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Du sprechen Tennis? -- "Hörzu" Nr. 43 vom 17.10.1986, S. 7:

Von amerikanischen Tennis-Stars darf man nicht erwarten, daß sie bis drei zählen können. Jedenfalls nicht auf deutsch. Der Schiedsrichter muß daher sein "fünfzehn, dreiß, vierzig" auf englisch wiederholen. Deutsche verstehen dagegen überall alles. Spanier, Schweden, Tschechen ebenfalls. Bei Franzosen ist es eigenartig. In Amerika verstehen sie die englische Zählerei ausgezeichnet. In Deutschland aber verstehen sie weder Englisch noch Deutsch. Also muß der Schiedsrichter dasselbe nochmal französisch sagen. Er kommt sich dabei etwas komisch vor, und das Ganze ist ziemlich langweilig anzuhören. Nur wenn zum Beispiel "Match Boris Becker" dreimal angesagt wird, freut man sich. Allerdings muß der Schiedsrichter achtgeben, bei der französischen Wiederholung "Borih Beckeh" zu sagen. Sonst verstehen die Franzosen immer noch nicht, wer überhaupt gewonnen hat.
-Rud. A. aus F.-


Sonnenschauer -- ARD -- "Hörzu" Nr. 43 vom 17.10.1986, S. 7:

Aus Friesland kam ein Film fürs Herz

War das ein hübscher Film von dem Friesenbauern, diesem liebenswerten Sonderling, der in seinen Tagträumen über die grüne Landschaft hinwegsegelt, enthoben seiner nicht geliebten, doch ihm selbstverständlichen Pflichten auf dem kleinen Hof. Hardy Krüger sei Dank für die Idee und die Darstellung. Heiter und herzerwärmend.
-Wally M. aus M.-

Die Szene mit dem Flugzeug auf dem Trecker in einem Festzug wurde bei uns gedreht. Straßenabsperrungen, verärgerte Geschäftsleute. Garding ist zwar nur eine kleine nordfriesische Stadt, das heißt aber noch nicht, daß sich Fernsehfilmer hier bei uns so austoben können. Diese Kurzszene lohnte das Spektakel nicht. Eine Zumutung.
-H. B. aus Garding-

Hardy, kumm na Huus, wat wullt du in Kalifornien - hier hörst du her!
-Inge H. aus Norderstedt-


4 gegen Willi -- "Hörzu" Nr. 43 vom 17.10.1986, S. 8:


Mike Krüger produzierte Schrott

Übertrieben hektisch begann die Spielshow Vier gegen Willi. Zwei Familien wurden samt Mobiliar herangekarrt, um Überraschungssituationen zu meistern. Das Konzept ist geklaut; vor 15 Jahren heiß es: "Wünsch dir was" und war intelligenter. Nun ist als Glücksbote der Goldhamster Willi hinzugekommen und etwas "Mensch ärger´ dich nicht". Aber ein Auto vor den Augen des Besitzers zu Schrott zu pressen, entsetzt keinen mehr; jeder weiß, das Fernsehen ersetzt es. Muß mit Überfluß Scherz getrieben werden?

Mike Krüger, der als Showmaster mit leiernder Stimme und dem Temperament einer Schildkröte debütierte, kitzelte kaum Beifall.

Vier Folgen sind noch vorgesehen. Der Bayerische Rundfunk wird dann hoffentlich eingesehen haben, daß zu einer Show mehr gehört, als ´nen Nippel durch die Lasche zu ziehen.

-Karlheinz Mose, Hörzu-


17 Regeln für das richtige Benehmen vor dem Bildschirm
-- "Hörzu" Nr. 43 vom 17.10.1986, S. 7:

Darf man Freunde anrufen, wenn im Fernsehen ein spannender Krimi läuft? Bestrafen Sie Ihre Kinder mit Fernsehverbot? Soll man während des Abendessens fernsehen? HÖRZU stellte seinen Lesern diese drei und weitere 14 Fragen. Das Marktforschungs-Institut "Media Control" wertete Tausende von Antworten aus. Daraus hat HÖRZU eine Benimm-Fibel für Fernsehzuschauer zusammengestellt.

1. Nehmen Sie beim Fernsehen Rücksicht auf Kinder, die bereits im Bett sind?
Über 90 Prozent der Fernsehzuschauer reduzieren die Lautstärke ihres Gerätes, wenn die Kinder oder die Nachbarkinder schlafen müssen, nur zwei Prozent ändern ihr Fernsehverhalten gar nicht.

Also: Ton leiser stellen zur Kinder-Schlafenszeit.

2. Stört es Sie sehr, wenn Sie während einer wichtigen Sendung wegen einer Lappalie angerufen werden?
27 Prozent stört ein Anruf auch während einer für sie interessanten Sendung überhaupt nicht; sieben Prozent lassen das Telefon unbeachtet klingeln; sechs Prozent finden es "rücksichtslos", aber 60 Prozent differenzieren: "Das kommt auf den Anrufer an."

Also: Auf telefonische Störer individuell reagieren.

3. Sind Sie für Fernsehverbot als Strafe für Kinder? Die meisten Eltern sagen dazu: "Manchmal", genau sind es 56,18 Prozent; Mütter (57,07 Prozent) wenden diese Strafe häufiger an als Väter (54,83 Prozent). Zehn Prozent bestrafen ihre Kinder auf diese Weise oft; 33 Prozent so gut wie nie.

Also: Fernsehverbot als Strafe für Kinder selten anwenden.


4. Fernseh-Vielseher verhindern die Kommunikation. Muß man das hinnehmen?
"Damit muß man leben", meinen sieben Prozent. 48 Prozent versuchen, das Schweigen zu durchbrechen, rund 29 Prozent möchten es ändern, wissen aber nicht wie; über 16 Prozent sind für einen fernsehfreien Tag pro Woche.

Also: Dauer-Schweiger sollten endlich gesprächsbereiter werden.

5. Wie beurteilen Sie den "Fernsehschlaf"?
"Der Fernsehschlaf ist eine wichtige Entspannung", urteilt rund jeder vierte, genau 27,66 Prozent. Allerdings: Fast jeder zweite (48,43 Prozent) sagt "dumme Angewohnheit" zum Schlaf vor dem Fernseher. "Unhöflich gegenüber Mitzuschauern", meinen 29 Prozent; "Unhöflich gegenüber einem guten Programm", fünf Prozent.

Also: Auf den Schlaf vorm laufenden Fernseher verzichten.

6. Wie finden Sie es, wenn beim Fernsehen nebenbei noch anderen Beschäftigungen nachgegangen wird?

Fast jeder Dritte (30,09 Prozent) findet das "entspannend"; Frauen (31,84 Prozent) noch häufiger als Männer (27,46 Prozent). Für fast 25 Prozent ist das sogar ein "Mehrfacherlebnis", 23 Prozent bewerten es immerhin positiv, und nur 22 Prozent lehnen jegliche Fernseh-Nebenbeschäftigungen unbedingt ab.

Also: Fernseh-Nebenbetätigungen bei anderen tolerieren.

7. Man sieht gemeinsam einen Krimi. Einer der Mit-Zuschauer ist krimi-ängstlich, wie verhalten Sie sich?
"Durch Kommentare die Aufregung abbauen helfen", sagt rund jeder zweite (54 Prozent) der Frauen, 48 Prozent der Männer). 20 Prozent meinen "Händchen halten", fünf Prozent "Ton abdrehen", acht Prozent "den Angsthasen ignorieren". Fast 15 Prozent aber würden dem Ängstlichen zuliebe auf den Krimi verzichten.

Also: Ängstliche Mit-Seher durch Kommentare beruhigen.

8. Nach welchen Kriterien nimmt man bei Ihnen vor dem Fernseher Platz?
In mehr als der Hälfte aller Fernseh-Haushaltungen hat jeder seinen Stammplatz vorm Bildschirm; bei 36 Prozent sitzt jeder, wo´s ihm gerade paßt; bei fünf Prozent heißt es: "Wer zuerst kommt, sitzt am besten"; bei fast sieben Prozent ist Höflichkeit oberstes Gebot.

Also: Stammplatz oder nicht - jeder, wie er mag.


9. Welchen Platz hat Ihr TV-Gerät im Wohnzimmer?
"Der Fernseher ist unauffällig postiert." Das sagen 70 Prozent. Bei 26 Prozent ist das Gerät der Mittelpunkt; bei vier Prozent ist der Fernsehapparat nicht im Wohnzimmer.

Also: Das Fernsehgerät kann, muß aber nicht Mittelpunkt des Wohnzimmers sein.

10. Während des Fernsehens kommt zu Ihnen Besuch. Wie reagieren Sie?
"Dann wird das Gerät sofort abgeschaltet", sagen zwei Drittel aller HÖRZU-Leser, die Frauen (68,52 Prozent) noch häufiger als die Männer (60,60 Prozent). 21 Prozent schalten schnell auf Video um; acht Prozent bitten den Besuch, doch mitzuschauen; sechs Prozent stellen nur den Ton ab.

Also: Die meisten Besucher erwarten, daß ihnen zuliebe das Fernsehen abgeschaltet wird.

11. Wie beurteilen Sie beim Fernsehen das Dazwischensprechen? Jeder kennt sie, die "Mitquatscher"; fast jede Szene kommentieren sie, bei jedem Quiz raten sie laut mit. Für fast 46 Prozent ist das "lästig und unhöflich". Aber über 25 Prozent meinen: "Ist doch besser als nur passives Zuschauen"; 21 Prozent erklären: "So was macht das Fernsehen erst kommunikativ", über acht Prozent finden es einfach "interessant".

Also: Nur Kommentare abgeben, wenn die Mit-Seher daran Spaß haben.

12. Was tun die meisten, die bei einer spannenden Sendung durch einen Telefonanruf abgelenkt werden?
"Ton zurück - Hörer abnehmen", sagen 82,54 Prozent. Sechs Prozent sind unwirsch und bitten den Anrufer, es später noch einmal zu versuchen; gut elf Prozent lassen das Telefon unbeachtet einfach klingeln; 0,36 Prozent hängen sofort den Telefonhörer aus.

Also: Orientieren Sie sich vor unwichtigen Anrufen erst mal über das Fernsehprogramm.

13. Ist Pünklichkeit stets die Höflichkeit der Fernsehzuschauer?
Nur bei Sendungen mit sogenanntem Auftakt-Effekt, etwa Krimis, schalten 36,20 Prozent stets pünktlich ein; für weitere 12 Prozent ist "Pünktlichkeit einfach wichtig". Bei 32 Prozent hängt es vom Tagesablauf ab; jeder fünfte (genau 20,35 Prozent) aber meint: "Der Fernsehempfänger darf kein Uhrzeit-Tyrann sein."

Also: Das Fernsehprogramm kann mal, muß aber nicht den Tagesablauf bestimmen.

14. Wie denken Sie über den Fernseh-Konsum bei den Mahlzeiten?
"Fernsehen beim Essen ist unhöflich gegenüber der Köchin oder dem Koch." Nur 2,26 Prozent sind dieser Meinung. Für 55,3 Prozent ist es "bei wichtigen Sendungen akzeptabel". Für eine Unsitte halten es 33 Prozent, für ungesund neun Prozent.

Also: Nicht grundsätzlich beim Abendessen auch fernsehen.


15. Welche Verhaltensweisen haben Zuschauer beim Fernsehen?
Alle Wasserwerke wissen es: Zwischen zwei beliebten Sendungen gehen viele Zuschauer zu einem gewissen Örtchen; genau 50,58 Prozent der Frauen und 41,95 Prozent der Männer. 44 Prozent stellen vor einer Sendung Getränke und Snacks bereit, Jüngere mehr als Ältere, Männer mehr als Frauen. Und neun Prozent zieht es bei Eß- oder Trinkszenen an den Kühlschrank.

Also: Fernseh-Schrullen von Mit-Sehern tolerieren.

16. Was gehört unbedingt zu einem gemütlichen Fernsehabend?
Für 20 Prozent ein alkoholfreies Getränk; für 15 Prozent eine Flasche Wein; für ebenfalls 15 Prozent Kekse und ähnliches Knabberwerk, für 14 Prozent ein kühles Bier. Aber für 39,93 Prozent der Frauen und 30,93 Prozent der Männer "nichts von alledem".

Also: Auch beim gemütlichen Fernsehabend mit Gästen sind die Geschmäcker verschieden.

17. Für einen bestimmten Tag haben Sie sich mit Freunden verabredet, lesen dann aber in HÖRZU, daß ein Film mit Ihrem Lieblingsstar laufen wird. Was tun Sie?

64 Prozent verzichten auf die Sendung; 21 Prozent versuchen, das Treffen auf einen Zeitraum vor oder nach dieser Sendung zu verlegen; 14 Prozent schlagen den Freunden vor, die Sendung nun gemeinsam zu sehen. Nur 1,14 Prozent schauen sich ohne Rücksicht auf Freunde ihre Lieblingssendung an.

Also: Da es die meisten tun, erwarten sie auch von Ihnen, daß Sie Freunden zuliebe auf Ihre Lieblingssendung verzichten.

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