich besitze ein Tonbandgerät für Sprache und Musik. Wird man eines Tages auch Fernseh-Sendungen "auf Band" nehmen können?

Antwort der "Hör Zu!"-Redaktion: Ja, ganz sicher. Aber das wird noch eine Weile dauern. Augenblicklich arbeiten einige gut ausgerüstete Laboratorien in verschiedenen Ländern der Welt daran, dieses Problem zu lösen. Die bisher gezeigten Konstruktionen lassen zwar das Beste hoffen, befriedigten aber bei der Wiedergabe der Fernseh-Bilder noch nicht. Optimisten glauben, daß die ersten "Bildband-Maschinen" für den Studiobetrieb schon in zwei Jahren einsatzfähig sein können. Diese werden aber sehr groß und teuer - und deshalb für den Privatmann unbrauchbar sein.


Brigitte Bardot -- "Hör Zu!" Nr. 28 / 1955, S. 2:

Brigitte Bardot, ein temperamentvolles Mädchen aus Paris, ist in wenigen Monaten bekannt und berühmt geworden - mehr noch, sie avancierte zur "fünften Sensation des französichen Films". Und das mit achtzehn Jahren! Die Pariser Presse bringt ellenlange Berichte. Jean Cocteau hatte Brigittes rasante Karriere vorausgesehn und schon vor einem Jahr behauptet: "Dieses Mädchen wird in zwölf Monaten populär sein." Sie ist es. Ob sie es bleiben wird? Cocteau zuckte die Schultern.


Balsam für die Augen -- "Hör Zu!" Nr. 28 / 1955, S. 9:

Ich habe mir einen Fernseh-Empfänger gekauft, dessen Bildfeld-Umrahmung matt erleuchtet ist. Welchen Zweck hat diese Einrichtung?

Antwort der "Hör Zu!"-Redaktion: Das Fernsehbild erscheint durch eine innere Beleuchtung der sogenannten "Bildröhren-Maske" (damit ist der Rahmen um die Bildröhre gemeint) größer, als es in Wirklichkeit ist. Der helle Streifen um das Bild wirkt auf die Augen angenehm, weil er einen Übergang zwischen dem hellen Bild und der dunklen Umgebung schafft.


Nicht ganz verdunkeln! -- "Hör Zu!" Nr. 29 / 1955, S. 9:

Wenn ich beim Fernsehen die gesamte Zimmerbeleuchtung ausschalte, dann wirkt das Bild sehr hell; man riet mir aber, in einer Ecke des Zimmers eine kleine Lampe brennen zu lassen.

Antwort der "Hör Zu!"-Redaktion: Man soll beim Fernsehen niemals ganz verdunkeln, sondern dem Auge einen Ruhepunkt schaffen. Zum Beispiel dadurch, daß irgendwo im Raum ein freundliches Lämpchen glüht. Eine Lampenfabrik hat sogar eine spezielle Fernseh-Leuchte geschaffen, die auf den Empfänger gestellt wird und die dessen Oberfläche und den Wandhintergrund leicht aufhellt. Vergessen Sie bitte nicht, daß ein Fernseh-Bild etwa fünfmal heller als ein Kino-Bild ist! Die Forderung nach einer gewissen Raumbeleuchtung ist sehr vernünftig. Schon im eigenen Interesse der Fernseher - und zumal dann, wenn das Abendprogramm besonders lange dauert!


Zehn Kanäle - ein Programm -- "Hör Zu!" Nr. 30 / 1955, S. 17:

Mein Fernseh-Empfänger kann zehn "Kanäle" aufnehmen; aber nur in einem bekomme ich ein Programm, obwohl es in Europa mehr als 80 Fernseh-Sender und etwa zehn verschiedene Programme gibt.

Antwort der "Hör Zu!"-Redaktion: An dem fehlenden Fernseh-Fernempfang sind die Physik und die Fernseh-Organisatoren schuld. Aus bestimmten Gründen können Fernseh-Signale nur mit Meterwellen (UKW) gesendet werden. Diese Wellen haben - wie Sie als UKW-Hörer wohl am besten wissen - eine sehr begrenzte Reichweite. Das ist durch die physikalischen Gesetze bedingt. Hinzu kommt: Als nach dem Kriege die europäischen Länder mit dem Fernsehen begannen oder wiederbegannen, entschieden sich die Fernseh-Organisatoren für verschiedene Normen. In Zentral-Europa wird das Fernseh-Bild in 625 Zeilen zerlegt; in Frankreich in 819 und in England in 405 Zeilen. Ihr Empfänger, der für 625 Zeilen eingerichtet ist, kann zum Beispiel die 819 Zeilen-Bilder der Franzosen nicht wiedergeben. Auch dann nicht, wenn ein solcher Sender ganz in Ihrer Nähe stünde. In solchen Fällen kann nur ein Vier-Normen-Empfänger Abhilfe schaffen.


Verstimmter Empfänger -- "Hör Zu!" Nr. 31 / 1955, S. 9:

Mein Fernseh-Empfänger macht mir viel Freude - mit einer Ausnahme: drei bis fünf Minuten nach dem Einschalten wird das Bild verschwommen. Drehe ich dann am Feinabstimmungsknopf des Gerätes, wird das Bild wieder scharf.

Antwort der "Hör Zu!"-Redaktion: Das ist eine bekannte Untugend vieler Fernseh-Geräte. Durch die Erwärmung der Röhren nach dem Einschalten verändert sich die Hilfsüberlagerungswelle (technisch "Oszillatorfrequenz" genannt) und "verstimmt" das Gerät. Was man dagegen unternehmen kann? Durch einen Eingriff im Gerät wenig oder gar nichts. Unser Rat: Schalten Sie Ihren Empfänger schon zwanzig Minuten vor Beginn der Sendung ein. Bevor Sie dann in den Sessel sinken, stimmen Sie kurz nach - und für den Rest des Abends "wandert" die Abstimmung nicht mehr. Wir sind uns zwar darüber klar, daß das ein recht seltsamer Vorschlag ist, aber...

(--an dieser Stelle endet der Beitrag tatsächlich!--)--(Erf.)--


Ammenmärchen -- "Hör Zu!" Nr. 35 / 1955, S. 9:

Ist es wahr, daß man mit einem Fernseh-Empfänger, der eine große Bildfläche hat, mehr sieht als mit einer kleinen Bildfläche?

Antwort der "Hör Zu!"-Redaktion: Wenn Sie nur einen kleinen Empfänger mit Bildfläche 22 x 29 cm besitzen, sehen Sie haargenau dasselbe wie Ihr Nachbar, dessen Bildschirm im Fernseh-Gerät 36 x 49 cm groß ist - sofern Sie an das kleinere Bild näher herangehen.


Kein Problem -- "Hör Zu!" Nr. 39 / 1955, S. 37:

Man sagt mir, daß kombinierte Rundfunk-Fernseh-Phonogeräte nicht günstig sind. Der enge Zusammenbau erzeuge zuviel Wärme, und die einzelnen Teile der Kombination störten einander.

Antwort der "Hör Zu!"-Redaktion: Wir kennen viele derartige Kombinationen, manchmal als luxuriöse Schränke, manchmal auch nur als schmale Standgeräte gebaut. Sie arbeiten alle einwandfrei, und die Wärme-Entwicklung ist überhaupt kein Problem. Die wechselseitige Beeinflussung übrigens auch nicht. Denn man kann ja immer nur einen Teil benutzen: Wer Rundfunk hört, sieht nicht fern - und wer eine Schallplatte spielt, kann weder einer Rundfunk- noch einer Fernseh-Sendung folgen.


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