Der goldene Schuß -- ZDF --
"Hör Zu" Nr. 38 / 1967, S. 8:
Sicher werden Sie in einer Leserbriefflut ersticken, denn welche Sendung wurde schon mit so viel Spannung
erwartet! Ich hatte mit Herrn Torriani Lampenfieber. Er wirkte wie ein aufgeregter Schuljunge, der sich bei
einem Schulfest produzieren soll. Jedoch gerade das machte ihn und damit die ganze Sendung so sympathisch.
Ein Höhepunkt war wohl unbestritten das meisterlich vorgetragene Arabella-Duett von Lisa Della Casa
und George London.
-Heide V. aus Mannheim-
Berlins Prunkstück, die Deutschlandhalle, als "unheilige Halle" zu bezeichnen,
war ungehörig! Es war eine Premiere der Pannen.
-Ullrich G. aus Lüneburg-
Nun geht ja das Geküsse wieder los!
-Hans-Jürgen E. aus Peckeloh-
Durch die Umgestaltung und die Verpflichtung hervorragender, international bekannter Künstler hat
die Show gewonnen.
-A. M. aus Frankfurt-
"Schön streicheln, Bruno!" Furchtbar!
-A. H. aus Hamburg 39-
Ein Meisterwerk der Technik war es, aus dem bezirksklassereifen Prominenten-Schuß des Herrn Daume eine
"olympische Leistung" vortäuschen zu wollen.
-Heinz K. aus Radevormwald-
Ein witziges, spritziges Programm, wie man es sich besser gar nicht denken konnte.
-Brigitte H. aus Stade-
Vico Torriani ist nicht immer glücklich in seinen Aktionen. Seine neuen Assistentinnen wirkten befangen
und zum Teil reichlich hilflos.
-Georg N. aus Beuel-
Die Sendung hatte Schwung und Charme, nicht zuletzt durch die reizenden Assistentinnen, und war farblich
ganz großartig.
Die Anschaffung eines Farbfernsehers lohnt sich noch nicht.
-Werner B. aus Köln-
In manchem bundesdeutschen Zimmer / wartete man auf Farbgeflimmer / und sah mit Spannung auf die Scheibe /
zu seh´n, wie bunt es Vico treibe.
Seit Lou van Burg war aus dem Rennen / hieß es für ihn: Farbe bekennen. / Und er bewies,
daß keinesfalls / Herr Lou van Burg ging über alles.
Zwar ungetrübt war der Genuß / noch nicht bei diesem Gold´nen Schuß, /
doch war mir Showman Vico lieber / als "Onkel Lou" - trotz Lampenfieber.
Der Schweizer Teil war sehr charmant, / die Sendung heiter, interessant; / die Farbfernsehpremiere war /
recht gut - wenn auch nicht "wunnebar".
-Winfried E. aus Frankfurt-Oberrad-
Endlich wieder ein Showmaster, der auch Musik für junge Leute in das Programm aufnimmt.
-Günter B. aus Vilkerath-
Vico arbeitet ohne Masche.
-Grete G. aus Lübeck-
Die Hafenorgel -- ZDF -- "Hör Zu" Nr. 38 / 1967, S. 10:
Das war ja wohl der letzte Heuler! Musik, Text und Aufmachung waren furchtbar. Man hatte das Gefühl,
daß die Sendung nur als Füller gedacht war.
-Anni Z. aus Hamburg 1-
Die Lieder, Szenen und schauspielerischen Leistungen erinnerten in geradezu peinlicher Weise an
Schmierenbühnen, wie man sie früher auf dem "Hamburger Dom" fand und auf denen
solche Seemannsschnulzen in dilettantischer Weise dargeboten wurden.
-Heinz R. aus Dortmund-
Wer bezahlt mir zwei Tüten saure Milch? Da ich Gewitterstörungen ausschließen kann,
muß dieser Umstand auf die gesanglichen Darbietungen dieser Sendung zurückzuführen sein.
-Brigitte L. aus Bonn-
War nicht viel Meer und Hafen - das war vielmehr zum Schlafen!
-Werner V. aus Wiesbaden-
Nur die kesse Ingrid van Bergen war zu ertragen.
-B. St. aus Hannover-
So wird die Farbe matt -- "Hör Zu" Nr. 39 / 1967, S. 6:
Nach drei Wochen eine Zwischenbilanz
Kurz vor Beginn des Farbfernsehens ergab eine Umfrage, daß rund 1,5 Millionen
"Haushaltsvorstände" in der Bundesrepublik beabsichtigten, bis Ende 1968 ein
Farbfernsehgerät anzuschaffen.
Nach der ersten farbigen Woche war kein Anlaß, die kommende Entwicklung weniger rosig
zu sehen. ARD und ZDF gaben, was sie konnten, gaben sogar erheblich mehr als die versprochenen acht
Stunden, und am Ende herrschte ringsherum die Überzeugung: der Durchbruch ist gelungen.
Ein unbezweifelbarer Erfolg läßt sich auch heute, nach drei Wochen, noch feststellen:
Die technische Empfangsqualität übertrifft selbst kühnste Erwartungen. Wenn alle
Voraussetzungen stimmen, zeigt sich ein Farbbild von bewundernswerter Güte.
Aber im Hinblick auf die "Voraussetzungen" hegen wir nach der zweiten und dritten Woche
einigen Zweifel. Vor allem meinen wir hier die Programmgestaltung.
Wo, bitte schön, soll sich das Interesse entzünden, wenn nicht an Farbsendungen, von
denen "man" spricht!
Was haben sich die Verantwortlichen des ZDF dabei gedacht, als sie zwei Drittel ihrer Farbbeiträge
noch vor dem Hauptabendprogramm, nämlich um 17.25 oder 18.55, einsetzten? Zu einer Zeit also,
in der die meisten Erwachsenen noch nicht oder gerade eben erst zuhause sind?
Und was zeigen sie uns, den Erwachsenen, die doch wohl über den Kauf eines Farbgerätes
entscheiden sollen? Die amerikanische Westernserie "Bonanza", noch eine Serie aus Amerika:
"Die Monkees", dazu die Schmunzel-Western-Serie "Pistolen und Petticoats", auch
aus den USA, ferner die amerikanische Serie "Tammy", und weil das offenbar noch nicht
reicht, kommt im Oktober noch "Flipper" aus den USA hinzu.
Nimmt das ZDF aber endlich die Farbe ins Abendprogramm, dann ist es - ausgerechnet - der Bericht
über eine Reise zum Südpol, zum "weißen Kontinent".
An solchen Fehlleistungen gemessen, bietet die ARD doch wenigstens hier und da Anlaß zu
verhaltenem Beifall.
Sie präsentiert ihre Beiträge überwiegend nach 20 Uhr. Sie ließ "Musik aus
Studio B" und "Meine Melodie" in Farbe komponieren und verwandte Farbe dort, wo
sie ganz unmittelbar etwas aussagt, zum Beispiel bei einem Bericht über den Maler Max Ernst.
Grundsätzlich scheint uns, daß schleunigst intensive Überlegungen angestellt werden
müssen: in welchen Bereichen liegt die überzeugendste Wirkung des Farbfernsehens?
Dabei hat sich schon jetzt herausgestellt, daß es nicht auf den Grad der Buntheit ankommt;
viel größer war der Effekt oft bei den sanften Farben, den Halbtönen.
Mit Vorrang sollten "colorgene" Themen angegangen werden: Oper, Ballett, Modenschau,
Kunstausstellung, exotische Länder und Völker, Tierfilme, die große Show und
herausragende Sportereignisse wie Fußball-Europapokal oder ein großes Reitturnier.
Außerdem: Weniger, dafür aber ausgezeichnete Farbsendungen sind jetzt besser
als viele mittelmäßige.
Nach drei Wochen Farbfernsehen ergibt sich folgende Zwischenbilanz: Das Instrument ist gut - aber die
Interpreten beherrschen es noch nicht, und manche klimpern noch ganz unschlüssig darauf herum.
-HV ("Hör Zu")-
Vergißmeinnicht -- ZDF -- "Hör Zu" Nr. 39 / 1967, S. 8:
Eine einmalig schöne Sendung!
-N. G. aus Kiel-
Bravo, Peter Frankenfeld!
-Margarete W. aus Aumühle-
So gut war Peter Frankenfeld noch nie! Ich glaube, die Farbsendung hatte ihn verzaubert.
-Auguste K. aus Wittlich-
Mit Kalauern kann man keine Stimmung machen.
-Friedrich K. aus Mülheim (Ruhr)-
Die Balletteinlage aus dem Publikum wurde nicht, wie von Herrn Frankenfeld angekündigt, in der
Sendung einstudiert, sondern schon eine Woche vor der Sendung geprobt. Warum konnte Herr Frankenfeld dies
nicht nachher offen zugeben? Ich bin verärgert und enttäuscht! Man muß nun auch zweifeln,
ob die Kandidaten nicht vorher üben.
-Rose B. aus Glinde-
Für wie dumm hält Peter Frankenfeld uns? Wenn die acht Tänzerinnen aus dem Publikum wenigstens
noch so getan hätten, als ob sie Laien wären. Für mich ist die Sendung "gestorben".
-E. K. aus Stuttgart-
Mit Peter Alexander in Berlin ein Wiedersehen zu feiern war eine große Freude.
-Annemarie L. aus Schwäbisch Gmünd-
Eine große Überraschung für die ältere Generation.
-J. S. aus Wermelskirchen-
Endlich einmal in einer Show mehr deutsche als ausländische Künstler.
-Peter A. aus Hamburg-
Berliner "Milljöh" hervorragend getroffen.
-U. R. aus Nördlingen-
Von Berlin keine Spur. Es waren wohl gerade alle Berliner auf Urlaub.
-Lilly M. aus Berlin 41-
Zum blauen Bock -- ARD -- "Hör Zu" Nr. 39 / 1967, S. 8:
Das war der beste Bock, den ich je sah.
-Niels-G. F. aus Bad Oeynhausen-
Noch bleibe ich bei meinem Motto: Zum blauen Bock gehört der Otto!
-Gerlind L. aus Friedberg in Hessen-
Das war ja nur der halbe Heinz Schenk. Früher hat er mir besser gefallen. Sein Bauch war doch das
Schönste an dem Mann.
-Emmy G. aus Frankfurt-
Unabhängig -- "Hör Zu" Nr. 39 / 1967, S. 8:
Im "Frühschoppen" hat Melvin Lasky gesagt, die Technik müsse uns vom Fernsehen
befreien, so wie uns die Schallplatte vom Radio unabhängig machte. Wie lange wird das noch dauern?
-W. Z. aus Stuttgart-
--Antwort der "Hör Zu": Wer rund 3000 DM flüssig hat, kann das schon sehr bald.
Zu diesem Preis will Blaupunkt ein Fernsehaufzeichnungsgerät auf den Markt bringen. Farbaufzeichner
sollen etwa 50 Prozent mehr kosten.--
Alles oder nichts -- ARD -- "Hör Zu" Nr. 39 / 1967, S. 8:
Es war eine Freude, der Mozart-Expertin Dora Adamietz zuzuhören. Wieder einmal wurde bewiesen:
Wissen macht sich bezahlt.
-Renate L. aus Berlin 65-
Für grölende und hopsende Sternchen hat das Fernsehen stets Blumen zur Hand. Wäre es da nicht
angebracht gewesen, das enorme Wissen der Mozart-Kennerin nach dem bestandenen "Examen" mit
einem Strauß zu ehren? Peinlich, Peinlich!
-Hanny K. aus Embsen-
Bravo, dreimal bravo für das Fragespiel. Dora Adamietz versteht von Mozart mehr, als sogar der Fachmann
zu wissen glaubt. Bescheiden und fast schalkhaft löste sie ihre Aufgaben. Nirgends Aufmachung oder
Angabe, wie es sonst so leicht gerade vor der Kamera geschieht. Und Erich Helmensdorfer, der als politischer
Redakteur sich das neue Gebiet des Quizmasters erobert hat, gehört heute schon zu den großen
Entdeckungen des Fernsehens.
-Siegfried S. aus Hamburg 65-
Ein Platz an der Sonne für jung und alt -- ARD --
"Hör Zu" Nr. 39 / 1967, S. 8:
Alle Mitwirkenden müßte man mit faulen Eiern und Tomaten bewerfen.
-Ida K. aus Lübeck-
"Stachelschwein" Gruner hat die Kritik vorweggenommen. Er sagte: "Kabarettisten sind gescheiterte
Fußballer, die sich jetzt in einer anderen Branche versuchen."
-Wilhelm B. aus Berlin 31-
Wir hatten Besuch aus der Ostzone und haben uns sehr geschämt.
-N. H. aus Wittingen-
Den beiden Ensembles fällt nichts mehr ein.
-Helmut D. aus Hannover-
Gequälter Elan, dauerndes Herumreiten auf Albertz und Springer und lächerliche Fernsehsketche, die
selbst eine Unterstufe für einen Elternabend hätte zusammenstellen können.
-Jürgen F. aus Wilhelmshaven-
Beste Sendung des Jahres! Bitten dringend um eine Wiederholung.
-Herbert H. aus Bad Lauterberg-
Was man über die Vertriebenen und ihre Heimat anzubieten wagte, war mehr als geschmacklos.
-C. E. aus Lüneburg-
Von allen Sendungen zur Funkausstellung hatte diese das niedrigste Niveau.
-Fritz M. aus Emmen-
Wo blieb da die Pietät? Viereinhalb Monate nach dem Ableben des großen Staatsmanns Adenauer wurde
er Gegenstand kabarettistischer Lästerei. "Schlag nach bei Konrad" ging zu weit.
-Dirk M. aus Hannover-
"Schweine" diesmal ohne Stacheln, "Schießer" mit
Flinten ohne Pulver auf der Pfanne.
-Gerhard M. aus Berlin 61-
Da lachte das Herz!
-Heinz Sch. aus München 90-
Die Berliner "Stachelschweine" und die "Münchner Lach- und Schießgesellschaft"
habe ich schon viel besser gehört und gesehen.
-Hermann W. aus Stuttgart-Wangen-
Die Mainzelmännchen -- ZDF --
"Hör Zu" Nr. 39 / 1967, S. 10:
Die lustigen Mainzelmännchen sind jeden Abend klasse.
Bitte, bringt dochmal eine Stunde lang eine Sendung mit ihnen.
-M. H. aus Voßheide-
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