1985: 16-18, 47-52     
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Die Schwarzwaldklinik -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 47 vom 15.11.1985, S. 8:

Kitsch-Storys oder Wirklichkeit?

Ich empfinde diese Serie vielfach als zu kitschig. Storys wie in Groschenromanen: Arzt möchte Schwester, Schwester läßt ihn abblitzen, verliebt sich in den Vater, Sohn versucht nun alles, um Schwester in Mißkredit zu bringen und so weiter. Ich hätte doch mehr lebensnahe Geschichten erwartet.
-Elisabeth H. aus A.-

Es ist erfreulich, daß es wieder eine deutsche Serie gibt, die keine Illusionen, sondern Wirklichkeit vermittelt. Klausjürgen Wussow spielt hervorragend, ein Mißgriff hingegen ist die Besetzung der Assistentenrolle mit Sascha Hehn.
-Familie C. aus Koblenz-

Der Anästhesist weiß bei einem intraoperativen Herzstillstand nicht, was er zu tun hat, und wendet sich hilfesuchend an den Operateur, dessen Empfehlung, Cortison zu geben, haarsträubend falsch ist. Das Team hat doch medizinische Berater. Entweder wurden sie nicht gefragt, oder sie haben keine Ahnung.
-Dr. med. Ulrich S. aus F.-

Daß eine bewährte, ernsthaft um die Gesundheit verletzter und gefährdeter Mitmenschen bemühte Hilfsorganisation wie die Bergwacht Schwarzwald so bedenkenlos und zynisch der Lächerlichkeit preisgegeben wurde, fordert schärfsten Protest heraus.
-Heinz H., Techn. Leiter der BWS-Ortsgruppe in F.-

-- "Hörzu" Nr. 49 vom 29.11.1985, S. 8:

Da sind wieder die Klischees, gegen die wir Krankenschwestern uns wehren: die allwissende Oberschwester und die "normale" Schwester (Christa), stets adrett, barmherzig, sich unterordnend und immer zur Stelle. Krankenpflege ist vor allem harte Arbeit, die jeden oft an den Rand der physischen und psychischen Belastbarkeit bringt. Mit nur einer Hilfskraft 30 Patienten waschen, betten, füttern, individuell betreuen, dazu Auszubildende anleiten, den Arzt bei der Visite begleiten und die Visite ausarbeiten - das ist der Alltag einer Schwester.
-Gabi H. aus Bochum-

Ein Krankenhaus, vollgestopft mit Mimen, in ein Traumschiff umfunktioniert: ein Krankenhaus am Rande des Kitsches.
-Marion R. aus Berlin-

Wer sich den Schwarzwald ums badische Freiburg als Kulisse wählt, darf die Schauspieler von Nebenrollen nicht bayerisch sprechen lassen! Auch als gebürtige Schlesierin ärgert mich diese "Hudelei".
-E. Bach aus E.-

Die Fernseh-Moralisten flaggen Halbmast. Denn das Spieglein an der Wand sagte: "Eure Einschaltquote ist schön, aber hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen entstand ":Die Schwarzwaldklinik" - und die ist tausendmal schöner als das Rumpelstilzchen in euren Magazinen."
-Wolfgang H. aus Stuttgart-

Es gibt den idealen Chefarzt, die idealen Ärzte und Schwestern - die ideale Schwarzwaldklinik! Ich lag in diesem Jahr zwei Monate in Bad Krozingen im Schwarzwald. Alle Patienten werden dort gleich und gut betreut, und fast alle erkennen es auch dankbar an. Trotz der immer stark belegten Klinik hat selbst der Chefarzt für jeden Zeit.
-Paul S. aus Wuppertal-

Was dem einen sein Faßbinder, ist dem anderen seine "Schwarzwaldklinik". Die "unheile" Welt erlebe ich jeden Tag übergenug in den Tageszeitungen und den Fernseh-Nachrichten.
-Ilse S. aus H.-

Wenn die Menschheit von heute nur etwas menschlicher wäre, dann könnte es fast so sein wie in der "Schwarzwaldklinik".
-H. P. aus Hilden-

"Hörzu" Nr. 50 vom 06.12.1985, S. 8:

Da muß doch ein Hund jammern

Der kleine Jerry fühlt sich in seiner Rolle überhaupt nicht wohl. Wer selbst einen Hund besitzt, der merkt deutlich: Jerry hat nicht die geringste Beziehung zu den Schauspielern. Für den Sascha Hehn ist er gar nicht existent, Karin Hardt (Haushälterin Kathi) empfindet für ihn keine spürbare Zuneigung. Jerry hat, wie in HÖRZU Nr. 47 bestätigt, nur eine Bezugsperson: sein richtiges Herrchen, das hinter der Kamera steht. Bei einer derart oberflächlichen "Hunde-Regie" muß das Zuschauer-Interesse am besten Fernseh-Hund bald verloren.
-Irma F. aus H.-

Auch als begeisterter Zuschauer dieser Serie kann ich zwei grobe Fehler in der 8. Folge, "Der Dieb", nicht unkritisiert lassen. 1. Die Alarmierung eines Notarztwagens erfolgt durch die zuständige Rettungsleitstelle oder Feuerwehr (je nach Region unterschiedlich). 2. Die Besatzung eines Notarztwagens ist genau festgelegt und zu ihr gehört bestimmt nicht ein zufällig anwesender Zivildienstleistender.
-Michael W. aus Ludwigshafen-

Sachliche Fehler müssen kritisiert werden. Aber das kleinliche intolerante Meckern und die unerträglichen Moral-Belehrungen hinsichtlich der "Schwarzwaldklinik" gehen mir echt auf den Geist. Wem dieser "Bonbon" nicht schmeckt, muß ihn ja nicht lutschen. Es würde mich nicht wundern, wenn nächstens die deutsche Frisör-Innung Klage darüber führt, daß der Dutt von Schwester Christa völlig unfachmännisch aufgesteckt ist.
-Elsabeth N. aus Berlin-




Zur Unterhaltung gehören auch triviale Geschichten -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 47 vom 15.11.1985, S. 8:

ZDF-Programmdirektor Alois Schardt zur Kritik an der Serie "Schwarzwaldklinik"

Die neue Serie soll zweckfrei unterhalten, denn auch darauf haben die Zuschauer ein Anrecht. Man muß jede Unterhaltung vom Gesamtprogramm her sehen, in dem zu Recht viele Probleme unseres Lebens, unserer Gesellschaft angesprochen werden. Ist es denn verwerflich, im Fernsehen triviale Geschichten zu erzählen? Jeder kann doch, wie beim Buchkauf seine Wahl bestimmen. Als Programmdirektor möchte ich ein breites Programm anbieten und damit die Auswahlmöglichkeiten erweitern. Und es ist, meine ich, beachtlich, daß wir mit dieser Produktion mehr Publikum erreichen als mit bekannten amerikanischen Serien. 35 Folgen "Schwarzwaldklinik" werden darüber Aufschluß geben, ob meine optimistische Auffassung in bezug auf Trivialität im Fernsehen berechtigt ist. Sollte das der Fall sein, dann wäre es ein großer Fortschritt, wenn die Serie auch international zu einem Renner würde. Warum sollte nicht eine deutsche Produktion Millionen Zuschauer im Ausland mit unserer Welt bekanntmachen?
-Alois Schardt, Mainz-

Die Dornenvögel -- ARD -- "Hörzu" Nr. 47 vom 15.11.1985, S. 8

Noch immer heftig umstritten: die Liebe des Paters

Ich halte Buch und Film im höchsten Grade für unmoralisch. Nicht, weil ein hoher geistlicher Würdenträger ein Verhältnis mit einer Frau hat, sondern mit einer verheirateten Frau. Ein Verstoß gegen kirchliche Auflagen mag hingenommen werden, ein Verstoß gegen Gottes Gebot "Du sollst nicht ehebrechen" ist auch durch eine zu Herzen gehende Liebe nicht zu rechtfertigen.
-Hans J. aus E.-

Uns diesen Film vorzuenthalten, wie vielfach gefordert worden war, wäre unverantwortlich gewesen. Für mich war er jedenfalls eine große Bereicherung, und wer ihn nicht wollte, mußte ihn ja nicht sehen.
-Regine D. aus L.-

Ich möchte gern wissen, wem die Synchronstimme der Fee Cleary gehörte - eine Stimme, die so wunderbar zur Person paßte.
-Sigrid R. aus W.-

--Antwort der Hörzu-Redaktion: Ingrid Andree synchronisierte Jean Simmons in der Rolle der Fee Cleary.--

Oft ist man von der Verfilmung eines Romans enttäuscht, wenn man das Buch gelesen hat. Das war hier niemals der Fall. Die Rollen waren ideal besetzt. Begeistert hat mich auch die Musik. Gibt es die Titelmelodie auf Schallplatte oder Cassette?
-Angelika H. aus Düsseldorf-

--Antwort der Hörzu-Redaktion: Auf LP und Cassette. Titel: "Die Dornenvögel und andere Welthits von Henry Mancini".--



Spaß am Dienstag -- ARD -- "Hörzu" Nr. 50 vom 06.12.1985, S. 8:

Da wird mit Füßen in Eiern und Mehl herumgestampft und aus Versehen einer gehenkt! Spaß für Kinder? Unglaublich!
-Uschi S. aus V.-

Kinder machen alles nach. Zu zeigen, wie man einen Menschen henkt (auch als Parodie), ist verantwortungslos. Was lustig gedacht war, kann dann morgen tödliche Realität sein!
-Norbert D. aus Aachen-

Na sowas! -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 51 vom 13.12.1985, S. 8:

Daß ich gerne abwasche, hätte ich nicht verraten sollen

Bei Unterhaltungssendungen mitzuwirken, ist stets Gratwanderung. Es kann der Popularität nützen, man kann aber auch ins Läppische abrutschen. Bei Thomas Gottschalk, das ahnte ich, ist man gut plaziert. Wir haben uns vor der Sendung nur begrüßt und keine Fragen abgesprochen. Die gemeinsame Devise: Je unvoreingenommener, desto unbelasteter. Das Gespräch war eine erfrischende Abwechslung zu den üblichen nüchternen Nachrichten-Statements. Durch seine fröhliche Art hat es mir Gottschalk leichtgemacht, neben politischen Gedanken auch mal die menschliche Seite zeigen zu können. Allerdings hätte ich wohl nicht verraten dürfen, daß ich mich gelegentlich beim Geschirr-Abwasch entspanne. Dutzende von Fotografen möchten mich nun zu Haus dabei ablichten, und ungezählte Bürger schreiben der Partei-Zentrale, ich solle mich damit doch mal bei ihnen daheim entspannen. Wenn das so weitergeht, muß ich wohl einen "Abwasch-Beirat" gründen.

-Bundeswirtschaftsminister Dr. Martin Bangemann, Bonn-

Diese Drombuschs -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 51 vom 13.12.1985, S. 8:

Die Münchner guckten in die Röhre

Die Serie sollte man in den Ferien wiederholen, damit auch die Kinder sie sehen können.
-Michael S. aus Stuttgart-

Die letzte Drombusch-Folge konnten viele im Münchener Raum wegen Stromausfalls nicht sehen. Das ZDF zeigte sie zwar dann vormittags - nur, was haben Berufstätige davon?
-Elvira G. aus München-

Serien-Ende? Hat Autor Stromberger keine Drombusch-Storys mehr auf Lager?
-Ursula G. aus O.-



Rudis Tagesshow -- ARD -- "Hörzu" Nr. 52 vom 19.12.1985, S. 7:

Lächerlich, diese Lachsalven

Eine Anhäufung dummer, obszöner Witzchen, von Herrn Carrell politisch einseitig gefärbt. Traurig. Da helfen auch keine eingespielten Lachsalven.
-Lothar Schneider aus H.-

Da im deutschen Fernsehen echt unterhaltsame Sendungen so selten sind, kann man nur hoffen, daß Rudi Carrells originelle Tagesshow noch möglichst lange im Programm bleibt.
-Klaus-Dieter S. aus W.-

Frage an Radio Bremivan: Ist es richtig, daß bei "Rudis Tagesshow" dem Studio-Publikum eine andere Sendung vorgeführt wird? Antwort: Im Prinzip ja; darum wird so viel gelacht.
-Hans B. aus Z.-

Dallas -- ARD -- "Hörzu" Nr. 52 vom 19.12.1985, S. 7:

Wie ist Jamie mit J.R. verwandt?

Ich habe gelesen, daß Jamie Ewing die Nichte von J.R. sei. Meiner Meinung nach ist sie aber seine Cousine. Jamies Vater war doch der Bruder von Jock Ewing. Außerdem hat Miss Ellie ihr auch mal angeboten, sie entweder "Miss Ellie" oder "Tante Ellie" zu nennen. Ist das so richtig, oder kenne ich mich im Ewing-Stammbaum nicht mehr ganz aus?
-Beate S. aus Ü.-

--Antwort der Hörzu-Red.: Jamie und J.R. sind, wie vermutet, Cousine und Cousin. Denn Jamie ist die Tochter von Jock Ewings verstorbenem Bruder Jason, der zwar nie in "Dallas" zu sehen war, von dem aber oft gesprochen wird.--



Ich bin noch immer für einen fernsehfreien Tag -- "Hörzu" Nr. 52 vom 19.12.1985, S. 7:

--Helmut Schmidt, Bundeskanzler a.D., zur Kritik (von HÖRZU-Chefredakteur Felix Schmidt) über ein Gespräch mit Leonard Bernstein, das von SAT 1 gesendet wurde--

Sie, sehr geehrter Herr Schmidt, und die Masse der journalistischen Berufskollegen habe ich nie als Wegelagerer bezeichnet. Deshalb können Sie mich auch nicht "bei uns Wegelagerern" willkommen heißen. Wegelagerer habe ich allerdings jene Reporter genannt, die mir beim Betreten oder Verlassen eines Flugzeuges oder Saales schnell im Vorübergehen ein Interview abnötigen wollten. (Ich glaube übrigens nicht, daß etwa Herr Nowottny oder Herr Lueg diesen freundschaftlichen Spott übelgenommen haben.) Ein ZEIT-Gespräch ist keine "demütigende und geduldige" Befragung, soll es auch nicht sein. Meine Skepsis gegenüber dem privaten Fernsehen (die Sie karikieren) besteht immer noch, ebenso wie ich dabei bleibe, jeder Familie zu raten, einen Tag in der Woche das Fernsehen abgeschaltet zu lassen. Im übrigen bedanke ich mich für die von Ihnen ausgelöste zusätzliche Publizität.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr

-Helmut Schmidt, Hamburg-

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