1981: 5-7, 24, Hape Kerkeling     
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Das Traumschiff -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 5 / 1981, S. 14 - 16:


Schiff der guten Laune

Ein Ehepaar, zur Scheidung entschlossen, gewinnt bei einem Preisausschreiben eine Schiffsreise. "Die machen wir vor der Trennung noch mit!" beschließen beide.

Ein Vater erfährt, daß seine kranke Tochter nur noch kurze Zeit zu leben hat, spendiert ihr als vielleicht letzte Freude eine Kreuzfahrt und engagiert einen jungen Mann, der ihr Verliebtsein vorgaukeln soll...

Ein streßgeplagter Berliner will sich zwecks Kräfte-Tanken eine unbeschwerte Seereise gönnen - und bekommt kurz vor der Abreise vom Arzt strengste Diät verordnet.

Kreuzfahrt-Passagiere mit großen und kleinen Problemen. Geschichten zum Mit-Schmunzeln, Mit-Leiden, Drüber-Lachen. Damit müßte sich die müde Fernseh-Unterhaltung doch wieder munterer machen lassen. Da geht es um "Menschen wie du und ich", gespielt von allerbesten Schauspielern. Und geführt von einem Regisseur, der seit Jahrzehnten Qualitätsarbeit geliefert hat: Fritz Umgelter, bekannt durch Serien oder Mehrteiler wie "So weit die Füße tragen", "Am grünen Strand der Spree" oder "Der Winter, der ein Sommer war".

Die Idee zu der Serie mit dem Arbeitstitel "Das Traumschiff" entstand - na wo schon? - auf einem Kreuzfahrtschiff. Produzent Wolfgang Rademann - Initiator der großen Shows mit Peter Alexander und Anneliese Rothenberger, der "Specials" (das erste mit Lilli Palmer hieß "Eine Frau bleibt eine Frau") und vom "Verrückten Paar" -, dieser Unterhaltungs- "Lieferant" Rademann erinnert sich genau: Vor ein paar Jahren war das - mit der Myhre und dem Jürgens - bei den Dreharbeiten zu ´Wencke, Udo und der blaue Diamant´."

Da kam er mit dem Käpt´n, den Offizieren und den Stewards ins Plaudern - über die Passagiere. "Jede Menge kleiner Komödien und Tragödien hatten die auf Lager!" Und ideal zu verfilmen, denn alles geschieht ja am gleichen Drehort - auf dem Schiff oder bei Landausflügen - und in kurzer Zeit: Drei Wochen dauert so eine Kreuzfahrt.

Auf seine Kosten lud Rademann drei routinierte Autoren zu einer Kreuzfahrt ein: Curt Flatow, Barbara Noack, Werner Hanns. Und ließ sie das Bordleben schnuppern und mit den Stewards reden.

Die Autoren waren begeistert. Und schrieben; übrigens ist auch "Kommissar"- und "Derrick"-Autor Herbert Reinecker dabei. Der eine was Heiteres, der zweite was Melancholisches, der dritte was zum herzhaften Lachen. "Und dann", so Rademann, "mußte ein vierter Autor ran und die drei Storys zu einer großen Geschichte zusammenmixen."

Eine Fernsehstunde dauert so ein Supermix. Sechs davon sollen ab Herbst gesendet werden. Sonntags abends. Ziel: bei den Zuschauern mit Herz und Schmerz und Romantik für gute Laune zu sorgen.

Die mitwirkenden Schauspieler hatten sie, die gute Laune, sogar in den Drehpausen. Günter Lamprecht erholte sich mit viel Schwimmen von Fassbinders "Alexanderplatz". Ivan Desny war der anerkannt beste Rotweinkenner. Horst Frank und Frau (sie war wie noch andere Ehepartner oder "Mitbringsel" auf eigene Kosten an Bord) schlossen dicke Freundschaft mit Sigmar Solbach und Frau.

Wolfgang Kieling vertelefonierte seine Gage, um täglich nach Haus zu berichten, wie gut es ihm gehe. Maria Sebaldt erstand Kopfhörer mit Cassetten-Recorder und swingte damit auf Deck und später auf den Bahamas. Bruni Löbel feierte mit der ganzen Crew ihren 60. Geburtstag.

Josef Meinrad erzählte von seiner großen Schiffsreise auf der "Queen Elisabeth". Und Walter Richter - der "Tatort-Trimmel" ist inzwischen 75 - ließ sich von allen als "unser Opa" verwöhnen.

Am meisten umsorgt wurde eine junge Kollegin aus Prag: Miroslava Safrankova - für Regisseur Umgelter die Ideal-Besetzung des "todkranken Mädchens" (in das sich der engagierte Liebhaber dann prompt wirklich verliebt).

Bis kurz vor Drehbeginn währte um sie der Papierkrieg mit den CSSR-Behörden. Sie hatte den Traum, die Inselwelt Mittelamerikas kennenzulernen, schon aufgegeben. Als dann der Traum doch Wirklichkeit geworden war, freute sich jeder mit an ihrer Freude.

Vor kleine Probleme stellte Ursela Monn das norwegische Kreuzfahrtschiff "Vistafjord": Windeln und Nahrung für ihr Kleinkind mußten extra herangeschafft werden.

Größere Probleme machte auf dem 25 000-BRT-Schiff (189 m lang, 25 m breit) das Fernseh-Gepäck: 218 Koffer mit technischer Ausrüstung und Kostümen, Gesamtgewicht etwa 1,5 Tonnen.

Die Sorge, die fast 500 Normal-Passagiere könnten sich gestört fühlen, war bald verflogen. Die meisten Kreuzfahrer hatten so viel Spaß an der ungebuchten Dreingabe, daß sie sogar als unbezahlte Statisten mitmimen wollten.

Die nächste Kreuzfahrt, für drei weitere "Traumschiff"-Sendungen, startet im März. Und wieder ein "Schiff der guten Laune" - mit Stars wie Heli Finkenzeller, Doris Kunstmann, Gila von Weitershausen, Volker Kraeft und Ernst Stankovski.

-Karlos Thaler, "Hörzu"-



Wie würden Sie entscheiden? -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 5 / 1981, S. 126:

Almosen von den Kindern?

HÖRZU: In seinem jüngsten Rechtsfall aus dem Alltag behandelte Gerd Jauch das Beispiel einer alten Frau, die nach einem Treppensturz zum Pflegefall wird und die Pflegesätze im Altenpflegeheim nicht mehr selbst bezahlen kann. Nun soll ihr Sohn herangezogen werden.

Gestaunt habe ich, daß ein angeblich neutrales, aber interessiertes Publikum zum Thema gehört und bei der Stellungnahme nicht ein einziges tiefschürfendes Motiv genannt wurde. Waren die Leute so ahnungslos oder nur gleichgültig? Und außerdem: Man sollte unsere alten Mitbürger, die in Not geraten sind, großzügiger unterstützen. Wer sein Leben lang gearbeitet hat, sollte nicht von den Kindern im Alter Almosen annehmen müssen.
-Erika S.-H. aus Göppingen-

Alle Kinder sollten doch dazu verpflichtet sein, ein bedürftiges Elternteil zu unterstützen, wenn sie es können. Auch wenn das Gesetz es nur den Söhnen vorschreibt. Aber dieser Sohn hatte doch gerade nur so viel, daß er Frau und Kind ernähren konnte!
-Antje P. aus Bremerhaven-


Telespiele -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 5 / 1981, S. 126:

Neue Spiele, witzige Gäste

Der Start für Thomas Gottschalk ins neue Jahr hätte kaum besser sein können: neue Spiele, die recht gut gefielen, interessante und witzige Gäste (Biolek, Gunsch, Whittaker) und endlich neue Sessel. Wenn Thomas Gottschalk so weitermacht, bin ich sicher, daß diese schwungvolle Sendung auch ihr Stammpublikum finden wird. Seine von vielen kritisierten langen Haare sind für mich eine Art "Markenzeichen". Bei ihm stören sie mich überhaupt nicht. Er sollte sie beibehalten. -Detlef B. aus M.-

Mit seiner sonoren Stimme kann der Österreicher Elmar Gunsch in Deutschland vielleicht sein tägliches Brot verdienen. Wenn man einen Sprecher aber vor lauter selbstgefälliger Stimmlage nicht mehr versteht, dann sollte er seinen Hut nehmen!
-Wolf-Dieter W. aus Gießen-


Reagans Amtsantritt und die Heimkehr der US-Geiseln -- ARD + ZDF --
"Hörzu" Nr. 6 / 1981, S. 44:

Bewegende Bilder und (manchmal) hinkende Texte

Dramatisch verzahnt und ohne Beispiel: Präsident Ronald Reagans Amtsantritt und Jimmy Carters letzte Genugtuung, die Heimkehr der Geiseln aus Teheran. Ein bewegendes Doppelereignis mit Großeinsatz für das Fernsehen. Doch zu den gelben Schleifen, dem anrührenden amerikanischen Symbol für eine glückliche Heimkehr, gab´s oft nur Gestammel.

Die ARD hatte Bilder aus Algier, aber Pech mit der Tonleitung. Darüber geriet die Kommunikation zwischen Wolf von Lojewski und dem Mann vor Ort, Christoph Maria Fröhder, arg ins Schwimmen. Und die Ankunft in Frankfurt am Morgen verschlief man fast. Nur Reporter Frank Lehmann konnte in Wiesbaden ein paar Durchhänger beim Warten mit lebendigen Informationen füllen.

Da war das ZDF mit Sendungen wie "Die Geiseln sind frei" (am Vormittag) und "Zwischenstation in Deutschland" (am Abend) besser präpariert: Ausgeruhte Leute wie Dieter Zimmer, Rudolf Radke und Hanns Joachim Friedrichs, der als Sportchef das politische Metier noch nicht verlernt hat, kommentierten und moderierten. Da drehte Wolfgang Schröder von "Bilanz" mit der Auflistung der Lösegeld-Milliarden voll auf, da wurde Wirtschaftspolitisches zwischen Friedhelm Ost und Wolff von Amerongen handfest abgeklopft. Und da lotete der Psychologe Wolfgang Salewski in seelische Tiefen und brachte seine Erfahrungen mit unseren Mogadischu-Geiseln ein. Aber warum waren die Bilder von Carters Ankunft so breiig? Da hatte die ARD gestochen Scharfes anzubieten und immer den besseren Blickwinkel!

Szenenwechsel nach Washington: "Der neue Start mit Ronald Reagan". In der Abfolge von Text und Bild war die ARD nicht weit von Kraut und Rüben entfernt. Da gab´s zuviel Wuschelkopf Peter Merseburger und kaum eine Spur von Glimmer und Glitzer der von Frank Sinatra inszenierten Reagan-Show. Nur Marie-Elisabeth Simmat setzte ein paar modische Farbtupfer in den politischen Topf. Das aber war zuwenig!
-Hans F. Cords, "Hörzu"-

Tod eines Schülers -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 7 / 1981, S. 130:


Eine realistische Fernsehspielreihe des ZDF. Sie stellt die Sorgen, Ängste und Probleme meiner Generation in kompletter Form zur Diskussion. Für mich der ansprechendste Fernsehbeitrag seit langer Zeit.
-Frank R. aus Ahlen-



Auf los geht´s los -- ARD -- "Hörzu" Nr. 7 / 1981, S. 130:

Nach siebenmonatiger Pause gebar Joachim Fuchsberger ein echtes "Sieben - Monats - Kind". Platt, platter, am plattesten im Inhalt!
-Werner K. aus M.-

Ephraim Kishons Behauptung, daß eine glückliche Ehe von der Klugheit der Frau abhinge, war recht primitiv. Denn die Umkehrung seiner These, daß das Scheitern einer Ehe an der "Dummheit" der Frau liege, wäre eine Ohrfeige für alle Frauen, die von ihren Ehemännern verlassen wurden.
-Marianne Q. aus S.-

Da Herr Fuchsberger als weltgewandter Mann kein Wort der Verteidigung für die geschiedenen Frauen fand, hoffe ich, daß Kishons Bemerkung rein satirisch gemeint war und ich nur zu dumm war, diese zu kapieren.
-Ulrike N. aus I.-

Wen will Joachim Fuchsberger damit beeindrucken, daß er alles "stark" findet oder sich über Gittes "Röhre" äußert? Peter Maffay gute Besserung für seine Lungenentzündung, jedoch kein Kompliment für die Geschmacklosigkeit, die Krankheit auch noch auszuschlachten.
-Charlotte R. aus Karlsruhe-

Ein zauberhaftes Biest -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 5 / 1981, S. 126:

Ein zauberhaftes Biest? Ein freches, hinterhältiges Ding - aber damit paßte sie gut zu einem Vater, der sich hilflos und lächelnd von seiner Tochter auf der Nase herumtanzen läßt. Der Zuschauer hat dies nicht verdient.
-Martin H. aus K.-

Das ist ja nicht mehr zum Lachen. Ich verstehe nicht, wie eine Frau, die sogar noch Lehrerin ist, auf so viel blödes Gerede eines überspannten 12jährigen Mädchens hört und es auch noch glaubt. Am allerschlimmsten war ja wohl der Einfall mit den drei Arabern.
-Edda Schmidt-W. aus H.-

Wieder mal eine zauberhafte Sendung! Das ZDF hat einen guten Griff getan und Freude verbreitet. Hoffentlich sind alle Folgen so gut.
-Hans-Heinrich T. aus H.-

-- "Hörzu" Nr. 7 / 1981, S. 130:

Ein Ärgernis für die ganze Familie. Dieses Mädchen ist eine bösartige kleine Hexe.
-Margot S. aus Wilhelmshaven-

Dieses Kind ist kein Kind, sondern eine Krankheit.
-Ulrike M. aus Moers-

Liebe Angie, sag Deinem Vater, er soll sich endlich mal gegen Dich durchsetzen - so ist er nämlich ein Hampelmann, für den sich bestimmt keine Frau erwärmen kann! Und sei´s Dir ins Stammbuch geschrieben: Bleib auf dem Teppich - ohne Scheichs und Giftmischerei! Werd wieder bezaubernd, wie es sich für eine Süße in Deinem Alter gehört - das "Biest" steht Dir nicht!
-Edeltraut S. aus D.-

Das ZDF sollte den Mut haben, der Serie eine weitere Folge anzuhängen, aber sechs Jahre später. Dann ist das Biest 18 Jahre alt, also volljährig. Es wäre eine zeitgemäße Studie, mitzuerleben, wie das Biest zu seinem Galan zieht und seinen Trottel von Vater allein daheim läßt - ohne Frau.
-Heinz L. aus A.-


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