1955: 27-39, 40-52     
 Startseite

 1884 - 1959

 1960 - 1969

 1970 - 1979

 1980 - 1989

 1990 - 1999

 2000 - 2009

 Hinweise

 Gästebuch

 Netzverweise

 Titelbilder

 Impressum

Zigarrenkistenformat -- "Hör Zu" Nr. 40 / 1955, S. 37:

Bei einer Außenübertragung des Fernsehens konnte ich beobachten, wie schwer die Kameras sind und wie sie mit einem dicken, in seiner Länge begrenzten Kabel an den Übertragungswagen gefesselt sind. Gibt es keine leichter beweglichen Geräte?

Antwort der "Hör Zu"-Redaktion: Man wird sie entwickeln. Eine kleine Kamera, nicht größer als ein Zigarrenkistchen, ist schon seit einiger Zeit fertig und im Vesuchsbetrieb. Dazu braucht man noch einen sehr gedrängt aufgebauten, leichten Sender. Er wird vom Begleiter des Kameramanns getragen und übermittelt das Bildsignal einem abgesetzt aufgestellten Empfänger. Selbst wenn die Reichweite dieser Anlage nur wenige hundert Meter betragen sollte, ist die Kamera doch beweglich geworden. Reportagen können so lebendiger sein und brauchen nicht mehr streng nach Drehbuch abzurollen.


Wie im Kino -- "Hör Zu" Nr. 40 / 1955, S. 37:

Es soll jetzt Fernseh-Projektionsempfänger für das Heim mit einem recht großen Bild geben.

Kommentar der "Hör Zu"-Redaktion: Uns sind zwei deutsche Konstruktionen bekannt, die beide ein Bild von etwa 100x130 cm Größe auf eine versenkbare Bildwand werfen, von der das kleine Projektionsgerät ungefähr drei Meter entfernt steht. Die Zuschauer sollen wenigstens vier Meter Abstand vom Bild haben; das Wohnzimmer muß also schon recht groß sein. Leider setzen diese Geräte ganz verdunkelte Räume voraus. Deshalb wird eine solche Anlage kaum das Richtige für die Gaststätte sein; denn der Kellner muß die Gäste doch bedienen können.


Selber aufpassen! -- "Hör Zu" Nr. 41 / 1955, S. 45:

Bei vielen neuen Fernseh-Standgeräten oder Fernseh-Schränken halte ich das Bildfenster für viel zu niedrig über dem Boden eingebaut. Wenn man nämlich davorsitzt, muß man von schräg oben auf das Bild schauen.

Kommentar der "Hör Zu"-Redaktion: Hier gibt es verschiedene Meinungen. Die modernen, durchweg sehr niedrigen Möbel verbieten den Bau von schmalen, hohen Fernseh-Standgeräten, denn die Empfänger passen nicht zur Einrichtung. Also hält man eine niedrige Bauhöhe ein. Die Folge: das Bildfenster liegt zu dicht über dem Boden! Vom Sessel aus betrachtet stört das weiter nicht; aber wenn ein Tisch zwischen Sessel und Empfänger steht, muß er jeden Abend weggeräumt werden. Der Tisch-Empfänger ist in dieser Beziehung günstiger dran. Grundsätzlich sollte man sein Fernseh-Gerät mit Rücksicht auf die Einrichtung der Wohnung auswählen.


Störende Nachbarschaft -- "Hör Zu" Nr. 41 / 1955, S. 45:

In Coburg und in anderen Gebieten entlang der Zonengrenze gibt es beim Empfang des Fernseh-Senders Meißner vom Hessischen Rundfunk seit Ende August unangenehme Bildstörungen.

Kommentar der "Hör Zu"-Redaktion: Schuld daran ist die neue Ostzonen-Fernseh-Station Inselsberg, deren Ton-Sender genau in den "Bildkanal" des Senders "Hoher Meißner" fällt. Im Osten wird mit einer anderen Kanal-Einteilung als im Westen gearbeitet; außerdem ist der Abstand zwischen der Frequenz der Bild- und Ton-Sender größer, so daß die Verwirrung vollkommen ist.


Zuviel des Guten -- "Hör Zu" Nr. 43 / 1955, S. 37:

Nicht alle Fernseh-Sendungen kommen auf dem Bildschirm meines Empfängers scharf genug an. Wenn ich nun an der Fein-Abstimmung nachhelfen will, treten plötzlich waagerecht liegende Streifen im Bild auf, die im Rhythmus des Tones vibrieren oder erscheinen und verschwinden.

Kommentar der "Hör Zu"-Redaktion: Der Techniker sagt in solchen Fällen: "Der Ton ist im Bild, weil der Empfänger falsch abgestimmt ist." Tatsächlich sind Sie mit dem Fein-Abstimmknopf ein wenig zu weit gerutscht, weil Sie unbedingt scharfe, betonte Konturen im Bild haben wollten. Sie müssen etwas zurückdrehen - auch wenn die Schärfe etwas nachläßt. Die pulsierenden Tonstreifen sind viel lästiger als das weniger scharfe Bild.


LOEWE-OPTA-Werbung -- "Hör Zu" Nr. 44 / 1955, S. 161:



FRAGEN SIE FRAU IRENE:
Mein Mann findet es unmöglich
-- "Hör Zu" Nr. 44 / 1955, S. 30:

Seit zwei Monaten haben wir ein Fernsehgerät. Es macht uns viel Freude. Aber ich habe garnicht gewußt, wie viele gute Freunde und getreue Nachbarn wir haben. Es vergeht fast kein Tag, ohne daß es bei uns klingelt, ohne daß sich jemand für diese oder jene interessante Sendung abends ansagt. Darunter sind Menschen, die sich viel eher als wir ein Fernsehgerät leisten könnten. Wir jedenfalls müssen unser Gerät mit ziemlich erheblichen und uns sehr beengenden Raten abzahlen. Außerdem bleibt es nicht aus, daß wir unsere Fernsehgäste noch mit einem Täßchen Kaffee, mit einem Schnaps oder mit Zigaretten bewirten müssen. Ich finde, daß uns damit zuviel aufgebürdet wird. Ich habe deshalb meinem Mann vorgeschlagen, daß wir eine Sparbüchse aufstellen sollten, in die jeder unserer Fernsehgäste einen kleinen Betrag hineinstecken könnte. Dadurch würden unsere Ratenzahlungen sehr erleichtert werden. Mein Mann findet, daß das eine unmögliche Forderung ist. Bitte, sagen Sie uns doch, wer nun eigentlich recht hat.

FRAU IRENE: Es ist mir unangenehm, in einen ehelichen Streit einzugreifen. Aber da Sie mich fragen, muß ich Ihnen ehrlich sagen, daß Ihr Mann recht hat. Es geht wirklich nicht, daß Sie eine Sparbüchse als einen Art stummen Mahner auf den Tisch stellen oder gar offen von Ihren Fernsehgästen ein Eintrittsgeld verlangen. Wenn Sie ein Fernsehgerät gekauft haben, müssen Sie schon selber und ohne Mithilfe Ihrer Freunde und Bekannten die Raten aufbringen. Daß Sie diese Zaungäste des Fernsehens auch noch bewirten sollen, finde ich allerdings zuviel verlangt. Es würde sich meiner Ansicht nach gehören, daß die häufigeren Gäste durch kleine Mitbringsel - eine Flasche Wein oder ähnliches - sich erkenntlich zeigen. Tun sie es nicht, sondern nehmen sie die Bewirtung als selbstverständlich hin, so ist das taktlos und phantasielos. Ich finde es übrigens interessant, daß sich durch das Fernsehen eine neue Art von Geselligkeit zu entwickeln scheint. Das mag freilich eine etwas stumme Gesellschaft sein, die die Unterhaltung ganz und gar dem Gerät überläßt. Und daß niemand aus eigenem Bemühen etwas zur Unterhaltung beisteuern muß ist wohl doch bedauerlich.


Energiespender Wind -- "Hör Zu" Nr. 45 / 1955, S. 45:

Wind gibt es überall. Weshalb nutzt man diese kostenlos zur Verfügung stehende Naturkraft nicht zur Energieversorgung von Sende-Anlagen aus?

Antwort der "Hör Zu"-Redaktion: Dagegen spricht, daß es nicht immer windig ist und der Wind nicht immer die richtige Geschwindigkeit hat. Was soll werden, wenn er nicht weht? - Trotzdem gibt es schon Windkraftwerke. Auf der Höhe des Schönebergs, nicht weit von Koblenz entfernt, betreibt die Deutsche Bundespost eine Relais-Station der Fernseh-Richtfunkstrecke Köln-Frankfurt, deren Energiebedarf von einem Windkraftwerk gedeckt wird. Den bei gutem Wind überreichlich erzeugten Strom nimmt eine Akkumulatoren-Batterie auf, die in Zeiten der Flaute die Station speist. Für ganz schlechte Zeiten steht überdies ein Dieselmotor zum Antrieb des Dynamos in Bereischaft. Er braucht nur selten angeworfen zu werfen. Denn im allgemeinen liefert der Wind tatsächlich den gesamten Strombedarf für einige hundert Verstärker-Röhren, für die Beleuchtung und für die Hilfsgeräte.


Das Band Nummer vier -- "Hör Zu" Nr. 49 / 1955, S. 45:

Vor kurzem las ich irgendwo etwas von "Fernsehen in Band IV". Von diesem Band IV habe ich noch nie etwas gehört.

Kommentar der "Hör Zu"-Redaktion: Band IV reicht von 470 bis 585 Megahertz (MHz). Das sind - in Wellenlänge umgerechnet - 51,3 bis 63,9 Zentimeter. Die Frequenzbänder I bis III, die bisher dem Fernsehen zugeteilt worden sind, werden in einiger Zeit keinen Raum mehr für neue Stationen haben. In Band IV dagegen ist noch Platz genug. Aber zuerst muß die besondere Technik dieses Frequenz-Bereichs erforscht werden. Der NWDR betreibt deshalb seit einiger Zeit einen kleinen Versuchs-Sender in diesem Bereich. Auch die süddeutschen Sender werden demnächst mit Versuchen auf diesen Dezimeterwellen beginnen.


Telefunken-Werbung -- "Hör Zu" Nr. 51 / 1955, S. 23:



Mal klappt's - mal nicht -- "Hör Zu" Nr. 52 / 1955, S. 31:

Ich wohne weit vom Fernseh-Sender entfernt und benutze eine ziemlich große Fernseh-Dachantenne mit Bandkabel-Niederführung. Gibt es eine Möglichkeit, diese Antenne ohne viel Aufwand ganz genau an meinen Empfänger anzupassen?

Kommentar der "Hör Zu"-Redaktion: Manchmal verbessert sich der Empfang ganz überraschend, wenn ein kleiner Trick angewendet wird: Man umwickelt das Bandkabel in der Nähe der Empfänger-Antennenbuchsen mit einem etwa 10 Zentimeter breiten Streifen aus Aluminiumfolie und verschiebt diesen so lange, bis man ein Maximum an Bildgüte erreicht hat. Aus witterungsbedingten Gründen ist diese Einstellung nicht an jedem Tag dieselbe. Vielmehr sollte man die "Einstellung" durch Verschieben bei schlechter gewordenem Empfang wiederholen. Aber bedenken Sie: Der Empfang verbessert sich durch diesen Kniff nur manchmal - aber nicht immer!


 1884

 1946

 1947

 1948

 1949

 1950

 1951

 1952

 1953

 1954

 1955

 1956

 1957

 1958

 1959

 1960

  

© Axel Schneider since 2002