Eurovision Song Contest -- ARD -- "HÖRZU" Nr. 20 vom 13.05.2005, S. 12:
Die große Preisfrage
Der Eurovision Song Contest steckt tief in der Krise - endlich abschaffen oder einfach besser machen?
HÖRZU hat Branchenkenner gefragt
Die Schuldigen sind schnell gefunden. Ganz oben sitzen sie in den Manageretagen der großen Plattenfirmen.
Schuldig, weil sie den Eurovision Song Contest - 1974 noch als Grand Prix Eurovision de la Chanson probate
Startrampe für Bands wie ABBA - nur noch als Schuttabladeplatz sehen würden, wie Leslie Mandoki sagt.
Schuldig, weil sie jegliches Engagement vermissen ließen, so Peter Urban, der am 21. Mai in der ARD die Bilder
vom großen europäischen Sängerwettstreit aus Kiew kommentieren wird.
"Durch die Erweiterung der EU hat doch die internationale Geltung dieses Termins zugenommen, scheinbar
hat das nationale Interesse in diesem Jahr aber abgenommen", sagt NDR-Mann Urban und bringt damit die
Krise auf den Punkt. So schickten die Plattenfirmen, denen im Rahmen des nationalen Vorentscheids Startplätze
eingeräumt wurden, im März Ladenhüter aus ihren Musikarchiven nach Berlin, meist weniger bekannte
Künstler mit mittelmäßigen Songs. Die ARD übertrug, Sendung und Einschaltquote waren ein
einziges Desaster. Den Sieg trug die junge Gracia davon, die in den vergangenen Wochen aber vor allem durch
Negativschlagzeilen und durch Talkshowbesuche unangenehm auffiel - ihr Manager hatte durch gezielte CD-Käufe
zugunsten seiner Künstlerin die Hitparade manipuliert.
Der Song Contest scheint nun da wieder angekommen, wo ihn Ende der 90er Jahre Stefan Raab und Guildo Horn
herausgeholt hatten - in der Bedeutungslosigkeit.
Kein Meister der Vermarktung
Doch die prominente Kritik richtet sich nicht nur gegen die Plattenfirmen. Sie geht auch gegen den NDR, der
innerhalb der ARD die Federführung für die Übertragung des Spektakels hat. "Die ARD
ist alles andere als ein Meister der Selbstvermarktung", sagt einer, der lieber nicht genannt werden
möchte, weil er mit dem Song Contest zu tun hat. "Würde RTL übertragen, würden
die einen Riesenevent machen, daß sich die Balken biegen."
Für Thomas Hermanns, der am Finalabend die deutsche Punktwertung von der Reeperbahn aus nach Europa
senden darf, ist der Reformzug längst abgefahren. Für ihn ist der Wettbewerb nichts weiter
als ein kunterbunter Kindergeburtstag.
-Martin Häusler, HÖRZU-
LESLIE MANDOKI, Musikproduzent:
"Deutsche Pop-Musik war nie so erfolgreich wie heute. Das muß sich im Wettbewerb widerspiegeln.
Ausschließen sollte man alles, was einzig und allein für den Grand Prix komponiert wurde.
Eine Wiederbelebung funktioniert nur mit authentischer Musik."
NICOLE, Schlagersängerin:
"Wir brauchen wieder Leute wie Stefan Raab, die den Wettbewerb verjüngen und aufmischen.
Der Song Contest ist ein ideales Podium für Newcomer, die nichts zu verlieren haben. Renommierte
Künstler trauen sich ja leider nicht - aus Angst, Schaden zu nehmen."
THOMAS HERMANNS, Moderator:
"Man sollte den nationalen Ernst aus der Sache nehmen und mit dem nötigen Humor herangehen.
Der Contest ist ein kunterbunter Kindergeburtstag mit einem ganz eigenen Euro-Sound. Nur so trifft man
auch die Geschmäcker zwischen Malta und Estland."
GEORG UECKER, Schauspieler:
"Man müßte sich des Föderalismus der ARD bedienen und den Wettbewerb öffnen,
sowohl Radioprogramme als auch die dritten Kanäle nutzen. So könnte man ein, zwei Monate lang
seine Kandidaten suchen, die dann in einem Finale im Ersten antreten."
THOMAS ANDERS, Komponist:
"Warum nicht mit und in der Öffentlichkeit Künstler für den Wettbewerb casten?
Wir brauchen diese Bindung zum Publikum. In der jetzigen Form hat das keinen Sinn. Zum Klamauk darf der
Contest aber nicht werden, dann lieber in die ewigen Jagdgründe."
Hape trifft! -- RTL -- "HÖRZU" Nr. 20 vom 13.05.2005, S. 32:

Grandioser Entertainer
Das ist wirklich eine tolle Abendunterhaltung. Hape Kerkeling kommt wie immer lustig und charmant rüber
und bringt die Menschen zum Lachen. Er ist ein grandioser Verwandlungskünstler, seine drei Kunstfiguren
sind einfach klasse. Und singen kann er auch noch. Ich hoffe sehr, daß diese Show fortgesetzt wird.
-Julia W. aus Datteln-
Jetzt erst recht! -- ZDF -- "HÖRZU" Nr. 20 vom 13.05.2005, S. 32:
Ein großes Lob für diese herrliche, erfrischende und lustige Serie. Die Hauptdarsteller sind für
ihre Rollen wie geschaffen. Es wäre sehr schade, wenn es keine Fortsetzung geben würde.
-Christel St. aus Rødby (DK)-
Leider steht noch nicht fest, ob eine zweite Staffel gedreht wird. Da 90 Prozent meiner Freunde ich diese Serie
sehr gerne gesehen haben, protestieren wir gegen eine Einstellung.
-Brigitte G., per E-Mail-
TV total: Jazz Night -- PRO 7 -- "HÖRZU" Nr. 20 vom 13.05.2005, S. 32:
Bravo, Stefan! "TV total" kann also auch eine super Big Band mit guten Gesangseinlagen auf die Beine stellen.
Ich hoffe, daß wir das jetzt öfter sehen. Denn Big-Band-Swing hat viele Fans, und die Musiksender
bieten hierzulande leider überhaupt nichts.
-Günter L. aus L.-
Thomas Gottschalk -- RTL -- "HÖRZU" Nr. 20 vom 13.05.2005, S. 32:
Endlich fällt mal die einzig zutreffende Bewertung: Überdruß. Nicht nur der unzähligen
Werbespots mit Gottschalk sind wir Zuschauer längst überdrüssig. Unsere Öffentlich-Rechtlichen
scheinen überhaupt kein Gefühl mehr dafür zu haben, was sie ihren Zuschauern vorsetzen.
Was oft zu sehen ist, lähmt das Interesse. Die Reaktion: Man schaltet ab. Ist das der Sinn des Fernsehens?
-Herbert S., per E-Mail-
Kundenfreundlicher Service -- QVC -- "HÖRZU" Nr. 20 vom 13.05.2005, S. 32:

Bei der Arroganz und Gereiztheit vieler VerkäuferInnen liegt der Erfolg von Verkaufssendern auf der Hand!
Bei QVC beispielsweise wird Kundenfreundlichkeit großgeschrieben. Man hat ein 30tägiges Rückgaberecht,
Kulanz und Service sind eine Selbstverst&sauml;ndlichkeit, die Mitarbeiter gut geschult.
So gewinnt man zufriedene Kunden.
-Katja F. aus Kassel-
Ausgetrickst - Die unglaubliche Show -- ARD -- "HÖRZU" Nr. 20 vom 13.05.2005, S. 32:
Die beste Show seit langer Zeit. Sie hatte einen Hauch von Las Vegas und von Siegfried und Roy. Spannung pur vom Anfang
bis zum Ende. Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, auch mit den Moderatoren Franklin und Franziska Schenk.
-F. Z. aus Regensburg-
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