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--(Farbfernsehversuche in England)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 29 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Farbige Fernsehbilder sind in England vor einem Kreis von Fachleuten und Wissenschaftlern vorgeführt worden. Auch die Engländer arbeiten dabei nach einem mechanischen System - genau so wie die amerikanische Rundfunk-Gesellschaft CBS.

--(Indiskrete Fernseh-Aufnahmen)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 29 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Menschliche Schwächen will der Londoner Fernseh-Rundfunk beobachten. Getarnte Fernseh-Kameras sollen in der Nähe der Verkehrsbrennpunkte aufgestellt werden, um die Reaktionen der Fahrer und Fußgänger zu beobachten. Andere Kameras werden vom höchsten Punkt der Achterbahn einen indiskreten Blick in die Gesichter der Vergnügungssüchtigen tun, wenn die Wagen in gähnende Tiefen hinabrollen.

--(Verbrecherjagd im amerikanischen Fernsehen)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 29 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Zur Verfolgung eines Mörders ist das Fernsehen in New York herangezogen worden. Den Teilnehmern wurde das Foto eines Lastkraftwagens gezeigt. Dieses Fahrzeug ist von einem Mann im Stich gelassen worden, der im Verdacht steht, in der Nähe von Oneconta einen Polizisten erschossen zu haben. Einige Teilnehmer riefen sofort bei der Polizei an. Sie hatten den Wagen des Mörders schon gesehen.


--(Platzprobleme bei der BBC)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 30 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Den Engländern wächst das Fernsehen über den Kopf. Im Funkhaus im Alexander-Palast ist kein Platz mehr. Deshalb hat die BBC beschlossen, einen Teil ihres Ausstellungsgeländes bei Shepherd´s Bush als Fernseh-Funkhaus auszubauen und einzurichten.

--(Fernsehstationen in den USA)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 30 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

107 Fernsehstationen sind in den Vereinigten Staaten in Betrieb. Allein in New York stehen sieben Sender, die täglich ab mittags ein Zehn- bis Zwölf-Stunden-Programm ausstrahlen. Es liegt eine große Anzahl von Anträgen auf Neu-Lizenzierung vor. Man erwartet, dass rund 500 Sende-Gesellschaften noch in diesem Jahr eine Fernseh-Lizenz erwerben werden.


Fesseln im Äther -- "Hör Zu!" Nr. 30 / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Die Alliierten haben den Kriegszustand mit Deutschland beendet. Die politische Entscheidung, die damit getroffen wurde, geht auch den Rundfunkhörer an. - Denn, nun rückt wohl auch der Augenblick in greifbare Nähe, in dem Deutschland die Funkhoheit wiedererhält.

Diese Funkhoheit aber - und deshalb ist die Frage auch so wichtig Ð ist überhaupt die Voraussetzung für das Zustandekommen eines neuen deutschen Rundfunkgesetzes.

Die Verantwortlichen in Bonn, die mit der Vorbereitung des Bundesrundfunkgesetzes zu tun haben, sind so skeptisch in der Beurteilung der Lage, daß sie kaum vor Ablauf des Jahres mit der Rückgabe der Funkhoheit rechnen. Gesprochen worden ist also offensichtlich mit den Alliierten über dieses Thema. Gewiß hat die Angelegenheit auch eine kritische Seite: nämlich die Frage, was mit den von Deutschland nicht anerkannten Kopenhagener Wellenplan und den von den Besatzungsmächten für deutsche Sender in Gebrauch genommenen zusätzlichen Wellen geschehen soll. Aber genügt das, um die Funkhoheit auch weiterhin der deutschen Verantwortung zu entziehen?

Diese Frage steht wie ein Schatten über der Neuordnung des deutschen Rundfunkwesens, die doch so dringend notwendig ist. Sie setzt den internationalen Möglichkeiten des deutschen Rundfunks allzu enge Grenzen. Und sie ist ein durchaus unzeitgemäßer Überrest einer Besatzungspolitik, die heute praktisch auf allen anderen Lebensgebieten der Vergangenheit angehört.

Man möchte also hoffen, daß die Alliierten recht bald eine positive Antwort auf diese Frage geben. Unabhängig davon aber, meinen wir, sollten das zuständige Ministerium und der Bundestag alle Vorarbeiten so weit führen, daß der Augenblick der tatsächlichen Rückgabe der Funkhoheit die deutschen Stellen hinreichend vorbereitet sieht.

Was bis heute geschah, stand noch unter dem lastenden Vorzeichen der nicht vorhandenen Funkhoheit. Die Lösung dieser Frage aber, die so bald wie irgend möglich kommen muß, stellt die erste schwere Belastungsprobe der deutschen Stellen auf diesen Gebiet dar. Das kommende Bundesrundfunkgesetz muß beweisen, ob sie in ihrer so überaus großen Bedeutung für die Zukunft erkannt und gemeistert wurde!

-G.E.-


--(Geburtstagsfeier in Amerika)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 32 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Das amerikanische Fernsehen feierte im Juli Geburtstag. Vor zehn Jahren hatten in New York zwei Fernseh-Stationen mit ihren Sendungen begonnen. Damals gab es nur zehn Empfänger. Heute strahlen 107 Stationen in 60 Städten Programme aus.

--(Amerikas Farb-Fernseh-Streit)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 32 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Amerikas Farb-Fernseh-Streit - mechanisches Verfahren (CBS) gegen elektrisches Verfahren (RCA) - ist in ein neues Stadium eingetreten. Die RCA hat mit Hilfe einer neu entwickelten Bildröhre farbige Fernseh-Bilder von einer solchen Qualität übertragen, daß sich hervorragende Fachleute für eine sofortige Einführung des farbigen Fernsehens nach dem System der RCA ausgesprochen haben. Das RCA-Verfahren hat den Vorteil, daß die Teilnehmer ohne Umstellung ihrer Geräte auch das Schwarz-Weiß-Bild vollkommen einwandfrei empfangen können.

--(Medizin im US-Fernsehen)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 32 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Amerikanische Ärzte bedienen sich immer mehr des Fernsehens. Bei schwierigen Fällen setzen sie sich über das Fernsehen mit Experten in Verbindung. Auf dies Art können mehrere Ärzte zugleich über einen besonders kritischen Fall verhandeln.

--(Fernsehen in der Ostzone)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 34 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Die ersten Fernseh-Sendungen in Ostberlin (Adlershof) werden voraussichtlich im Spätherbst ausgestrahlt werden. Der Sender soll zunächst mit einer Leistung von 2 kW arbeiten.

--(Fernsehbrücke Berlin-Bundesgebiet)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 34 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Eine "Fernsehbrücke" zwischen Westberlin und dem Bundesgebiet wird von der Post gebaut. Der westdeutsche Antennenmast wird auf einer Elbehöhe bei Dannenberg errichtet. Er wird 150 m hoch sein. Die Berliner Empfangs- und Weitergabestellen Nikolassee ist schon fast fertiggestellt.

--(Fernsehstuhl in Amerika)--(A.S.) -- "Hör Zu!" Nr. 34 vom / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Eine "Fernsehstuhl" wird neuerdings in den amerikanischen Rundfunk-Geschäften verkauft. Er ist so bequem gebaut, daß der Fernseh-Teilnehmer stundenlang vor seinem Gerät sitzen kann ohne zu ermüden. Der Stuhl ist das am meisten gekaufte Zubehörartikel für das Fernsehen.

Schöpferische Pause? -- "Hör Zu!" Nr. 34 / 1951, S. 2 (erf. v. TJ):

Als der Fernseh-Versuchssender des NWDR am 1. Juni seinen Betrieb einstellte, versprach man uns, am 15. Juli auf der neuen Welle, mit einem neuen stärkeren Sender, einem größeren Studio und vielen anderen erfreulichen Verbesserungen wiederzukommen. Aber am 15. Juli hieß es: Ende Juli. Dann hieß es: Mitte August, und nun...

Wann nun?

Am 3.September wird der neue Fernseh-Sender seinen Betrieb endlich wieder aufnehmen. Inzwischen ist viel geschehen. Die neuen stärkeren Sender sind aufgestellt worden und machten schon technischen Probe-Betrieb. Dabei zeigte sich, daß künftig in ganz Hamburg mit einer erheblichen Verbesserung des Fernseh-Empfanges gerechnet werden kann.

Mit der Industrie hat man sich inzwischen über die vorgesehenen sechs Fernseh-Wellen verständigt. Es wurde vereinbart, daß die schon im Herbst erscheinenden Geräte der Vorserien mit einem Wellenschalter für diese sechs Wellen ausgerüstet werden. Das heißt, daß dann jeder dieser Empfänger zur Aufnahme jeder Fernseh-Welle verwendbar sein wird. Diese technische Notwendigkeit kam auch für die Industrie etwas überraschend; sie mußte schleunigst umkonstruieren.

Da die ersten Empfänger erst Ende August lieferbar und alle vorher benutzten Fernseh-Empfänger noch im Umbau sind, hat es also praktisch keinen Sinn, den Sendebetrieb vor dem genannten Zeitpunkt wieder aufzunehmen.

In dem neuen größeren Studio, über das wir schon vor ein paar Wochen berichtet haben, wird bereits geprobt: eine Fernseh-Oper von Hindemith, fünf Puppenspiele, drei Fernseh-Spiele, ein Kriminalstück ("Hund im Hirn"), ein 60-Minuten Film, der sich mit der Entwicklung des Films beschäftigt, und mehrere Kulturfilme.

Auch der große Fernseh-Reportagewagen ist inzwischen fertiggestellt worden. Er wird den Fernseher von der Enge des eigenen Studios unabhängig machen und ihm nicht nur drahtlose Reportagen ermöglichen, sondern auch die Benutzung von Hamburger Theatern als Fernsehbühne. In diesen Theatern steht dann die Fernseh-Kamera. Was sie auffängt, wird von dem Reportagewagen drahtlos an den Fernseh-Sender gegeben und von dort dann auf der normalen Fernseh-Welle ausgestrahlt.

Die Pause war lang; aber wir sehen, es war eine wahrhaft schöpferische Pause. Was nicht heißt, daß schöpferische Pausen endlos sein dürfen.

-rh, "Hör Zu!"-


Fernsehen auf Rädern -- "Hšr Zu!" Nr. 36 / 1951, S. 3 (erf. v. TJ):

Der neue Übertragungswagen vor dem Start

Es war eine Sensation, als vor dem Kriege der erste deutsche Fernsehübertragungswagen durch die Straßen Berlins rollte. Das liegt jetzt 13 Jahre zurück. Es wird abermals eine Sensation sein, wenn in diesen Tagen der erste Übertragungswagen des neuen deutschen Fernseh-Rundfunks zu seinen ersten offiziellen Versuchsfahrten starten wird. Wir haben das mehr als zehn Meter lange Ungetüm in Darmstadt besucht. Noch stand es in der Werkhalle. Aber bis auf Kleinigkeiten war es fix und fertig. Es sah aus, als freue es sich schon darauf, in seinem leuchten blauen Gewand mit den blitzenden Chrom-Beschlägen endlich unter die Leute zu kommen.

Fast könnte man über dem äußeren Glanz vergessen, daß zwei Monate harter und intensiver Arbeit erforderlich waren, das Fahrzeug mit seinem technischen Innenleben auszustatten.

Schnitt durch den Übertragungswagen

Der erste Eindruck: klar und übersichtlich sind die Geräte im Innern des Fahrzeugs angeordnet. Mit dieser Ausrüstung werden die Fernseh-Leute endlich ihre geheimen Wünsche erfüllen können. Endlich werden Sie unmittelbar dabei sein: beim Sport-Ereignis oder bei der Ankunft eines Prominenten auf dem Bahnhof. Für die Aufnahmen stehen drei Kameras zur Verfügung, von denen jede bis zu 150 m vom Wagen entfernt arbeiten kann. Ein Kabel verbindet sie mit den Kamera-Verstärkern (1,2,3), an deren rechter Vorderfront das Kontrollbild zu sehen ist. Alle drei Bild-Einstellungen der Kameras erscheinen zur gleichen Zeit auf den drei Bildschirmen am Mischpult (4). Dort hat der Regisseur seinen Platz. Er entscheidet, welches Bild gesendet wird. Das endgültige Bild erscheint auf dem Bild am Ausgangsverstärker (5). Hier wird die technische Qualität überprüft. Neben dem Regisseur sitzt der Toningenieur (6). Er ist für den "guten Ton" verantwortlich. Beide Sendungen - also Bild und Ton - gehen über einen kleinen Dezimeterwellen-Sender (7), der die Aufgabe hat als "Zwischenträger" zu arbeiten. (Geschätzte Reichweite: rund 5 km.) Seine ausfahrbare Antenne (8) ist auf dem Dach angebracht. Zur Ausrüstung des Ü-Wagens gehört ferner eine Filmgeber-Apparatur in doppelter Ausführung (9). Sie kann in den Pausen in Betrieb genommen werden und ist so eingerichtet, daß der Film an jeder beliebigen Stelle unterbrochen und später weitergespielt werden kann. Davor steht für alle Fälle ein Sende-Magnetophon (10). Neben dem Eingang am Heck des Wagens hat die Hauszentrale (11) ihren Platz. Fahrer und Beifahrer haben die Möglichkeit, von ihrem Platz aus (12) mit dem Wageninneren zu telefonieren. Die Versorgung mit Kraftstrom erfolgt über das normale Leitungsnetz. Ein eigenes Aggregat ist nicht vorgesehen. Wohl aber ein selbständiger Gerätewagen, der als Packesel die notwendigen Utensilien mitschleppt: Kabeltrommeln, Mikrofone, Scheinwerfer usw.

Es ist kaum zu glauben!

Noch vor wenigen Monaten stellte sich dieses seltsame Fahrzeug (nebenstehendes Bild) als provisorischer Fernseh - Übertragungswagen des NWDR vor. Das war bei der ersten Direkt-Sendung von Außen-Aufnahmen während der Landwirtschaftsausstellung in Hamburg. Etwas scheu hockten die Fernseh-Leute auf der Ladefläche des Lkw, schamvoll verdeckt von einer Zeltplane. So fing es an - und so weit ist es jetzt (wie unser Bild unten zeigt). Dieses Gedicht aus Chrom und Lack ist der erste Fernseh-Übertragungswagen des NWDR. - Hinter seiner glanzvollen Hülle verbirgt sich jedoch ein hochentwickeltes technisches Innere.


Irrtum - das ist kein Laboratorium...

...sondern der Blick in den neuen Wagen - vom Heck zum Bug hin gesehen. Rechts und links stehen die Kamera-Verstärker. Im Hintergrund ist die Filmgeber-Apparatur zu erkennen. Die Kabel in der Mitte und im Hintergrund sind die "Nabelschnüre" der Kameras, die gerade auf dem eigens dafür hergerichteten Dach des Wagens stehen.

Das Herz des Fernseh-Wagens

Rechts im Vordergrund hat der Regisseur seinen Platz. Die drei Bildschirme für die Bilder der einzelnen Kameras sind deutlich zu erkennen. Hier wird die Sendung "gemacht". Mit allen Tricks, wie wir sie vom Film her kennen - wie Überblenden, Einblenden usw. Daneben (im Bild-Hintergrund) der Platz des Ton-Ingenieurs

Eigenes Kino im Hause!

Der Filmstreifen bedeutet für das Fernsehen dasselbe, was das Magnetophon für den Rundfunk bedeutet. Auch bei Außen-Aufnahmen des Fernseh-Rundfunks kann einmal etwas nicht klappen. Dann sollen die Fernseh-Teilnehmer nicht vor dem leeren Bildschirm sitzen. Deshalb hat der Ü-Wagen die Möglichkeit, jederzeit einen Film dazwischenzuflicken

Fotos: Claus Bohls

Zeichnung: Gerd Klentze


"Pack die Badehose ein!"... -- "Hör Zu!" Nr. 36 / 1951, S. 24:


Wenn man in der Schule sitzt,
über seinen Büchern schwitzt,
und es lacht der Sonnenschein,
dann möcht man draußen sein.
Ist die Schule endlich aus,
gehn die Kinder froh nach Haus,
und der kleine Klaus
ruft dem Hänschen hinterher.
"Woll´n wir heut ins Kino gehn
und uns mal Tom Mix ansehn?"
fragte mich der kleine Fritz.
Ich sprach: "Du machst ´nen Witz!
Schau dir mal den Himmel an,
blau, so weit man sehen kann;
ich fahr raus ins Strandbad
und pfeife auf Tom Mix:
Pack die Badehose ein,
nimm dein kleines Schwesterlein,
und dann nischt wie raus ins Strandbad!
Ja, wir radeln wie der Wind
durch den grünen Wald geschwind,
und dann sind wir bald im Strandbad!
Hei! Wir tummeln uns im Wasser wie die Fischlein!
Das ist fein!
Und nur deine kleine Schwester,
ach, die traut sich nicht hinein.
Pack die Badehose ein,
nimm dein kleines Schwesterlein;
denn um acht müssen wir zu Hause sein!"

Musik: Gerhard Froboess, Text: Hans Bradtke

Mit Genehmigung des Musikverlags Melodie Froboess & Budde, Berlin

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