Fußball-WM: Ärger zur Eröffnung -- ARD + ZDF --
"Hörzu" Nr. 25 / 1978, S. 133:
Kein Land der Welt, in dem eine sportliche Veranstaltung stattfand, ist je so geschmäht worden wie
Argentinien. Wir haben keine Sportreporter dorthin geschickt, sondern mehr oder minder schlechte
Polit-Reporter, die sich nur in Haßtiraden ergehen.
-H. S. aus Coburg-
Die WM-Eröffnungsfeier war ein Genuß -- ohne Ton! Von der sicher äußerst bedenklichen
Situation in Argentinien hatten wir doch wochenlang vorher genug gehört. Fußballfeierübertragungen
haben ein eigenes Selbstverständnis und sollten es auch haben!
-G. R. aus Hamburg-
Eine einzige Zumutung war der Kommentar von Reporter Klein zur Eröffnungszeremonie. Da wurde einem jede
Freude genommen!
-Helga T. aus S.-
Man sollte die Leistungen der Schulkinder, die viel Zeit und Mühe verwandten, um die Bilder perfekt
darzustellen, nicht so kritisieren, indem man das alles als politischen Mumpitz hinstellt.
-Karin B. aus O.-
Die Erklärung von Eberhard Stanjek, der vorübergehende Bildausfall sei ausgelöst worden,
weil ein Kameramann auf dem Kabel stand, halte ich für möglich. Hingegen die Erklärung dafür,
daß das Bild ab und zu stehenblieb, weil der im Übertragungssatelliten eingebaute Computer nur
Bilder weiterleitete, die ihm (dem Computer nämlich) paßten, halte ich für Fernsehlatein.
Denn wenn dies so wäre, dann hätte der Computer gewiß 90 Minuten lang kein Bild weitergegeben,
oder sollten etwa Computer nichts von Fußball verstehen?
-Reinhard K. aus M.-
Völlige Ignoranz der dargebotenen Schaubilder, statt dessen unausgegorenes politisches Geschwätz.
Mißachtung der Gastfreundschaft. Ich hoffe, daß diese Reporter auch bei den Olympischen Spielen
in Moskau eine annähernd gleiche Form aufweisen.
-Jörg R. aus Berlin-
Die Montagsmaler -- ARD -- "Hörzu" Nr. 25 / 1978, S. 133:
Lebendig, lustig und innovativ
War das eine lustige, lebendige Sendung! Vor allem waren wieder die Kindermannschaften, hier vor allem
die Buben von Buchholz 08, die richtigen Stimmungsmacher. Erstaunlich, wie Frank Elstner das immer wieder
hinkriegt. Diesmal war seine Sendung obendrein ungewöhnlich informativ.
-J. J. aus Hamburg-
Die Verantwortlichen haben es doch fertiggebracht, diese wieder besonders gut gelungene Sendung bis 21.02 Uhr
laufen zu lassen Da muß man ja direkt gratulieren und sagen: Nur weiter so!
-Jürgen Winter aus W.-
Frank Elstner redet zuviel, das Zeichnen kommt zu kurz. So wird die Sendung immer mehr zu einer Talkshow.
-Dorothea H. aus E.-
Bitte umblättern -- ARD -- "Hörzu" Nr. 25 / 1978, S. 133
Es war eine gute Idee, Hans Rosenthal in dieser Sendung zu bringen, um einmal zu zeigen, welch einen dornenvollen
Weg er gehen mußte. Bewundernswert, mit welchem Mut, Optimismus und zähen Fleiß er sich zu dem
emporgearbeitet hat, was er heute ist.
-Rudolf B. aus Hamburg-
Musikladen -- ARD -- "Hörzu" Nr. 25 / 1978, S. 133:
Macht Schluß mit der Sex-Show!
Was eigentlich erlauben sich die Verantwortlichen? Glauben sie tatsächlich, daß ein paar wackelnde
Busen, hautenge Lederanzüge und Damen mit Schlafzimmerblick eine gute Sendung ausmachen?
-Gabi Schäfer aus O.-
Vielleicht sollte man sich überlegen, den "Musikladen" in Sexladen umzutaufen.
-Anneliese V. aus N.-
Ich denke, dies ist eine Musik-Show und keine Striptease-Show!
-W. F. aus O.-
Michael Leckebusch hat die Sendung nach seinem Geschmack verändert. Sehr gut, so muß man jedenfalls nach
dem letzten "Musikladen" annehmen, findet er olivbraune Karibik-Schönheiten, die spärlich
bekleidet ihr Disco-Einerlei herunterträllern, denn fast ausschließlich daraus besteht die Sendung
noch. So wurde aus einem anspruchsvollen "Musikladen", der einmal ein breites Spektrum von Musik für
Jugendliche (Jazz, Rock, Pop und nicht zuletzt Folk) gebracht hat, ein vor Talmi glänzender Music-Shop.
-Stephan G. aus S.-
Die Sendung hat so an Qualität verloren, daß man sie aus dem Programm streichen sollte.
-B. E. aus Bonn-
Die verlorene Ehre der Katharina Blum -- ARD --
"Hörzu" Nr. 25 / 1978, S. 133:
Das war ein bösartiges Machwerk
Das war wohl das mieseste und bösartigste Machwerk, das jemals vom WDR ausgestrahlt wurde. Die offenkundige
Parteinahme der Verfasser für die armen verfolgten Idealisten, die ja ihre Banküberfälle und leider
notwendigen Tötungen von Menschen aus edelster Gesinnung heraus betreiben, zeigt, wo die geistige Heimat
der Verfasser Böll, Schlöndorff und Trotta liegt. Die Verunglimpfung unserer freien Presse durch
maßlose und böswillige Übertreibungen und die Verhöhnung unserer freiheitlichen demokratischen
Verfassung in einer Grabrede sollte den zuständigen Ermittlungsbehörden Anlaß geben, einmal zu
untersuchen, inwieweit hier Strafnormen zum Schutze unserer Demokratie verletzt werden.
-H. R. aus München-
Ich finde es ziemlich schlimm, daß unsere Programmgestalter unseren Bestrebungen dem Terrorismus
entgegenzuwirken, so in den Rücken fallen. 1975 mag der Film ganz sehenswert gewesen sein, aber augenblicklich
sollte man ihn lieber in der Schublade lassen.
-Friedrich M. aus München-
Musik ist Trumpf -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 26 / 1978, S. 105:
Da hat Frankenfeld gemogelt!
Für Frankenfelds einfallslose Sketche und sein albernes Getue zur persönlichen Selbstverherrlichung
mußte das von Zuschauern gewünschte Schnuckenack-Reinhardt-Quintett nach nur einer Melodie wieder
seine Koffer packen. Bei Abzug besagten Quintetts machte Reinhardt aber nicht den Eindruck, als sei dem
Zigeuner-Primas eine Saite gerissen, was uns Frankenfeld versuchte unter die Weste zu jubeln. Mir hat das
Zigeuner-Quintett aufrichtig leid getan! Man muß sich fragen, für wie dumm Frankenfeld sein
Publikum hält.
-Helmut J. aus Köln-
Zur gleichen Zeit, da Peter Frankenfeld im ZDF sagte, daß die deutsche Elf über Satellit zum Lied
von Udo Jürgens dazugeschaltet sei, erklärte ARD-Reporter Holger Obermann, die deutsche Mannschaft
säße im Stadion und sähe sich das Spiel Peru - Schottland an. Wer hat da gelogen?
-Dieter Meyer aus O.-
--Antwort der "Hörzu": Die Satellit-Einspielung des ZDF ist fünf Stunden vorher
aufgezeichnet worden, war also keine Live-Übertragung.--
Fußball-Weltmeisterschaft in Argentinien -- ARD + ZDF --
"Hörzu" Nr. 26 / 1978, S. 105:
Manche Reporter sind recht müde am Ball
"Manometer!" rief Dieter Kürten (ZDF) spontan, als er das Spiel Argentinien - Frankreich kommentierte.
Zur herzerfrischenden Sprache fehlte auch die Fachkenntnis nicht. So wünscht man sich Reporter.
-Tanja R. aus Köln-
Schlußwort von Werner Schneider beim Spiel Brasilien - Spanien: "Den Kommentar überlasse
ich Ihnen." - Das hätte er besser die ganzen 90 Minuten getan.
-Klaus D. aus S.-
Katastrophal: die Berichte von Fritz Klein (ARD) und Werner Schneider (ZDF). Geringe fachliche Qualitäten
und dazu noch langatmig und einschläfernd. Da loben wir uns die mit vielen zusätzlichen Informationen
versehenen Reportagen von Dieter Kürten (ZDF) und Rolf Kramer (ZDF).
-Ulrich W. aus Berlin-
Warum hat die ARD einen Spott-Reporter statt eines Sportreporters zur Eröffnungsfeier geschickt?
-Erwin Mayer aus L.-
Während bei der Eröffnung die Repräsentanten des Fußball-Weltmeisters Deutschland ins
Stadion einmarschierten, ließ sich Reporter Fritz Klein langatmig über den FIFA-Kongreß aus.
Eine Instinktlosigkeit. Kann denn dieser Mann nicht situationsgerecht kommentieren?
-Werner F. aus N.-
Mit Sport-Premieren hat das deutsche Fernsehen keine glückliche Hand. Hatte man bei der Eröffnungsfeier
der Olympischen Spiele in München Ärger mit gelehrten Sprüchen über die Antike, so wurde
einem die WM-Eröffnung in Buenos Aires durch wichtigtuerische Politaussagen restlos vermiest.
-Robert W. aus Essen-
An allen Stellen der Stadt und insbesondere im Stadion seien Militärposten aufgestellt, heiß es
in der Reportage der ARD zur Eröffnung. Ist diese Kontrolle falsch, wenn wir uns an den Überfall auf die
Israelis bei den Olympischen Spielen in Müchen erinnern? Auch beim Landen auf einem deutschen Flugplatz
sieht man heute als erstes bewaffnete Posten der Bundesgrenzschutz-Truppe. Und wenn die politischen Verhältnisse
in Argentinien wirklich so schlimm sind, warum haben wir dann nicht auf die Teilnahme an der WM verzichtet?
-Rudolf H. aus M.-
Rockpop -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 26 / 1978, S. 105
Die Sendung hat mir ausgezeichnet gefallen, die Mischung war hervorragend. Das einzige, was mich etwas enttäuscht
hat, war der nicht so gut gewählte Ausschnitt aus einem "Queen"-Konzert.
-Jürgen B. aus O.-
Was denken sich die Produzenten dieser Sendung eigentlich dabei, Leif Garrett einzuladen? Reicht es denn nicht,
daß andere - ehemals gute - Musiksendungen (wie der "Musikladen") total heruntergekommen sind?
Entweder "Rockpop" bleibt bei seinem alten Stil, der leider durch die ewige Playback-Singerei schon
ziemlich getrübt wird, oder die Sendung verliert einige Freunde der guten Musik!
-Susanne P. aus Dortmund-
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