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Zwei Nasen tanken Super -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 41 vom 06.10.1989, S. 114:
Eine Zumutung
Diesen geistlosen, beinahe primitiven "Lustfilm" zur besten Sendezeit am Samstagabend
auszustrahlen, war eine Zumutung. Thomas Gottschalk hat sich mit diesem Film keine Lorbeeren
verdient, und Mike Krüger bewies einmal mehr, daß man mit platten Redewendungen noch längst
kein guter Komiker ist.
-Gerta W. aus B.-
Ein Gutes hatte der Film: Jetzt kenne ich die absolute Steigerung von Schwachsinn!
-Peter U. aus Würzburg-
Bilder aus Prag und Ost-Berlin -- "Hörzu" Nr. 42 vom 13.10.1989, S. 55:
Die einen flüchten, die anderen müssen feiern
Das Herz krampfte sich einem zusammen. Man litt mit den weinenden Kindern und den verzweifelten Müttern,
die von Volkspolizisten vor der US-Botschaft in Ost-Berlin abgeführt wurden. Man fror innerlich angesichts
der in der Nachtkälte hockenden DDR-Flüchtlinge in Prag. Fernsehen in diesen Tagen.
Zugleich: Gorbatschow in Ost-Berlin, der 40. Jahrestag der DDR. - Die Flüchtenden und die zum
Feiern Befohlenen. In der Flut dramatischer Szenen aus Prag, Warschau, Ost-Berlin und Leipzig spiegelte
Werner Brüssaus Reise-Report "40 Jahre und kein bißchen Hoffnung" eindrucksvoll die
Schönheit der Landschaft von Rügen bis Eisenach, aber auch den Verfallsprozeß der DDR wider.
Trotz Stasi-Begleitung gelang dem ZDF-Korrespondenten Aufklärung über den
tristen sozialistischen Alltag.
Politisch konkreter gab sich Claus Richters Report "Umbruch" (ARD), der das Honecker-Regime
geschickt entlarvte durch Interviews mit bemerkenswert selbstkritischen Kronzeugen des sozialistischen Aufbaus.
-Holger Dohmen, "Hörzu"-
Glückwunsch, Bundesrepublik -- ARD --
"Hörzu" Nr. 42 vom 13.10.1989, S. 118 / 119:
Eine ziemlich mißglückte Geburtstagsfeier
Anstatt mit Freude auf 40 Jahre guter Leistungen zu schauen, übernimmt die ARD das Negativbild
deutscher Journalisten über die Republik als Bühnenbild: abgestorbene Bäume,
Kernkraftwerke und Atommüll!
-Hubert V. aus H.-
Keine Stimmung, kein Frohsinn für so ein Jubiläum. Die Sendung vermittelte den Eindruck, man
befände sich auf einer Trauer- statt auf einer Geburtstagsfeier!
-Joachim D. aus Recklinghausen-
Wollte man mit dieser Sendung gratulieren oder kondolieren? Langweilig, konzeptlos, ideenlos, laienhaft.
Das übrige zu dieser Negativ-Sendung tat die abrupte, peinliche Umschalterei zu den einzelnen Spielorten.
-Heribert S. aus T.-
Ich, als noch sehr junger Mensch, mußte mich doch sehr wundern, wie wenig Interessantes scheinbar in den
letzten 40 Jahren in unserer Republik geschehen ist. Und dem wohl wichtigsten Menschen in Deutschland,
dem Herrn Bundespräsidenten, wurde schamlos mitten im Satz das Wort abgebrochen, während für ein
vollkommen unwichtiges Feuerwerk kostbare Sendezeit vertan wurde.
-Ines R., 13 Jahre, aus P.-
Wahrlich, diese Republik hätte ein anderes Geburtstagsgeschenk verdient.
-Wilhelm S. aus Bonn-
Würdelos, diese Sendung.
-Elfi und Helmut T. aus Münster-
Geld oder Liebe -- ARD -- "Hörzu" Nr. 42 vom 13.10.1989, S. 119:
Das war super!
Da soll Rudi Carrell noch mal sagen, daß die 90-Minuten-Show ausstirbt. So schnell und unterhaltsam wie in
dieser Sendung vergingen schon lange keine anderthalb Stunden mehr. Ich hoffe nur, daß sich Jürgen
von der Lippe von keinem Besserwisser einschüchtern läßt. Es war eine Super-Show!
-Dagmar Müller aus O.-
Zwei Münchner in Hamburg -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 43 vom 20.10.1989, S. 111:
Noch so eine Serie...
Wieder eine Serie für schlichte Gemüter; auf ein bißchen Geplänkel folgt das Happy-End.
-Dirk Krause aus E.-
Als Paar sind Uschi Glas und Elmar Wepper nun wirklich ausgereizt. Bevor sie mit ihrem Serien-Einheitsbrei uns
Zuschauern wie Pat und Patachon vorkommen, sollten sie einmal eine andere Art von Rollen mit anderen Partnern
spielen, falls sie es darstellerisch nicht überfordert.
-Angelika H. aus Dortmund-
Nur ein Lichtblick; der große Schauspieler Heinz Reincke in der Rolle des "Sympathieträgers",
eines kleinen Krämers im Tante-Emma-Laden.
-Hermann N. aus Hamburg-
Ein sehr schöner Film, leicht und kurzweilig. Gerade das richtige, wenn man von 9 bis 18.30 Uhr im
Geschäft steht. Man braucht nicht viel nachzudenken und kann auch abschalten. Und so freut man sich dann auf die
Fortsetzungen, aber Pustekuchen: Die kommen schon im Vorabend-Programm. Ich finde das nicht richtig.
-Gisela B. aus Köln-
Derrick: Mozart und der Tod -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 43 vom 20.10.1989, S. 111:
Einfach widerlich
Die Gewaltszenen (Vergewaltigung der Geigerin, Überfälle auf ihren Freund, Ermordung des Zuträgers)
waren das Widerlichste, was ich seit langem gesehen habe. Anleitung zur Gewaltkriminalität frei Haus!
Wann endlich werden Fernsehgewaltige und Politiker, die sich andererseits über jeden nackten Hintern (also
etwas ganz Natürliches) ereifern, dafür sorgen, daß derartiges vom Bildschirm verschwindet?
-Walter B. aus München-
Es ist mir schon klar, daß man das Thema eines Krimis erst einmal "veranschaulichen" muß, aber
diese zwei Minuten konnte ich mit meinen 16 Jahren noch nicht ganz verkraften. Eine solche Vergewaltigung noch als
Szene zu verdeutlichen, ist einfach widerlich. Deshalb: Weiter so, (ARD und) ZDF, in der ersten Reihe muß
man natürlich a l l e s mitbekommen.
-Mathias B. aus L.-
Harald & Eddi -- ARD -- "Hörzu" Nr. 44 vom 27.10.1989, S. 126:
Die Sendung ist immer ein Vergnügen, besonders durch das schauspielerische Können von Eddi Arent. Mit
seiner Darstellungskunst der leisen Töne und sparsamen Gesten spielt er seinen Partner Harald Juhnke
glatt an die Wand.
-Jenny R. aus L.-
Gibt es denn wirklich beim NDR keinen, der über geistiges Niveau entscheidet und diese primitiven Sketche
mit Harald Juhnke und Eddi Arent absetzt? Da nützt auch das vorherige Hochjubeln der beiden Künstler
nichts - es ist jedesmal eine Zumutung!
-Waltraud K. aus H.-
Tagesthemen -- ARD -- "Hörzu" Nr. 44 vom 27.10.1989, S. 126:
Instinktlose Fragen
Muß man Leute aus der DDR, die nach einer Besuchsreise in den Westen jetzt gerade wieder zurückreisen,
mit instinktlosen, unnötigen Fragen quälen, ohne Rücksicht auf die seelische Verfassung dieser armen
Menschen? Daß viele von ihnen Tränen in den Augen hatten, als sie versuchen, Rede und Antwort zu stehen,
hielt die Reporter nicht davon ab, erneut zu fragen. Wo bleibt da die so viel gerühmte Würde des Menschen?
-Günter H. aus W.-
Nase vorn -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 45 vom 03.11.1989, S. 113:
Frust am Telefon
In der Sendung hat Herr Elstner drei Leute vorgestellt, die löblicherweise den Müll von Umweltsündern
auflesen und beseitigen. Es hätte Herrn Elstner aber auch gut angestanden, vor einem Millionen-Publikum einmal
alle eindringlich zu bitten und zu ermahnen, damit in Zukunft diese braven Leute und ihr uneigennütziges
Engagemant nicht mehr gebraucht werden.
-Wilhelm D. aus Dortmund-
Ich finde es auch ganz toll, wenn ein Hund Flaschen und Dosen sammelt, aber der Programmdirektor, der diese Sendung
ersatzlos streicht, hätte sicher noch mehr die Nase vorn - nicht zuletzt aus Umweltgründen. Was könnte
da nicht alles eingespart werden, allein schon an Strom - und dann erst das viele Papier, das Presse und Publikum
vor und nach der Sendung verbrauchen (Leserbriefe usw.)!
-Werner Peters aus V.-
Irgendwie fühle ich mich veräppelt: acht Stunden meines geliebten Sonntags futsch! Von 10 bis 18 Uhr
versuchte ich, den von Frank Elstner angepriesenen Kat-Service zu erreichen; etwa zwei- bis dreimal in der Minute
habe ich gewählt. Leider null... Morgen suche ich meinen Hausarzt auf, benötige dringend Massagen
für meinen Wähl-Arm. Ansonsten war "Nase vorn" diesmal wirklich prima.
-Klaus B. aus Wolfsburg-
Drei Stunden haben wir gedreht, ohne Erfolg. Angebrochene Zeigefinger haben wir. Das gab Frust! Es sollten bundesweit
mehr Telefone besetzt sein, nur dann könnte Elstners Idee ein Erfolg sein. Die Sendung war nicht aufregend, aber
eine gute Unterhaltung. Typisch Elstner (das soll ein Lob sein).
-Horst S. aus S.-
-- "Hörzu" Nr. 50 vom 08.12.1989, S. 100:
"Nase vorn" ist eine gute Sendung. Ich konnte nebenbei: Blumen gießen, Staub wischen,
Wäsche zusammenlegen, den Geschirrspüler ausräumen. So hatte ich jedenfalls
am nächsten Morgen die Nase vorn.
-Elke R. aus S.-
Da springt ja nun wirklich kein Funke über! Wann hört Herr Elstner endlich auf?
-Michael N. aus Frankfurt/M.-
Als die Schaltung in den Friedrichstadt-Palast erfolgte, meinte Elstner: "Auf diesen Augenblick haben wir
26 oder 27 Jahre gewartet." Kann er nicht ausrechnen, daß vom 13.8.61 bis heute 28 Jahre
vergangen sind? Und sollte man eine so wichtige Zeitspanne nicht exakt angeben?
-Joachim F. aus A.-
Die Sendung aus Linz war ein voller Erfolg. Wo sonst im deutschen Fensehen wird ein so buntes, abwechslungsreiches
Programm geboten? Was, wenn Elstner den unerbetenen Ratschlägen seines "Kollegen" Rudi Carrell
gefolgt wäre? Dann würde mir am Samstag einer der Besten fehlen.
-Stefan M. aus Osnabrück-
Das war die erste Sendung von "Nase vorn", die sehr gut war. Frank Elstner hat sich dafür sehr viele
Mühe gemacht und sie auch bestens über die Runden gebracht.
-Hanns K. aus N.-
Wer angesichts immer größerer Probleme mit Kindern und Jugendlichen, die sich okkulten Einflüssen
öffnen, in einer Sendung für die ganze Familie ein spiritistisches Medium minutenlang auf ein
Millionenpublikum losläßt, ist verantwortungslos.
-Friedhelm K. aus A.-
Reportage im i-Ton -- ARD -- "Hörzu" Nr. 45 vom 03.11.1989, S. 113:
Zur Fußball-WM-Qualifikation Deutschland-Finnland
Also, das schlägt doch dem "Fassi" den Boden aus: Da ging es immer nur um Rudi, Klinsi, Litti, Auge,
Andy usw., und ich hatte bis zum Einblenden des Namens vom Schiri den Verdacht, daß der Snoddy in Wirklichkeit
Snoddarski oder Snodlinski heißt. Das war wirklich eine Zumutung. Jetzt ist man froh, daß der Kürten
mit seinen endlosen Familiengeschichten nicht der Reporter ist, und dann das. Wann wird es das Fernsehen geben, wo
man nur das Mikro des Sprechers abstellen kann und die Zuschauerresonanz weiter zu hören ist? Also halt´s
nächste Mal besser das "Mäuli", lieber Heri, das rät Dir
-"Cläusi" M. aus S.-
MAZ ab! -- ARD -- "Hörzu" Nr. 46 vom 10.11.1989, S. 134:
Nicht jeder konnte darüber lachen
Das ist endlich mal wieder eine fröhliche Sendung! Wir haben lange nicht mehr so unbeschwert gelacht. Harald
Schmidt: einfach Klasse! Mehr davon!
-Rosemarie P. aus B.-
Das Thema Batteriehühner für eine Unterhaltungssendung zu bemühen und ins Lächerliche zu
ziehen war kein guter Auftakt für die Sendung.
-Marianne Blum aus A.-
Noch einmal "MAZ ab!" und ich melde den Fernseher ab!
-Hannelore A. aus Frankfurt-
Droht der Klimakollaps? -- ARD -- "Hörzu" Nr. 46 vom 10.11.1989, S. 134:
Jeder weiß es...
Ja, er droht - durch die Unfähigkeit der Politiker und die Gleichgültigkeit von uns allen. Jeder weiß
es, aber keiner denkt daran. Nicht nur die Natur, auch alle Kinder sind unsere Opfer. Darum sollte dieser
Film, wie weitere Beiträge zum Umweltschutz, im Kinderprogramm gesendet werden. Überhaupt sollte
Umweltschutz ein Pflichtschulfach sein; vielleicht werden die Kinder erkennen, was die Zukunft verlangt.
-Stefan K. aus Bremen-
Boris und Steffi bis zum Überdruß -- "Hörzu" Nr. 47 vom 17.11.1989, S. 34:
1990 wird es im Fernsehen noch wesentlich mehr Tennis geben
Deutschland ist, Steffi Graf und Boris Becker sei Dank, die Tennis-Nation Nummer eins. Die Fernsehzuschauer
bekommen´s bis zum Überdruß zu spüren: Tennis auf allen Kanälen! Mehr als 1000 Stunden
allein in diesem Jahr. Aber es kommt noch dicker. "Ich rechne mit bis zu 40 Prozent mehr Übertragungen
1990", sagt WDR-Sportchef Heribert Faßbender. Die Rivalität der Öffentlich-Rechtlichen mit
den Privaten führt dazu, daß längst auch kleinere Turniere und Schaukämpfe gezeigt werden.
"Sollten unsere Zuschauer allerdings das Interesse an Tennis verlieren, werden wir uns auch häufiger
ausblenden", verspricht Heribert Faßbender in aller Unschuld. Man kann´s allerdings auch so
interpretieren: Der Sportfreund wird so lange überfüttert, bis er den Spaß am Tennis
endgültig verliert...
-ohne Autorenangabe-
Tatort: Die Neue -- ARD -- "Hörzu" Nr. 47 vom 17.11.1989, S. 120:
Nur für Abgebrühte
Mit diesem "Tatort" hat die ARD den absoluten Tiefpunkt erreicht. Der Gipfel an Geschmacklosigkeit.
-Herbert W. aus Kassel-
Abgesehen von der gänzlich fehlbesetzten Rolle der Kommissarin, die (entgegen der üblichen Praxis im
Kriminalgewerbe) weder typ- noch altersmäßig den Gepflogenheiten entspricht, war dieser "Tatort"
ein Gemisch von öden, langweiligen und hingezogenen Szenen mit einem nicht geringen Touch von Perversität -
und dies zu einer Zeit, in der noch Kinder zusehen!
-Chr. H. aus Wuppertal-
Verschont uns bitte in Zukunft mit ähnlichen "Tatort" - Filmen.
-Familie N. aus Kiel-
Schrecklich anzusehen, wie ein Autor eine Schauspielerin gleich am ersten O r t ihrer T a t
kaputtschreibt. Guter deutscher Krimi, wo bist Du geblieben?
-Hans Brokmann aus B.-
Erst ein "Derrick", dann ein "Tatort". Bitte kennzeichnet solche Filme mit "Pervers -
nur geeignet für besonders abgebrühte Menschen".
-Ursula S. aus Hamm-
Das Fernsehen in Deutschlands schönsten Stunden --
"Hörzu" Nr. 48 vom 24.11.1989, S. 53:
... und was wir sahen, war kein Traum
In diesem deutschen November ist alles anders - auch das Fernsehen. Kein Tag, an dem Geplantes Gültigkeit
behielt, die politische Entwicklung in der DDR, die zu Herzen gehenden Szenen des Wiedersehens bekamen Vorrang -
als ARD-Brennpunkt oder als ZDF-spezial. Und das war gut so; wir durften Zeugen sein einer friedlichen Revolution,
der erhofften und doch ungeahnten historischen Wende.
Dank an die Reporter, Moderatoren und Redakteure, die spürbar bis an die Grenze physischer Leistungsfähigkeit
arbeiteten. Namen wie Jürgen Engert (SFB), Fritz Pleitgen (das aussagestarke Interview, das er mit dem
Politbüro-Mitglied Günter Schabowski führte), Ruprecht Eser auf der Mauer (ZDF), Stefan Aust
(Spiegel-TV für RTLplus, SAT1) stehen für viele.
Wie stark die Anteilnahme am Geschehen war, zeigen Zahlen: 10,75 Millionen Zuschauer beim
"Brennpunkt" (Samstag vor dem "Musikantenstadl"); 9,34 Millionen beim
"ZDF-spezial" (Freitag). Die "Tagesschau" (13.11.) hatte zwölf und "heute"
(11.11.) elf Millionen Zuschauer.
Erfreulich dabei: das unversehens so kooperative DDR-Fernsehen. So konnte mehrfach live aus Ost-Berlin berichtet
werden. Die Tagesthemen hatten zudem das Glück, daß in Leipzig zufällig ein Ü-Wagen des
WDR den Düsseldorfer Kulturaustausch begleitete. Der ARD-Presseclub lief als erste deutsche Gemeinschaftssendung.
Geradezu sensationell war, daß sich die Volkskammer zum ersten Mal in die Wahlkarten gucken ließ,
live für Ost und West.
Gut auch, daß in die euphorischen Stunden hinein Heinz Burghart bei Bayern III (über Kabel) fragte,
Was kommt nach dem Jubel? - Satire, wie sie der Kabelkanal TV 5 in der Sendung Klartext versuchte, indem die
jungen Macher einen Trabi nach Art eines Mercedes-Autotests vorführten, ist dabei freilich
unangebrachte Häme.
-hd/khm ("Hörzu"-Fernsehkritik)-
Besuch -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 48 vom 24.11.1989, S. 125:
Ein großes Lob für Judy Winter in ihrer Doppelrolle als Laura und Sibylle und für die Autorin
und Regisseurin Cordula Trantow. Herzlichen Dank, es war keine verlorene Zeit.
-Käthe D. aus R.-
Die sich überlang hinziehenden Auseinandersetzungen der Zwillinge fordern vom Betrachter s e h r
viel Geduld, und wenn dann das Endergebnis so diffus bleibt, bedauert man das eigene Ausharren.
-Henriette R. aus Hamburg-
Zur aktuellen Deutschland-Berichterstattung -- "Hörzu" Nr. 51 vom 15.12.1989, S. 108:
Geschichte live
Seit dem 9. November habe ich das Gefühl, (endlich) bei ARD und ZDF in der ersten Reihe zu sitzen.
Das war "Geschichte live" durch eine hervorragende Technik, durch eine phantastische Organisation
und Abstimmung - und besonders durch den letzten Einsatz der Reporter, Kameraleute und Kommentatoren.
Vielen Dank für diese Arbeit!
-Harald H. aus E.-
Jetzt schlägt´s Richling -- ARD -- "Hörzu" Nr. 51 vom 15.12.1989, S. 108:
Viel Bosheit
Die explizite Kondome-Show dieses Widerlings nebst dem Geschwafel in Fistelstimme über Papst und Aids stellte
an Geschmacklosigkeit alles in den Schatten, was das deutsche Fernsehen bisher zu bieten hatte.
-Alfred G. aus Wiesbaden-
Was wäre nur geworden, wenn Matthias Richling sich über einen Rabbiner lustig gemacht hätte oder,
wie seinerzeit Rudi Carrell, über einen islamischen Geistlichen, als es fast zu diplomatischen Verwicklungen
kam. Aber auf die Gefühle der Katholiken in Deutschland braucht man wohl keine Rücksicht zu nehmen.
-Marga L. aus I.-
Viel Bosheit, wenig Satire. Der Papsttitel als "Pontisex maximus" verhöhnt;
bei Ri(e)chling "stinkt´s"!
-Rainer Z. aus H.-
Verstehen Sie Spaß? -- ARD -- "Hörzu" Nr. 52 vom 21.12.1989, S. 96:
Eine klare Antwort
Wenn man es als Spaß empfindet, einen derart gewichtigen Mann auf ein kleines, dafür viel zu schwaches
Pony zu setzen, dann muß ich die Frage so beantworten: Nein, ich verstehe keinen Spaß!
-Susanne J. aus Oberhausen-
DDR-Bürger suchen Kontakte -- "Hörzu" Nr. 52 vom 21.12.1989, S. 96:
Wir sind eine junge Familie aus der DDR und suchen Kontakt zu einer Familie aus der BRD. Kurz zu uns: Anne-Maria ist
ein Jahr alt, Annja sechs, Ronny zehn, meine Frau Kerstin 28, und ich bin 27. Wenn es möglich ist,
würden wir uns sehr freuen.
-Familie Andreas D., ..., DDR-4370 Köthen-
Wir möchten gerne eine Familie kennenlernen, mit der wir brieflich oder auch mit persönlichen Besuchen
unsere Interessen austauschen können. Ich bin 33 Jahre alt, Sozialfürsorgerin. Hobbys: Popgymnastik,
Stricken, Musik (Peter-Maffay-Fan). Mein Mann Uwe, 34, ist Gütekontrolleur im Elektromotorenwerk, spielt
Fußball, ist Fan von Peter Maffay und Juliane Werding. Unser Sohn Ronny, 9, spielt auch Fußball.
Er ist ALF-Fan. Jetzt, wo die Grenzen offen sind, sollte man auch Freundschaften aufbauen können.
-Petra Z., ..., DDR-4500 Dessau-
Das literarische Quartett -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 52 vom 21.12.1989, S. 96:
Verhaltensforschung bei Literatens
Na, da verlor das Quartett schnell alles Literarische (und Menschliche), als ein Fünfter sich einmischte
und die Frechheit hatte, körpernah (!) neben Herrn Reich-Ranicki Platz zu nehmen. Gebrüll und
Drohungen des ranghöchsten Männchens. Einstimmendes Gebrüll auch der Nr. 2 (Herrn Karaseks).
Die beiden (um im Bilde zu bleiben) Weibchen hielten sich abwartend aus dem Kampfe heraus.
-Gerd B. aus Berlin-
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