Nett zu Bett -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 60:
Wie können Sie nur die Ansagerin Elfi von Kalckreuth in HÖR ZU Nummer 10 (Seite 5) als
wirkungsvoll bezeichnen? Sie kann ansagen, was sie will, bei uns wird sofort um- oder abgestellt, noch
ehe sie ihren Text losgeworden ist. In Amerika hätte sie mit 35 Jahren beim TV keine Chance mehr.
Wir haben nun seit etwa fünf Jahren unseren Fernseher. In dieser Zeit hat das ZDF nicht eine
einzige Ansagerin ausgewechselt. Finden Sie das "wirkungsvoll"?
-Familie Paul Schulz aus G.-
Die Rechnung eiskalt serviert -- ARD --
"HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 60:
Es lebe der Krimi-Kitsch und die Brutalität! Die ARD hat hier wieder einmal einen wohlüberlegten
"Fehlgriff" getan, der die Zuschauer an die Geräte bringt, denn wie man wissen muß,
ist Jerry Cotton sehr beliebt. Deshalb hofft auch Herr George Nader, daß die für seine Kasse
so erfolgreiche Serie fortgesetzt wird, von der ich nicht glaube, daß sie für das geistige
Niveau der Deutschen sehr zuträglich ist.
-Klaus-Peter Berg aus H.-
Ich fand die Idee gut, einmal Jerry-Cotton-Filme wie diesen im Fernsehen zu zeigen. Um so trauriger, daß
die ARD nur vier dieser Krimis gekauft hat, da man, wie ich auch in HÖR ZU gelesen habe, diese Filme
vor allem für Jugendliche zu brutal fände. Ich habe bis heute noch nichts Jugendgefährdendes
an diesen Filmen gesehen und bedauere es, daß man diese Erfolgsserie nicht weiterdreht.
-E. R. aus Köln-
DREI MAL NEUN -- ZDF -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 60:
Das war Wim Thoelkes bisher bestes Spiel. Es war unterhaltsam, und die musikalischen Beiträge waren sehr gut.
Hoffentlich erreichen die nächsten Folgen ein gleiches Format.
-T. T. aus Berlin-
Das Niveau war niedrig, das Ballett langweilig, und Herr Schubert gefiel sich wohl mehr als dem Publikum.
Außer Johnny Cash, der als einziger "live" sang, waren mal wieder keine Höhepunkte zu
sehen - geschweige denn etwa zu hören.
-Helmut P. aus Köln-
... war schön und erfüllt auch noch einen wirklich guten Zweck. Eine hübsche Einlage war die
mit dem drolligen Hund "Wum". Die Gesangseinlage der temperamentvollen Tonia und von Roy Black
fand ich hervorragend. Die Balletthopsereien könnten ruhig wegbleiben, dafür wünschte ich
mir mehr Gesangsstars.
-Edith O. aus Heilbronn-
Ganz gut und schön, aber warum kann man Leute wie Franz Lambert an der Hammondorgel nicht etwas länger
hören und sehen? Warum immer die alten, ausgefahrenen Gleise?
-H. Frouk aus Hagen-
Als das Paar Cindy und Bert sang, konnte man das nur am Mund erkennen, denn ihre Stimmen gingen im Fortissimo
der Instrumente völlig unter.
-Karl Wylicil aus Niederhöchstadt-
... war die bisher beste Folge. Besonders gut gefiel mir diesmal die Besetzung und vor allem Johnny Cash, der
wirklich hervorragende Country-Sänger. Schade, daß man ihn viel zuwenig im Fernsehen sieht.
-Axel Scheuch aus Esslingen-
Der einzige Lichtblick dürfte wohl "Wum" gewesen sein!
-Hans und Joachim B. aus Stuttgart-
Der G´wissenswurm -- ARD -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 60:
Die Liebe zum Volkstheater konnte mit einem dieser Anzengruber-Aufführung des Schlierseer Bauerntheaters
ausgetrieben werden. Nichts gegen das Können der Volksschausspieler, aber alles gegen deren Dialekt.
Selbst bei größter Mühe war es nicht möglich, das Originalbayerische ins
Hochdeutsche zu übersetzen. Ist es nicht möglich, in Nachahmung des Ohnsorg-Theaters, diese
Volksstücke in verständlichem Deutsch zu spielen?
-Horst J. aus Büdelsdorf-
Dick und Doof -- ZDF -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 60:
Wann wird diese Serie endlich abgesetzt? Immer fliegt irgend jemandem eine Sahnetorte ins Gesicht, und durch
eine Prügelei oder durch Stolpern geht die Inneneinrichtung kaputt.
-Christian F. und 34 Mitschüler aus Berlin-
Warum zeigte man uns beim "Krach im Alpenhotel" die Berchtesgadener Alpenlandschaft, wenn der Film
in den Schweizer Bergen spielte? Etwa weil man glaubt, daß wir Deutschen sowieso nur wissen,
wie Mallorca aussieht?
-K. E. aus Wuppertal-
Deutschland, deine Preußen -- ZDF --
"HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 60:
Wie lange muß man es sich noch gefallen lassen, daß deutsche Geschichte in Schriften, auf der
Bühne, in Filmen und im Fernsehen so entstellt wird?
-Dr. v. P. aus Heidelberg-
Damit, daß man die Hand zwischen die Uniformknöpfe steckt und sich um einen albernen, schnodderigen
Ton bemüht, stellt man noch lange keinen Kaiser dar. Dagegen blieben viele markante Wesenszüge
und Bräuche wie auch natürlich die positiven Seiten des Preußentums unerwähnt.
-Siegfried L. aus Bad Salzuflen-
Obwohl Nichtpreuße, verstehe ich nicht, wie man über einen deutschen Volksstamm so dümmlich
herziehen kann, der, von seinen kleinen Schwächen abgesehen, doch so viel für das
ganze Volk geleistet hat.
-C. J. aus Kiel-
Musik aus Studio B -- ARD -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 60:
Bravo, Henning Venske! Die 45 Minuten waren wieder einmal hervorragend. Da ich die Sendung in Hannover
persönlich gesehen habe, kann ich nur noch einmal sagen: Klasse. Die gelassene Haltung von Henning
kam beim Publikum an.
-Marion C. aus G.-
... kann ich nur sagen: Unmöglich und langweilig! Venske ist zu steif, zu fad, zu witzlos, der ganzen
Sendung fehlt der Schwung, die Natürlichkeit.
-M. M. aus Stuttgart-
Henning Venske bewies in dieser dritten Folge, daß er besser als seine Vorgänger ist. Natürlich
hatte sie den Nachteil, viel zu kurz zu sein, um solche Interpreten auch interviewen. Deshalb mein Vorschlag:
noch eine Dreiviertelstunde dranhängen!
-Henning Meier aus L.-
Der größte Mist und kalter Tee / ist die "Musik aus Studio B." / Kein bißchen
Witz hat dieses Männske, / der Moderator Henning Venske. / Ich rate nur, nehmt ihn beim Wickel / und
bringt uns wieder Pumpernickel!
-Karin L. aus Köln-
Spuren -- ARD -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 60:
Da ich selbst schon in Israel war, glaube ich beurteilen zu können, daß all dies der Wahrheit
entspricht. Auch die Schattenseiten waren angesprochen, was mir an den Regisseur, Herrn Cohen,
besonders gut gefiel.
-Joachim C. aus Berlin-
Dieser Spielfilm hat uns mehr Auskunft über Israel und seine Probleme gegeben als hundert andere Berichte.
Hoffentlich wird uns noch mehr auf ähnlich hohem Standard geboten.
-Hans und Hannelore S. aus Hannover-
Bei meiner Party - etwa 35 Gäste - stellte jemand zufällig die Flimmerkiste an: "Spuren"
von Dan Cohen. Anfänglicher Protest von einigen verstummte schnell, denn wir waren alle restlos fasziniert
von der Schönheit und Subtilität der Bilder und von der Stärke der Story. Endlich einmal ein
Stück: gegenwartsnah, interessant, unterhaltend und aufklärend.
-Familie Schmidt und Gäste aus Berlin-
Beat-Club -- ARD -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 62:
Das ist wohl die beste deutsche Pop-Sendung; besonders gut fand ich diesmal den
"Rock-Workshop". Allerdings: Diesmal wurden drei holländische Bands gezeigt,
eine "progressive", eine "kommerzielle" und eine "Blues-Gruppe". Wozu diese
Unterscheidung? Hält man etwa eine "progressive" nicht für kommerziell?
Ich bin der Meinung, daß auch mit "progressiver" Musik ganz gut verdient wird.
-Günter G. aus Gießen-
Das Fernsehgericht: Totschlag -- ARD --
"HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 62:
Das darf doch wohl nicht wahr sein: Die Ehefrau (Kristina Nel) solle es nicht so tragisch nehmen, daß
ihr Ehemann sich um andere Frauen kümmert! Dazu dieser unmögliche Typ eines Jugendlichen, der
nichts, aber auch gar nichts aufgab für die Ehe und das Kind. Er glaubte nur, durch die Ehe billiger
davonzukommen. Wenn hier jemand egozentrisch war, dann war es dieser Ehemann. Das hätte doch wenigstens
in der Urteilsbegründung zum Ausdruck kommen und als Milderungsgrund für das
Strafmaß gewertet werden müssen.
-Hildegard P. aus Hamburg-
Es war m. E. keineswegs ersichtlich, daß die junge Mutter besonders egoistisch gewesen wäre. Sie blieb
bei ihrem Kind und ging nicht weiter mit. Auch wurde vieles andere nicht geklärt. Der Mann, der so
überlegen die Zwischentexte sprach, kam auf viele wesentliche Dinge nicht zu sprechen. Insofern war
die Vorgeschichte, die zur Tötung des Kindes geführt hatte, nur sehr unvollkommen geklärt.
Das Urteil muß gescholten werden!
-Karl B. (Schöffe) aus Hamburg-
Der eigentlich Schuldige saß dümmlich grinsend auf der Zeugenbank. Hätte er nur im geringsten
seinen Pflichten als Ehemann und Vater genügt, wäre es nie zur Katastrophe gekommen. Seltsamerweise
klang dies, selbst bei der Hörerbefragung, kein einziges Mal an.
-Fritz H. aus Düsseldorf-
Hawaii Fünf-Null -- ARD -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 62:
Ich kann nicht verstehen, warum die Kriminalserien der ARD auf ein so niedriges Niveau abgesunken sind,
wie sich dies besonders bei "Hawaii Fünf-Null" bemerkbar macht. Hierin kommen jedenfalls
mehr Kraftausdrücke vor als gute Schauspieler.
-Stefan W. aus Frankfurt-
Mandala -- ZDF -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 62:
Sollte dieser "Psycho-Krimi um einen Mädchenmörder" dazu beitragen, Verständnis für
Triebverbrecher zu wecken? Seine Nöte wurden jedenfalls ausgiebig beleuchtet. Wo aber blieb das Leid der
Eltern des vergewaltigten und getöteten Mädchens?
-G. Esser aus E.-
Wenn die psychoanalytische Feststellung zutrifft, daß das unterbewußte Ich des Mannes mordet und
schändet, dann bestätigt das mit furchtbarer Deutlichkeit gewisse Emanzipationsthesen von der
Unsozialisierbarkeit des Männlichen.
-Elke B. aus N.-
... möchte ich sagen, daß ich noch selten einen so spannenden Film gesehen habe. Heinz Bennent in der
Hauptrolle des Wirtschaftsprüfers Lambrecht war hervorragend, das gilt auch für die anderen
Rollen. Wirklich ein Psycho-Krimi!
-Erika Kruse aus S.-
Aktuelles Sport-Studio -- ZDF -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 62:
Was sollten eigentlich diese bissigen Bemerkungen über Prominente wie z. B. ... " die den Besuch
beim Fußballspiel für die eigene Popularität ausnutzen"? Haben denn Prominente nicht auch
das Recht, öffentliche Veranstaltungen zu besuchen? Die Autogrammjäger sind
dabei nun einmal unvermeidbar.
-Heinz M. aus Flensburg-
Zum Blauen Bock -- ARD -- "HÖR ZU" Nr. 13 / 1972, S. 62:
Der beste "Blaue Bock", den ich je sah. Ein erholsamer Nachmittag voller Überraschungen.
Die größte Überraschung aber war Freddy. Was die anderen nicht schafften, er brachte es
fertig: Alle schunkelten mit.
-Herta S. aus Münster-
Der "Blaue Bock" mit dem ewigen Singen, Singen und wieder Singen (besonders der Sängerinnen)
ist nicht mehr das, was er früher war. Er ist wie Waschpulverreklame: Immer dasselbe!
Man könnte ihn umbenennen: Gesangstunde beim Blauen Bock!
-Max T. aus Nürnberg-
Mein Vorschlag für die nächsten "Äppelwoi-Stunden": Lieber Sänger mit weniger
Bembel und mehr Stimme!
-Dietmar Z. aus Düsseldorf-
|