Der Alte -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 21 / 1977, S. 159:
Das ist ein Zerrbild der Kripo!
Das darf doch wohl nicht wahr sein! Beamte machen sich lustig über eine Mutter, die in ihrer
berechtigten Sorge um ihre Tochter von ihnen Hilfe erwartet.
-Elisabeth R. aus W.-
Ein im Dienst Bier trinkender Kommissar und die Intim-Affäre eines Kripoinspektors mit einer unter
Mordverdacht stehenden schönen Frau sind nicht realistisch.
-Horst J. aus B.-
Es ist fraglich, ob dieser Einsatz des "Alten" noch zu den legalen kriminalistischen Mitteln zählt.
-Heike S. aus Essen-
Unzucht im Dienstauftrag, Lug und Trug mit Hilfe der Technik. Hat Siegfried Lowitz so etwas nötig!
-Wolf-Dieter W. aus G.-
Ich bin schockiert über die Methoden des "Alten"!
-Elisabeth N. aus M.-
Die Krimi-Serie ist eine öffentliche Diskriminierung der Polizei.
-Roland S. aus B.-
Der "Alte" schlägt der deutschen Rechtsordnung ins Gesicht.
-Peter K., Kriminalbeamter bei der Mordkommission Köln-
Es wurde ein unqualifiziertes Zerrbild der Kriminalpolizei gezeichnet. Kein deutscher Kriminalbeamter
wird anordnen oder dulden, daß Beschuldigte in einer so miesen Weise hereingelegt werden. Das gilt für
das angeordnete Eindringen in die Intimsphäre der Täterin, das heimliche Anfertigen von Intimfotos
ebenso wie für die zielgerichteten Täuschungen über den Umfang des Tätergeständnisses
und seine Entlassung aus der Haft. Erst recht aber wird kein deutscher Kriminalbeamter sich dazu hergeben,
eine Tonbandaufzeichnung zu verfälschen, um damit die vermeintliche Täterin zu überführen.
Solche Handlungen sind durch die Strafprozeßordnung ausdrücklich untersagt.
-Walter E., Leitender Oberstaatsanwalt und Wilfried H., Polizeipräsident, Bochum-
-- "Hörzu" Nr. 22 / 1977, S. 143:
Fernsehkrimis haben sich noch nie durch besondere Realitätsnähe ausgezeichnet. Das kann hingenommen
werden, sofern die Fernsehkommissare nicht elemetare Rechtsverstöße begehen. In der Folge
"Der Alte schlägt zweimal zu" hat Kommissar Köster rechtswidrige Vernehmungsmethoden
angewandt und äußerst unsaubere Ermittlungshandlungen vorgenommen. Bei der deutschen Polizei
hätte das zu Disziplinarmaßnahmen geführt. Ich schlage vor, den "Alten" von
seinen Pflichten zu entbinden.
-Ernst S., Polizeirat aus Kamen-
Was heißt hier "künstlerische Freiheit"? Das kann doch im Fall Lowitz nur für
die Darstellung einer Person gelten, nicht aber für die Verfälschung der Arbeit
einer Polizeidienststelle.
-Horst S. aus Berlin-
Hoffentlich nimmt der Bürger nicht an, daß die Praktiken des Alten (Täuschung eines
Beschuldigten als Vernehmungsmethode und Geständniserpressung) Gepflogenheiten der "richtigen"
Polizei sind. Vielleicht sollte man den Fernseh-Beamten mal ein Exemplar der Strafprozeßordnung
schenken.
-Klaus K., Polizeibeamter aus Mönchengladbach-
Aber meine Herren von der Polizei, wir möchten doch keine Schulung, sondern einen Entspannungskrimi.
-Ursula K. aus Köln-
Würde in der Realität so gehandelt, könnte ich nur sagen: Gute Nacht, Rechtsstaat!
-Peter A. aus Würzburg-
Am laufenden Band -- ARD -- "Hörzu" Nr. 21 / 1977, S. 159:
Diesmal gab´s ein großes Lob für Rudi Carrell
Das war eine der besten Sendungen von Rudi Carrell! Witzig, lustig und temperamentvoll. Eine hervorragende
Atmosphäre wie schon lange nicht mehr.
-A. J. aus Marl-
Erstaunlich, welchen Charme "Eisprinz" Hans-Jürgen Bäumler hat! Ihm müßte das
Fernsehen eine eigene Show antragen, und die Zuschauer würden nicht enttäuscht werden.
-A. W. aus Eckernförde-
Rudi Carrells Band lief diesmal auf Hochtouren. Das lag auch an den Klasse-Kandidaten. Nur weiter so!
-Mathias Müller aus Bad Oldesloe-
Überrascht hat mich der kleine Patrick --(hier ist Patrick Bach gemeint)--(Erf.), seine Pfiffigkeit,
seine Schlagfertigkeit, sein sicheres Auftreten. Kann man mehr über dieses Kind mit Show-Talent erfahren?
-W. K. aus Neu-Wulmstorf-
Nach dem bewährten Rezept der "Montagsmaler" nahm man einen schlagfertigen Steppke in die
Sendung und schon kam Stimmung auf.
-Helga P. aus Düsseldorf-
Oh, welch lustloser, gequälter Krampf! Eine Ausnahme: die jungen Leute aus Sambia!
-Günter Z. aus München-
Nun läuft Rudi Carrells Band wieder wie geschmiert. Selbst der sonst so hölzerne Horst Tappert
ließ sich von der Spiellaune anstecken.
-H. J. aus Lüneburg-
Fußball-Länderspiele -- ARD + ZDF --
"Hörzu" Nr. 21 / 1977, S. 159:
Umstrittene Sport-Reportagen
Rolf Kramer ist als Sport-Kommentator unpassend. Seine Kommentare gehen mir auf die Nerven.
-Martina S. aus Bonn-
Kramer über das Fußball-Länderspiel Deutschland - Nordirland war für jeden Sportfan
eine Zumutung. Wir wünschen nicht so viel Gerede, sondern fachlich qualifizierte Bemerkungen und
Hintergrund-Informationen.
-Klaus Müller aus Berlin-
Daß Rolf Kramer jeden zweiten Satz mit einer Glorifikation Beckenbauers begann oder endete, ist bei
allem Können des Genannten übertrieben. Es ist zu vermuten, daß sich Herberger an diesem
seinem letzten Abend genauso geärgert hat wie andere Fußballbegeisterte.
-Rudolf B. aus W.-
Die Sport-Kommentare von Rolf Kramer sind temperamentvoll und haben mir gut gefallen.
-Werner M. aus Ingolstadt-
Beim Fußball-Länderspiel gegen Jugoslawien hatte Rudi Michel sein Herz auf der Zunge. Aber ein
Vokabular, das sich mit A-a-a-h! oder mit Ah-Abramczik erschöpft, ist doch zu billig. Wo blieb die
präzise Information?
-W. D. aus Hildesheim-
Rudi Michel war ein sehr souveräner Sprecher im Gegensatz zu Rolf Kramer,
der uns den letzten Nerv tötete.
-Werner G. aus Norderstedt-
Nachruf für Altbundestrainer Sepp Herberger. Rudi Michel leistete diese Pflicht einem Freund -
mit Herz und Sachverstand. Selten erlebte man im Fernsehen einen solch bewegenden Nekrolog wie für den
großen alten Mann des deutschen und internationalen Fußballs.
-Brigitte B. aus Hamburg-
Die Waltons -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 21 / 1977, S. 161:
Trost durch die Waltons
Es ist in unserer Zeit der Hast und Schnellebigkeit geradezu beglückend, den innigen Zusammenhalt
einer Familie zu erleben. Die Charakterisierung der einzelnen Familienmitglieder - vor allem Opa
Walton und John-Boy - ist hervorragend gelungen. Man erfährt die selten gewordene Nestwärme
eines Familienlebens. Ein Trost für so viele, die sich nach Verständnis und Harmonie zwischen
Eltern und Kindern sehnen.
-Joseph P. aus Würzburg-
-- "Hörzu" Nr. 22 / 1977, S. 143:
Liebe HÖRZU, können Sie nicht mal den Waltons helfen? Alle 14 Tage bekommt die nette Familie
ihren alten Radiokasten zurück, aber das Ding geht offenbar immer sehr schnell wieder kaputt.
Vielleicht machen hierzulande die Radiotechniker die Sache besser.
Ob die Waltons den Kasten mal schicken sollen?
-Erich F. aus Baden-Baden-
Grand Prix Eurovision in London -- ARD --
"Hörzu" Nr. 22 / 1977, S. 143:
Fröhlicher Sängerkrieg und harte Schlager-Nacht
Glückwunsch der reizenden Marie Myriam. Ihr Lied hat verdient gewonnen.
-Siegfried K. aus B.-
Da war kein "Ohrwurm" dabei. Gar nicht zu vergleichen mit Sandie Shaw früher.
-Helga P. aus Düsseldorf-
Die Gruppe "Silver Connection" hätte mit dem Lied "Telegram" einen besseren
Platz verdient. Aber die Vorurteile gegen Deutschland sind wohl immer noch nicht abgebaut.
-Hartmut B. aus B.-
Man sollte doch endlich davon Abstand nehmen, politische Hintergründe bei einem künstlerischen
Wettbewerb mit einzubeziehen.
-Ursula H. aus W.-
Hat der deutsche Kommentator etwas gegen Griechen? Mir ist schon zweimal jetzt beim Grand Prix aufgefallen,
daß abfällige Kritik an dem griechischen Lied geübt wird. Es gibt auch andere Länder,
die typische Lieder ihres Landes bringen.
-L. A. aus Wiesbaden-
Begreife einfach nicht, warum wir diesmal nicht gewonnen haben. Die englische Sprache, das Orchester von
einem Engländer dirigiert - ach, die Menschen sind ja so gemein. Oder lag es vielleicht an der einen
Weißen, die da noch für Deutschland mitgesungen haben?
-Ursel S. aus S.-
Es lebe die europäische Uniformität im verbissenen Gegeneinander um den ersten Platz eines
Schlagerwettbewerbs. Hätte die Schweiz gewonnen, wäre den deutschen Interpreten beim
nächsten Grand Prix sicherlich ein Alphornbläser beigegeben worden.
-Klaus W. aus Limburg an der Lahn-
Klimbim: Klamauk ohne Witz und Humor -- ARD --
"Hörzu" Nr. 23 / 1977, S. 151:
Wann endlich hört die Sendung mit der "Klimbim-Familie" auf? Ich dachte, man hätte
sie auf den Mond geschossen, aber nein, die machen weiter ihren Klamauk.
-Carola S. aus B.-
Was die Schauspieler boten, war dermaßen unschön, trivial und unästhetisch, daß ich
mich geniert habe vor meinen ausländischen Besuchern.
-Aenne S. aus H.-
Zugegeben, "Klimbim" war diesmal etwas "zahm", aber Tausende Väter und Mütter
werden dafür dankbar sein, bei der Sendezeit.
-L. B. aus Seevetal-
Von Witz und Humor keine Spur. Es war nicht einmal Unsinn. Will Herr Pfleghar uns auf die Schippe nehmen?
-Paul W. aus Bremen-
Klimbim ist ja schon oft sehr geschmacklos gewesen, aber daß man das Paradies und vor allem die
Schöpfungsgeschichte ins Lächerliche zieht, dafür fehlen mir die Worte.
-Luise R. aus B.-
Kein Heimspiel -- ARD -- "Hörzu" Nr. 23 / 1977, S. 151:
Anläßlich der Ermordung des Generalbundesanwaltes Buback und seiner beiden Begleiter entstand
ein öffentlicher Streit über die Bekämpfung von Anarchie und Terror. Der Bundesjustizminister
und der Bundesinnenminister gaben in vorsichtigen Worten zu verstehen, daß man der "Stimme des
Volkes" nicht folgen dürfe. In der Tat, von Pontius Pilatus an bis zum heutigen Tage ist ein
"Volksgericht" des Rechtsstaates nicht würdig. Aus diesem Gedanken heraus folgt aber auch,
daß die Mächtigen im Staate sich bemühen müssen, das "Menschentum" ihrer
Bürger zu heben. Hiervon konnte jedoch bei dieser Sendung keine Rede sein.
-Franz N. aus Ingolstadt-
Es muß nicht immer Kaviar sein -- ZDF --
"Hörzu" Nr. 23 / 1977, S. 151:
Die erste Folge der Simmel-Verfilmung "Es muß nicht immer Kaviar sein" war ein Genuß.
Endlich einmal hat sich das Fernsehen an die Romanvorlage gehalten, auch Siegfried Rauch, in der Rolle des
Thomas Lieven, ist ein Glückstreffer. Sind die nächsten Folgen im gleichen Stil, darf man sich
auf zwölf weitere unterhaltsame Simmel-Fernsehabende freuen.
-Liane S. aus Berlin-
Was man sich bei der Produktion der Serie gedacht hat, weiß ich nicht. So schlecht kann Simmels Roman
doch nicht sein, sonst wäre er kein Bestseller geworden. Ich kann mich noch gut an den zweiteiligen
gleichnamigen Spielfilm Anfang der sechziger Jahre mit O. W. Fischer in der Hauptrolle erinnern.
Hätte man nicht diesen senden können? Das wäre bestimmt nicht schlechter, aber
auf alle Fälle billiger gewesen.
-A. M. aus Essen-
Da ich ein begeisterter Simmel-Fan bin, und fast alle seine Bücher gelesen habe, bin ich von der
ersten Folge des Fernsehfilms ein bißchen enttäuscht. Ich finde, daß Siegfried Rauch
kein idealer Thomas Lieven ist. Nur ein O. W. Fischer ist für diese Rolle prädestiniert,
er war und ist ein Thomas Lieven, wie ihn Simmel beschreibt. Siegfried Rauch, nichts gegen ihn als
Schauspieler, ich mag ihn gern, aber ihm fehlt eben das gewisse Etwas, das Thomas Lieven ausmacht.
Ich hoffe nur, daß die anderen zwölf Teile besser sind.
-Annie K. aus Hamburg-
--(John Travolta)--(Erf.) -- "Hörzu" Nr. 23 / 1977, S. 104:
Amerikas neuestes Teenie-Idol heißt John Travolta. Der 22jährige, der schon mehrere
Fernsehrollen hatte, landete mit der Single "Let Her In" auf Anhieb einen Hit.
Nun bekommt er die Fanpost gleich zentnerweise ins Haus.
Neu ist jetzt seine LP "Can´t Let You Go".
-ohne Autorenangabe-
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