Rudis Tagesshow -- ZDF --
"Hörzu" Nr. 9 vom 20.02.1987, S. 6:
Über Aids sollte er keine "Witze" machen
Nach den beiden ersten Folgen von Rudi Carrells "Tagesshow" im Jahre 1987 frage ich ihn
und mich, wann er wohl in der Lage sein wird, auf "Witze" über Aids zu verzichten.
Meines Erachtens ist diese Krankheit mit ihren schrecklichen Auswirkungen ein zu ernstes Thema, als
daß sie Scherzgrundlage in einer Unterhaltungssendung wechselnden Niveaus sein darf.
Über Krebskranke und Körperbehinderte werden im allgemeinen ja auch keine Witze gerissen!
-Achim S. aus Bremen-
Die Sklavin Isaura -- ARD --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Ärger mit dem Schluß einer langen Serie
Um 15.47 schaltete ich ein, um zu erleben, welches Ende der Sklavenhalter nehmen würde.
Da kam ich zu spät, weil anscheinend schon wieder einmal die "Konserven" von der ARD
vertauscht wurden. Einmal könnte man verzeihen, doch bald danach zum zweiten Male?
Wir dringen auf Nachlieferung. Seien Sie bitte unser Anwalt!
-Otto Z. aus Rendsburg-
Antwort der HÖRZU: Der WDR, der die Tele-Novelle ausstrahlte, hat in der Tat die Schlußfolge
zu einem früheren Zeitpunkt gesendet, als es uns mitgeteilt wurde. Unsere Proteste beim Sender
haben dazu geführt, daß diese Folge am Samstag, 28. Februar, um 9.25 Uhr im
Ersten noch einmal wiederholt wird.
-Die Redaktion-
40 Folgen und bis auf drei alle gesehen - was hat uns das nur für Schweiß und Herzklopfen
gekostet! Aber was machen wir nun mit den fest eingeplanten Nachmittagen?
-Christa L. aus M.-
Frankensteins Tante -- ZDF --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Stimme aus dem Untergrund
Ein paar Spinnweben, Fledermäuse und der Name Frankenstein machen noch keine Gruselserie.
"Frankensteins Tante" ist eine Dracula-Klamotte, mehr albern als zum Fürchten.
Man möchte am liebsten den Sargdeckel über sich zumachen und den ganzen Spuk verschlafen.
-Mona L. aus Sp.-
Giftig, ätzend, explosiv! -- ZDF --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Gefährliche Fracht
Endlich hat mal jemand gezeigt, welche "Zeitbomben" täglich auf den Straßen unterwegs
sind. Es wird höchste Zeit, die Chemiekonzerne und Transportfirmen strenger zu kontrollieren
und härter zu bestrafen. Bei Polizeikontrollen ist der Fahrer der Dumme. Aber wer nicht so fährt,
wie der Chef will, wird gefeuert. Herzlichen Dank dem Autor Michael Schomers und seinem Team. Ich bin
Fernfahrerin und habe selbst einen Chemiezug gefahren.
-Lieselotte B. aus Mühlheim-
Im Land der Riesenkakteen -- ARD --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Gut aufgepaßt
Kästner sagt: "Natur ist, wie gesagt, von großem Reiz; man paßt nun gar nicht
auf." Ernst Arendt und Hans Schweiger haben aufgepaßt. Sie wurden in ihrer Dokumentation
allem gerecht - den Kakteen, den Tieren, der Landschaft. Diese Filme sind der beste Naturkunde-Unterricht,
den Schulen und Schüler sich wünschen können. Sie sollten zu entsprechender Zeit
wiederholt werden. Und alle, die jetzt das Vergnügen hatten, Arizona zu erleben,
werden sich gern wieder einschalten.
-Lieselotte I. aus Düsseldorf-
Yes Minister -- ARD / SR --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Englisches Vergnügen
Selten so geschmunzelt, gegrinst, laut losgelacht wie bei "Yes Minister". Die Engländer
kann man ja nur auf die Stirn küssen! Sie haben mir einen ganzen Abend gerettet mit ihrer
hintertückschen, selbstkritischen, wundervoll unernsten Art. Zudem ist die Serie prima
synchronsiert. Fröhlichkeit also auf der ganzen Linie - was leider selten ist.
-Elisabeth W. aus Berlin 30-
Die Sau -- ARD -- "Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Schweinerei
Man kann es nur als pervers und abstoßend bezeichnen, daß man die Angst, die Qual und das
Sterben eines Tieres und das blutige Handwerk des Metzgers zur Unterhaltung am Sonntagnachmittag macht.
Da um diese Zeit Kinder zusehen, die noch ein liebevolles Verhältnis zu den Tieren haben,
ist es auch pädagogisch unverantwortlich.
-Eva-Maria K. aus F.-
Essen wie Gott in Deutschland -- ZDF --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Ich streite mich nicht darüber, daß Königsberger Klopse aus Kalbfleisch und nicht aus
je 50 Prozent Rind- und Schweinefleisch bereitet werden; ich streite mich auch nicht über die
Mehlzugaben des Herrn Rockendorf zu seinen Saucen; ich streite mich nur darüber, daß vom ZDF
eine Küchenillusion vorgestellt wird, die wegen ihrer Schnelligkeit und Kürze von keiner Hausfrau
(die manchmal doch keine Ahnung von solcher Küche hat) nachgekocht werden kann. Falls es
beabsichtigt war, die Hausfrauen zum Nachkochen zu veranlassen, sollte die Serie schleunigst
abgesetzt werden.
-Dr. Wolfgang H. aus Wuppertal-
Spaß am Dienstag -- ARD --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Da hört der Spaß auf
Wer wählt so eine Nachmittagssendung für Kinder aus, in der man zeigt, wie man einen Menschen
erhängt? Das hat wahrhaftig mit Spaß nichts zu tun.
-Toni K. aus R.-
Können Kinder überhaupt ermessen, daß Erhängen tödlich ausgeht?
Sie machen doch so vieles nach.
-Barbara P. aus O.-
Ich würde vorschlagen, diese Sendung in "Schund am Dienstag" umzubenennen.
-Klaus H. aus Berlin 47-
Das Erbe der Guldenburgs -- ARD --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Unrealistisch, aber durchaus möglich
Die Serie ist in fototechnischer Hinsicht echt "Spitze". Die Farben und der Bildaufbau sind super,
man denke an die grünen Alleen, die schönen Fachwerkhäuser und die alten Herrschaftssitze...
Ein Augenschmaus für alle Fotoamateure!
-Wolf Reinhard G. aus B.-
Jetzt werden die "Guldenburgs" verrissen: nicht vornehm genug, zu protzig, unrealistisch.
Nun, ein Unterhaltungsfilm ist selten realistisch. Auch der Kommissar im Krimi und der Prinz im Märchen
sind unrealistisch! Trotzdem liegt die Filmhandlung durchaus im Bereich des Möglichen.
-Dr. Werner P. aus O.-
Eine Serie, bei der alles stimmt für jeden, der solche Themen mag. Allein der zauberhafte Vorspann
wie auch die Landschaft! Und gegen Herrn Lauritzen ist J.R. als Intrigant doch nur ein kleiner Waisenknabe.
-Anneliese G. aus Celle-
Lindenstraße -- ARD --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Zu viel für 30 Minuten
Bisher eine nette, leichte, seichte Unterhaltungssendung. In 30 Minuten kleine Probleme von Leuten wie du
und ich. Jetzt jedoch versuchen die Autoren, mit großen Problemen wie Selbstmord, den Rahmen zu sprengen.
Das ist der Sendung abträglich. Ich habe keine Lust, mal eben schnell eine Selbstmörderin
anzusehen und dann acht Tage zu warten, um zu erfahren, ob der Selbstmordversuch geglückt ist.
-Lore B. aus B.-
Verkehrsgericht -- ZDF --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Schlechtes Beispiel
Der Richter war an penetranter Arroganz, Unhöflichkeit (er ließ kaum einen Satz zu Ende
führen!) und Zynismus nicht mehr zu übertreffen. Selbst der Staatsanwältin
bereitete dies sichtlich Unbehagen.
-Uschi S. aus V.-
Ist es nötig, einen Richter in den Gerichtssaal zu setzen, der alle Menschen wie Idioten behandelt?
Es ist nicht das erstemal, daß dieser unmögliche Mensch mich verärgert. Die Sendung ist
von nun an für mich gestorben.
-Marita K. aus Kiel-
Der Richter ist ein sehr schlechtes Beispiel für unsere Justiz. Es sollte doch eine ordentliche
Verhandlung sein. Das ist aber nicht der Fall, wenn der Richter die Zeugen nicht ausreden
läßt, die Angeklagte von vorneherein für schuldig hält und dazu noch sehr
freche Antworten gibt. Die Beteiligten zu beleidigen und anzuschreien muß nicht sein.
-Dieter C. aus W.-
Zum Tode von Hans Rosenthal --
"Hörzu" Nr. 10 vom 27.02.1987, S. 7:
Für so manchen seiner Zuschauer war er wie ein Freund
Eine gute Idee, die noch keine zwei Jahre alte Fuchsberger-Sendung "Heut abend..." mit Hans
Rosenthal zu wiederholen. So hat sich der von fröhlichem Temperament wie von tiefer Nachdenklichkeit
geprägte, sympathische Mann selbst von seinem Millionen-Publikum verabschiedet. Das war besser und
überzeugender als jeder Nachruf. Man würde sich einen Menschen wie Hans Rosenthal zum Freund
wünschen, müßte man nicht befürchten,
sich nicht gleichwertig revanchieren zu können.
-Bert F. aus R.-
Es ist, als ob ein guter Freund der Familie von uns gegangen ist. Meinem Mann und mir hat Hans Rosenthal
manchen unterhaltsamen Abend beschert, hat uns Alltagsärger und Kummer vergessen lassen. Mit seiner
"leichten", unnachahmlichen Art, durchs Programm zu führen, hat er uns viel Freude
bereitet. Das soll jetzt alles vorbei sein? Herz und Verstand können es noch nicht fassen.
-Z. Fischer aus I.-
Er schien uns als liebe Gewöhnung
zu lächelnder Güte bestellt.
Er wirkte im Geist der Versöhnung
für eine bessere Welt.
-Dr. Joseph S. aus R.-
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