Da haben wir nur wenig zu lachen -- SAT.1 -- "Hörzu" Nr. 33 vom 09.08.1996, S. 103:
Wir wußten es schon immer - Lacher ist nicht gleich Lacher: da gibt's kurz-verhaltene, quietschig-überdrehte,
penetrant-laute. Letztere, vor allem wenn sie inflationär nervtötend über einen hereinbrechen, vermiesen gehörig
den Spaß an 'Friends'. In Amerika Kultserie, hier in dieser Form nur eine von vielen Sitcoms. Tip: Die Lacher vom Band besser dosieren,
an der Synchronisation etwas feilen, pfiffigere Dialoge - so könnte man sich mit den ausgeflippten Jungs und Mädels anfreunden.
Den Beweis, daß es auch anders geht, liefert SAT.1 gleich vorneweg: 'Ein Witzbold namens Carey' bringt einen wenigstens
manchmal zum Schmunzeln.
-Birgit Mertin, HÖRZU-
Allein oder Fröhlich -- ARD -- "Hörzu" Nr. 33 vom 09.08.1996, S. 99:
Moderatorin Susanne Fröhlich hackt mit abgedroschenen Witzen auf den Männern herum. Warum läßt sie sich
keine intelligenteren Gags einfallen, wo sie doch der Meinung zu sein scheint, daß wir Frauen etwas Besseres sind?
-Gabriele W. aus R.-
Damals -- ZDF -- "Hörzu" Nr. 34 vom 16.08.1996, S. 98:
Die große Reiselust packte um 1956 die Deutschen in West und Ost. Millionen brachen, im VW Käfer oder Trabi,
auf zu Sonne und Ferien. Die einen nach Italien oder zum Wörthersee, die anderen nach Rügen oder ans Schwarze Meer.
'Damals' dokumentiert in rührenden Nostalgie-Bildern den Beginn des modernen Massentourismus. Camping als Ur-Erlebnis.
Eine amüsante Zeit-Revue, witzig gemixt aus Erinnerungen, Amateurfilmen und kleinem Reiseführer der DEFA über
gutes Benehmen im Ausland. Während in der Bundesrepublik alsbald Neckermann Mallorca für jedermann möglich
machte, reglementierten in der DDR Ferien-Funktionäre die Erholung. Pointierte Moderation: Carl Weiss.
Eine unterhaltsame Deutschstunde.
-Günther Wolf, HÖRZU-
Berichterstattung über Paralympics -- ARD -- "Hörzu" Nr. 36 vom 30.08.1996, S. 99:
Von der Behinderten-Olympiade wurde wenig übertragen. Manchmal in den Nachrichten ein paar Ergebnisse, ein paar Bilder.
Schämt sich das Fernsehen, Behinderte zu zeigen? Traurig, daß sie ein TV-Schattendasein führen müssen.
-Rolf Sch. aus A.-
Schreinemakers live -- SAT.1 -- "Hörzu" Nr. 36 vom 30.08.1996, S. 99:
Daß Frau Schreinemakers sich so aufbläst, ist einfach arrogant. Sie hat ja schon jede Menge im Ausland investiert
und ist gerade dabei, sich weiter außerhalb Deutschlands umzusehen. Ich hoffe, daß Herr Waigel und
das Finanzamt hart bleiben.
-Hella H. aus Bad L.-
Als braver Steuerzahler faßt man sich an den Kopf und fühlt sich auf den Arm genommen: Buhlt doch Großverdienerin
Schreinemakers tatsächlich um Verständnis für ihr Handeln... Und womöglich bringt das auch noch höhere
Einschaltquoten ein.
-Kurt R. aus Berlin-
-- "Hörzu" Nr. 37 vom 06.09.1996, S. 101:
Gut, daß SAT.1 die Talkshow abbrach. Private Steuerprobleme gehören nicht in die eigene Sendung!
-Frank M. aus W.-
Frau Schreinemakers' Tränen sind unangebracht. Der kleine Bürger hat keine Steuerschlupflöcher.
-L. F. aus Hagen-
Erst wurde der Zuschauer heiß gemacht, dann konnte er den Schluß doch nicht sehen.
Wer 'ersetzt' mir zwei Stunden Nachtschlaf?
-Ingeborg Sch. aus N.-
Adelheid und ihre Mörder -- ARD -- "Hörzu" Nr. 37 vom 06.09.1996, S. 100:
Eine neue 13teilige Serie mit Evelyn Hamann. So jedenfalls will die ARD die Sache verstanden wissen, für die sie vier Folgen
Anlauf brauchte. Die Bezeichnung 'neu' ist deshalb eigentlich Etikettenschwindel. Denn den Krimi-Spaß "Adelheid und
ihre Mörder" gibt es in loser Folge seit 1993. So werden Evelyn-Fans zunächst feststellen, daß sie Fälle
wie "39 rote Rosen" samt Mörder eines Toten in der Badewanne schon kennen. So etwas könnte tödlich sein
für eine Krimiserie, wäre da nicht der Spaß an Evelyn Hamann. Wie sie als Sekretärin eines Kommissars mit
fraulichem Instinkt immer eine Spur pfiffiger ist als ihr Vorgesetzter (Heinz Baumann). Die Mörderjagd - Nebensache.
Knappe, saftige Dialoge machen Lust, auch noch bei Folge fünf, der ersten neuen, dabeizusein.
-Karlheinz Mose, HÖRZU-
|