2002: 8-10, 40-52     
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Sieben Fragen an Wolf von Lojewski -- "HÖRZU" Nr. 8 vom 15.02.2002, S. 31:

Der Wahlkampf beginnt, für Moderatoren von politischen Sendungen eine schwierige Zeit: Kann man wirklich ganz neutral bleiben? Fragen an Wolf von Lojewski, 64 ("heute-journal" im ZDF)

1) WONACH werden Sie Ihre Interview-Partner auswählen?
Danach, ob sie uns an dem Tag interessieren. Wir machen da keine Erbsenzählerei, uns ist aber schon klar, dass es unser Auftrag ist, alle zu Wort kommen zu lassen.

2) WARUM geben Sie zu, Mitglied der SPD zu sein?
Ich bin seit fast 40 Jahren Mitglied. Und wenn ich irgendwo drin bin, ist mein Geduldsfaden sehr groß. Es wäre ja verklemmt, das zu verschweigen.

3) WO erinnern Sie die Einflussnahme einer Partei?
Ich mache diesen Job jetzt fast zehn Jahre und erinnere, dass ein einziges Mal eine Partei angerufen hat.

4) WELCHE war das?
Nicht die SPD. Ich sehe da keine Gefahr, dass Parteifunktionäre mir dauernd das Telefon heiß klingeln lassen.

5) WIE beurteilen Sie ein Foto, das Sabine Christiansen Wange an Wange beim Tanz mit dem Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit zeit - fehlt da die Distanz?
Wenn sie nett und hübsch ist, würde ich mit jeder Politikerin tanzen. Da habe ich keine Richtlinien.

6) WESHALB haben Sie mal eingeräumt, den Bundespräsidenten Rau besonders zu schätzen?
Ich halte ihn für einen menschlichen Typen. Das habe ich in aller Harmlosigkeit gesagt.

7) WIESO wollen Sie den Hamburger Rechtspopulisten Schill porträtieren?
Er hat ja angekündigt, die Kriminalität zu senken. Da er mit seiner Partei ja weiterziehen will, möchte man ja wissen, wieweit sein Versprechen gilt. Kann der Hamburger jetzt wirklich sicher durch das Drogenviertel St. Georg gehen?


Schröder gegen Stoiber -- "HÖRZU" Nr. 8 vom 15.02.2002, S. 114:

Nicht genug, dass wir oft die USA nachäffen - jetzt sollen auch noch TV-Duelle mit Stoiber und Schröder stattfinden. Dabei ersticken wir bereits an schwachsinnigen Sendungen. Ich fürchte, über die politischen Programme der beiden Herren werden wir in den Duellen wenig erfahren - weil sie keine haben.
-Ute V. aus Frankfurt am Main-

Ich fühle mich an das Hobellied von Ferdinand Raimund / Konradin Kreuzer erinnert: "Da streiten sich die Leut rum... Am End weiß keiner nix."
-Horst A. aus Kassel-

-- "HÖRZU" Nr. 9 vom 22.02.2002, S. 122:

Ich bin fest davon überzeugt, dass es zum TV-Duell Schröder gegen Stoiber kommen wird. Die "beleidigten Leberwürste" der Miniparteien werden kaum eine Chance haben, dies zu verhindern, weil an einem Duell ein öffentliches Interesse besteht. Die FDP sollte es sich überlegen, das Bundesverfassungsgericht anzurufen, will doch "Big Brother" - Guido Vizekanzler werden.
-Edgar E. aus Gießen-


Prinzenhochzeit in Amsterdam -- ARD, ZDF, RTL, SAT.1
-- "HÖRZU" Nr. 8 vom 15.02.2002, S. 114:

Wenn dem Fernsehen nichts anderes einfällt, als auf den vier größten Sendern die Hochzeit eines Holländers mit einer Argentinierin live zu übertragen, dann gibt es offensichtlich auf der Welt keine Probleme mehr. Und das scheint mir auch gut so.
-Michael V. aus Wiedenbrück-


Beckmann -- ARD -- "HÖRZU" Nr. 8 vom 15.02.2002, S. 114:

Wie lange noch ist das TV auf diese langweilig-netten Auftritte der weidlich ausgelutschten Ski-Legende Rosi M. angwiesen? Lasst sie doch endlich in Ruhe entbehrlich werden! Gibt es keine weniger netten und somit interessanteren Sportler - eventuell aus der Jetzt-Zeit?
-Beate R. aus L.-


Foyer - Das Theatermagazin -- 3sat -- "HÖRZU" Nr. 8 vom 15.02.2002, S. 114:

Endlich ein Theatermagazin, das die ausgetretenen Pfade etwas verlässt. Gut die Reportage über Amateurbühnen, die oft engagiert auf hohem Niveau Theater machen.
-Antje H. aus Bad E.-


Berlin, Berlin -- ARD -- "HÖRZU" Nr. 9 vom 22.02.2002, S. 40:

Lolle, das Landei in der großen Stadt

Sie heißen Lolle, Rosalie, Sven und Hart, ihr Leben spielt sich ab zwischen dem Job an der Imbissbude, langen Nächten auf der Dachterrasse - und der Suche nach der großen Liebe. Vor allem für die Heldin Lolle (gespielt von Felicitas Woll, bekannt aus dem Film "Mädchen, Mädchen") ist es schwierig, in der Berliner Szene Fuß zu fassen. Als Landei und frisch gebackene Abiturientin weiß sie noch nicht so genau, wo′s eigentlich langgeht und was sie in der großen Stadt mit sich anfangen soll. Außer Comics zeichnen. Das ist ihr Traum und ihre Leidenschaft - und für David Safier ("Nicola") und die Autoren der Serie eine Chance, der an sich recht biederen Idee einen witzigen Dreh zu geben: Immer wieder flechten sie Trickfilmsequenzen in die Handlung ein. Der Stilmix und die pointierte Erzählweise passen zum turbulenten Alltag der jungen Leute. "Berlin, Berlin" startet ab 5. März dienstags bis freitags um 18.50 in der ARD.


Wer fürchtet sich vor der Konkurrenz? -- "HÖRZU" Nr. 9 vom 22.02.2002, S. 41:

Helmut Thoma, 62, war bis 1998 Geschäftsführer von RTL. Heute arbeitet der gebürtige Wiener als Medienberater, unter anderem für die Staatskanzlei in Nordrhein-Westfalen.

In den vergangenen Tagen ist viel darüber spekuliert worden, was wohl geschähe, wenn ein ausländischer Medien-Unternehmer Zugang zum deutschen Fernsehmarkt bekäme. Sogar der Kanzler schaltete sich ein, angeblich um dies zu verhindern. Wie töricht. Spätestens seit den Reaktionen auf die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone ist klar, dass es den Menschen hierzulande egal ist, wer ihnen eine Leistung anbietet - enscheidend ist die Qualität und nicht, ob das Produkt aus England, Japan oder den USA stammt.

Die Diskussion geht völlig an der Realität vorbei und zeigt wieder einmal die Provinz-Mentalität der deutschen Medien-Regulatoren. Wir können froh sein, wenn ein ausländischer Anbieter nach seinen ersten Erfahrungen mit den Landesmedienanstalten überhaupt noch Lust hat, sich hierzulande zu engagieren. Wohl nirgendwo auf der Welt werden Medien-Unternehmern solch detaillierte und regional ausgeprägte Spielregeln diktiert wie in Deutschland. Das lähmt die Kreativität und verhindert viele neue Ideen.

Erinnern Sie sich noch an den Wirbel um "Tutti-Frutti" oder später "Big Brother"? Das eine kam aus Italien, das andere aus Holland. Na und? Wie haben sich einige Medien-Wächter empört, den Untergang der abendländischen Kultur vorausgesagt, sogar staatliche Verbote gefordert. Absurd: Zensur zum Schutz der Demokratie! Und? Die Quoten haben entschieden, denn die deutschen Zuschauer sind mündig. Der Spaß war bald vorbei, das Abendland steht noch.

Die Debatte ist obendrein schädlich, denn viele deutsche Medienhäser sind im Ausland sehr erfolgreich engagiert, eines der größten macht dort sogar mehr Umsatz als zu Hause. Eine Forderung nach Abschottung des deutschen Marktes könnte feindselig Reaktionen zum Schaden der Unternehmen provozieren.

Patriotismus? Diese Zeit ist eher vom Egoismus bestimmt: Was mir nicht gefällt, gucke ich nicht - so einfach funktioniert der Fernsehmarkt. Aber gerade das Einfachste ist für manche am schwersten zu verstehen.

-Helmut Thoma-


Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Salt Lake City --
"HÖRZU" Nr. 9 vom 22.02.2002, S. 122:

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele hat mir sehr gefallen, auch deshalb, weil die indianischen Ureinwohner gebührend gewürdigt wurden, indem sie mit ihren traditionellen Tänzen und herrlichen Kostümen auftreten durften. Genial zum Schluss der Einlauf des "Feuerskaters", der die Olympischen Ringe auf dem Eis entzündete. Insgesamt war es die schönste Eröffnungsfeier einer Winterolympiade, die ich je gesehen habe - und ich habe schon viele gesehen.
-Jürgen A. aus Hamburg-

-- "HÖRZU" Nr. 10 vom 01.03.2002, S. 118:

ARD und ZDF sind mit einem Riesenaufgebot nach Salt Lake City gereist. Der Zuschauer konnte nur staunen: Die Leistung jedenfalls stand in keinem Verhältnis dazu.
-Manfred M. aus Erlangen-


Die Goldene Kamera -- ZDF -- "HÖRZU" Nr. 9 vom 22.02.2002, S. 31:

Das war eine sehr gelungene Veranstaltung. Etwas abgelenkt wurde ich allerdings, weil so viele eingeblendete Promis offenbar Kaugummi kauten. Wurden etwa solche Päckchen vor der Aufzeichnung verteilt?
-Eva Maria W. per E-Mail-


Was bin ich? -- "HÖRZU" Nr. 9 vom 22.02.2002, S. 122:

Schlechter Aufguss! Björn-Hergen Schimpf bedient sich monoton immer desselben Wortschatzes - wie langweilig! An Lembke kommt er nicht heran. Außerdem werden ganz selten noch Berufe geraten. Meist sind es irgendwelche Tätigkeiten. Und "heiter"? Die "Heiterkeit" scheint oft sehr gekünstelt, bis auf die wenigen Köstlichkeiten des Herbert Feuerstein.
-Dr. Alfred R. aus A.-


Barbara Salesch -- "HÖRZU" Nr. 9 vom 22.02.2002, S. 122:

Dieser Sendung sollte der "Comedy-Preis" verliehen werden. Höchst amüsant und unterhaltend - dem Lachen sind keine Grenzen gesetzt.
-Manfred M. aus Erlangen-


Der Wannseemörder -- SAT. 1 -- "HÖRZU" Nr. 10 vom 01.03.2002, S. 118:

Das sollte der Wannsee sein? Mit Bergen im Hintergrund? Wo immer der ansonsten recht spannende Thriller gedreht wurde - man hätte darauf achten sollen, dass die Gegebenheiten des Berliner Badesees zumindest ab und zu wieder erkennbar sind. So aber wäre der Titel "Der Seemörder" zutreffender gewesen.
-Mathias P. per E-Mail-


Lale Andersen -- WDR -- "HÖRZU" Nr. 10 vom 01.03.2002, S. 118:

Diese 60-Minuten-Sendung war einsame Spitze! Und das nicht nur für Lale-Andersen-Fans der älteren Generation. Kaum zu glauben: Ihr Lied "Lili Marleen" steht heute noch auf der Wunschliste der Bundeswehr im Kosovo.
-Lore O. aus W.-


Das Jugendgericht -- RTL -- "HÖRZU" Nr. 10 vom 01.03.2002, S. 118:

Kurioserweise wird in dieser Sendung die Meinung der Jugendgerichtshilfe erst am Schluss gehört. Mag sein, dass dies beim Jugendgericht so üblich ist, aber sie stimmt dann fast immer mit dem jeweiligen Urteil überein: schuldig, weil er aus einem zerrütteten Elternhaus kommt und sowieso einen miesen Charakter hat, oder unschuldig, weil er auch sonst immer ein lieber Junge ist.
-Petra S. aus Wilsdruff-


Dr. Sommerfeld - Neues vom Bülowbogen -- ARD
-- "HÖRZU" Nr. 10 vom 01.03.2002, S. 118:

Sie berichten über die Untersuchung von Kindern durch den Physiker Dr. Lebrecht von Klitzing, um Hinweise auf mögliche Gesundheitsgefahren durch Mobilfunk zu erlangen. Diese Studie wirft kritische Fragen auf. So wurde von den Initiatoren bisher kein wissenschaftlichen Ansprüchen genügendes Konzept präsentiert. Bei Studien dieser Art ist es üblich, strenge Kriterien für die Wiederholbarkeit der Untersuchung einzuhalten und sicherzustellen, dass nicht andere Faktoren wie etwa unterschiedliche Ernährung, Lebensbedingungen, Allergien oder hormonelle Veränderungen das Ergebnis verfälschen.
-Thomas Scharfstädt, e-plus Mobilfunk, Düsseldorf-

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